Industriekultur

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Bitterfeld: Mit Sprengung von drei Schornsteinen endet der Abbruch des historischen Bahnkraftwerks Muldenstein

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Das Bahnkraftwerk Muldenstein wurde 1910- 1911 von der Preußische Staatsbahn zur Elektrifizierung der Versuchstrecke Dessau – Bitterfeld (26 km) errichtet. Erste Versuche zur Elektrifizierung von Bahnstrecken in Berlin und Hamburg waren vorausgegangen. 1914 erfolgte der Ausbau des Werkes zur Elektrifizierung des mitteldeutschen Raumes (insgesamt 68 km). In den Jahren 1914- 1918 diente das Werk zur Stickstoffherstellung, während der elektrische Betrieb kriegsbedingt eingestellt war; 1921 wurde die Bahnstromversorgung wieder aufgenommen. 1934 konnte der Elektrifizierung des mitteldeutschen Ringes fertiggestellt werden. 1937- 1941 wurden die Anlagen zur Stromversorgung für das Netz der Deutschen Reichsbahn erneut erweitert. 1946 erfolgte die Demontage und Verschickung in die UdSSR; mit zurückgegebener Ausstattung kam es 1952- 1956 zum Wiederaufbau des Werkes. Einer 1987- 1990 vorgenommenen Erneuerung der Anlagen folgte bereits 1994 die Stillegung.

Das Bahnkraftwerk galt als besterhaltene Anlage aus der ersten Zeit der Braunkohle-Großkraftwerke. In seinem umfangreichen Text zur Geschichte und Bedeutung des Kraftwerks schieb der Industriearchäologie Rolf Höhmann 2002: „Das Kraftwerk Muldenstein als einziges mit noch vollständiger Ausstattung hätte besondere Erhaltungs- und Sicherungsbemühungen verdient“ (vollständiger Text unter kunsttexte.de)

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BKW Muldenstein bei Wikipedia