Industriekultur

Magazin für Denkmalpflege, Landschaft, Sozial-, Umwelt- und Technikgeschichte

Vorträge & Tagungen

Dortmund: Exkursion zu Städtebau und Industriekultur in Berlin

Berlin war eine rasant wachsende Großstadt, in denen die Arbeiterschaft dicht gedrängt in Mietskasernen und Hinterhöfen wie zum Beispiel im Wedding lebte, und bereits wenig später "avantgardistischer Nabel der Welt", als visionäre Architekten wie Bruno Taut oder Martin Wagner locker und weit gestaltete Großsiedlungen entwarfen, von denen sechs vor kurzem für die Aufnahme in die Welterbeliste der UNESCO nominiert worden sind. Die rasante Entwicklung Berlins von der preußischen Residenzstadt zur Hauptstadt des Deutschen Kaiserreichs und zugleich größten Industriemetropole des europäischen Kontinents hat unzählige Spuren hinterlassen. Eine Mehrzahl der gelegentlich ganze Stadtquartiere oder gar Ortsteile prägenden alten Fabrik- und Produktionsanlagen ist erhalten geblieben – trotz der wechselvollen Geschichte dieser Stadt. Großunternehmen wie die Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft (AEG) oder Siemens begründeten Berlins Ruf als "Elektropolis.

Im Rahmen dieses Berlin-Seminars werden wir diese Siedlungen und Stadtteile wie zum Beispiel den Wedding und Oberschöneweide im Südosten eingehend erkunden. Berlin ist also alleine aufgrund seiner Industriekultur (mindestens) eine Reise wert.

Kosten: 380 Euro, darin eingeschlossen: Unterkunft/4 Nächte mit Frühstück im EZ, 2 Abendessen, Transfers u. Eintritte vor Ort;, An- und Abreise sind selber zu tragen

Bildungsurlaub: Für diese Veranstaltung können Teilnehmer aus NRW und Hessen 3 Tage Bildungsurlaub nehmen.

Anmeldungen und Programminformationen bitte schriftlich beim

Bildungswerk der Humanistischen Union NRW
Kronprinzenstraße 15, 45128 Essen
Dr. Paul Ciupke
Tel: 0201-227982 Fax: 0201-235505
buero@hu-bildungswerk.de

paul.ciupke@hu-bildungswerk.de
www.hu-bildungswerk.de


geplantes Programm

Sonntag, 18. Mai

bis 17.00 Uhr
ANREISE

17.00 – 18.30 Uhr
Vorstellungsrunde, Erläuterung des Programms und kurze Einführung in die Geschichte Berlins

19.30 Uhr
gemeinsames Abendessen

Montag, 19. Mai

9.30 – 13.00 Uhr

Das Beispiel des WEDDING: Schichten der Entwicklung von Stadtteil, Wohnungsbau und Industrie – frühe Gewerbegebiete, Werkstätten der 20er Jahre, Gewerbehöfe der Hinterhofindustrie, AEG-Werksgelände mit Bauten von Peter Behrens, Schulbauten und Justizpaläste, ein Kolonistenhaus aus der friderizianischen  Zeit und Reformwohnungsbauten u. a. m.

Vortrag und Führung: Jens Wietschorke und Liane Pohle

14.30 – 17.30 Uhr
"Alfred Grenander und die Geschichte der Berliner U-BAHN-BAHNHÖFE"

Dienstag, 20. Mai

INDUSTRIEKULTUR IN OST-BERLIN

9.00 – 10.30 Uhr
"Denkmalpflege und Industriekultur in der DDR", Dr. Hubert Staroste, Landesdenkmalamt Berlin

11.30 Uhr

Erkundung des 1893 in Betrieb gegangenen Wasserwerks Friedrichshagen, dem damals größten und modernsten Wasserwerk Europas, heute ein Museum zur Geschichte der öffentlichen Wasserversorgung

12.30 Uhr
Mittagspause in dem 1910 von Peter Behrens gebauten Bootshaus "Elektra"

14.30 – 18.30 Uhr
Führung durch Oberschöneweide unter der Leitung von Dr. Matthias Dunger, Landesdenkmalamt Berlin, und Dipl.-Ing. Michael Wend, ehem. Sanierungskoordinator von Oberschöneweide

Oberschöneweide gehörte zu den bedeutendsten Fabrikquartieren Deutschlands, dessen Geschichte eng mit der AEG verbunden ist. Peter Behrens hat dort u. a. 1901 das Fabrikgebäude der "Neuen Automobil-Gesellschaft" entworfen

Mittwoch, 21. Mai

"GROß-SIEDLUNGEN DER BERLINER MODERNE" UND VOLKSPARKS

unter der Leitung von Dr. Caroline Rolka, Landesdenkmalamt Berlin

– Schillerparksiedlung als erstes innerstädtisches Wohnprojekt nach dem I. Weltkrieg in Berlin, das in idealtypischer Weise alle Merkmale des neuen sozialen Bauens aufweist, mit anschließender Besichtigung des Schillerparks
– Wohnstadt Carl Legien, als städtischstes und kompakteste Großsiedlung Berlins, die trotz ihrer hohen Dichte auf mustergültige Weise den Eindruck eines aufgelockerten Wohnquartiers im Grünen vermittelt
– Weiße Stadt als eine Großsiedlung städtischen Typus in Zeilenbauweise mit durchgrünten Räumen, in der fern von jeglicher Monotonie freie Raumfigurationen des Siedlungsbaus der Moderne erprobt wurden
– Großsiedlung Siemensstadt als eine funktionelle Wohnsiedlung, die den Weg zum internationalen modernen Städtebau weist und so das Modell einer aufgelockerten, gegliederten und durchgrünten Stadt bereits vorwegnimmt

Donnerstag, 22. Mai
nach Frühstück ABREISE

Für einen der Abende ist ein (fakultativer) Besuch des RADIALSYSTEM V geplant, einem ehemaligen, zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbauten Pumpwerk an der Spree, das vor wenigen Jahren zu einem Kultur- und Veranstaltungsort umgebaut wurde.

Änderungen des Programm bleiben vorbehalten

Leitung der Veranstaltung: Susanne Abeck, Dr. Paul Ciupke, Claus Stiens