Industriekultur

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Mülhausen/Elsaß: Campus „La Fonderie“ der Universität feierlich eröffnet

Das bereits 1826 gegründete Unternehmen SACM belieferte unter anderem die elsässische Textilindustrie mit Maschinen. Im Jahre 1922 wurde vom Mülhausener Architekten Paul Marozeau in Stahlbeton die riesige zweischiffige Halle errichtet, die an einer Längsseite von einer Silo- bzw. Bunkerreihe flankiert wird.

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Bei dem vom elsässischen Architekten Christian Plisson (Büro Mongiello & Plisson) geplanten Umbau (Kosten: 39 Mio. ¤) wurde eine Halle als zentrale Passage weitgehend freigehalten; von ihr aus werden die neu eingefügten Räume zu beiden Seiten erschlossen. Während auf den Erhalt „historischer Spuren“ und Maschinen zugunsten im ganzen Bau verteilter Großfotos aus der Fabrikzeit verzichtet wurde, ist die abstrakte Grundform des Stahlbetonbaus außen und innen herausgearbeitet.

Anlässlich der Einweihung erschien ein von mehreren Mitarbeitern der Hochschule gemeinsam verfasstes Buch, das 180 Jahre Firmengeschichte und ihre baulichen Zeugen zusammenfasst (De la Fonderie à l’Université de Mulhouse 1826-2007. SACM – Quelle belle histoire, Mülhausen (La nuée bleue) 2007).

Während auf einem weiteren, freigeräumten Teil der Industriebrache Wohnungsbau betrieben wird, ist ein Teil des riesigen Werksgeländes auch noch in, wenn auch reduzierter, industrieller Nutzung.

Dass man sich im bisher vor allem durch seine Technikmuseen (Auto-Sammlung Schlumpf, Französisches Eisenbahnmuseum; EDF-Elektropolis) bekannten Mülhausen nun verstärkt auch für das bauliche industrielle Erbe einsetzen will, zeigen auch die Bemühungen, den legendären, riesigen Textilfabrikkomplex DMC  (Dollfuss, Mieg & Cie) und die benachbarte „Cité Industriel“ als Weltkulturerbe registrieren zu lassen.

Mehr zu "La Fonderie" unter: www.mongiello-plisson.com