Archiv für den Monat: Juni 2008

Aachen: Industriekultur spielt zentrale Rolle bei der EuRegionale 2008

Grünmetropole: drei Länder, ein Reiseziel

Die Grünmetropole liegt in einem Teil der Euregio Maas-Rhein, in dem viele Jahrzehnte die Gewinnung von Steinkohle im Mittelpunkt stand und das tägliche Leben bestimmte. Die Hinterlassenschaften dieser Industrie – Halden, Schächte, Gebäude, Bergarbeiterviertel – sind noch an vielen Orten in Belgien, Deutschland und den Niederlanden sichtbar und stellenweise in Freizeit- oder Kultureinrichtungen umgewandelt.

Das von der EU geförderte Projekt „Grünmetropole“ nutzt den gemeinsamen Nenner der industriellen Vergangenheit für die zukünftige Entwicklung einer grenzüberschreitenden industriellen Folgelandschaft in den Bereichen Tourismus, Wirtschaft und Wissenschaft.Im ersten Schritt verknüpft die Grünmetropole die drei Länder Belgien, Niederlande und Deutschland mittels zweier „Routen“. Diese werden ab 2008 Bürger und Touristen zum "Entdecken" der Region einladen. Mit den Routen werden erste Verbindungen zwischen den Ländern erlebbar.Die Routen verbinden den attraktiven Kultur- und Naturraum der drei Länder. Von Beringen in Belgisch Limburg durch die Niederlande bis nach Düren (D) verlaufen die beiden Routen: die Metropolroute auf ca. 270 km Länge, die Grünroute auf 370 km. Die „Grünroute“ erstreckt sich in weiten Teilen entlang der Wasserläufe, Naherholungsgebiete und Naturräume. Sie ist für die „stille“ Freizeitnutzung, z. B. das Radfahren gedacht. Die „Metropolroute“ hingegen ist auf den Autofahrer ausgerichtet. Sie verbindet die Städte und Gemeinden mit ihren Sehenswürdigkeiten.

Carl-Alexander-Park, Baesweiler

Auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Carl-Alexander in Baesweiler soll ein Beitrag zur Förderung der wirtschaftlichen Nutzung geleistet werden. Ziel ist die integrative Konversion mit Raum für Wohnen, Gewerbe und Freizeit. Der Naturraum wird aufgewertet, unter anderem durch einen Haldenaufgang und einen Rundweg um die Halde. Der Haldenfuß wird infrastrukturell erschlossen. Im Mai 2008 wurde die Haldenlandschaft mit der Aussichtsplattform als neue Landmarke eingeweiht.

ENERGETICON / Energielandschaft Anna, Alsdorf

Das Gelände des Steinkohlebergwerks Anna im Herzen der Stadt Alsdorf war fast 150 Jahre lang das Zentrum des Aachener Steinkohlereviers und zeitweilig die größte Kokerei Westeuropas. 1992 wurden Bergwerk und Kokerei geschlossen. Hohe Arbeitslosigkeit, Verlust an Kaufkraft und Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte waren die Folge. Im Rahmen der EuRegionale 2008 wurden in den letzten Jahren verschiedene Zukunftsperspektiven entwickelt, die im Konzept „ENERGETICON-Erlebniswelt Energie in Alsdorf bei Aachen – Energielandschaft AnnA“ zusammengefasst sind. So sollen beispielsweise die drei Bergehalden, die das Gelände einfassen, zu einem Haldenlandschaftspark umgestaltet und für Besucher zugänglich gemacht werden. Verbunden mit dem benachbarten Broichbachtal und dem Anna-Park soll die Energielandschaft AnnA zu einem qualitätsvollen Naherholungsgebiet aufgewertet werden.Das ENERGETICON als "Erlebniswelt Energie" ist als Wissenszentrum für Bergbaugeschichte und Zukunftstechnologien geplant. Es umfasst die historischen Gebäude Schmiede, Fördermaschinenhaus und Kaue, die Kraftzentrale, den alten Wasserturm sowie große Außenanlagen. Über interaktive Exponate kann der Besucher die Geschichte des Steinkohlebergbaus authentisch erfahren und gleichzeitig Grundlagen der Energie und zukunftsweisende Technologien aus Alltag, Wissenschaft und Forschung erleben.

Mijnwaterland, Heerlen

Energie aus der Tiefe: Mit dem Zechenwasserprojekt erschließt die niederländische Stadt Heerlen neue, nachhaltige Energie. Das Grubenwasser wird aus mehreren Hundert Meter Tiefe nach oben gepumpt und zur Beheizung und Kühlung genutzt. Mit diesem Projekt wird der rote Faden aus der Bergbaugeschichte aufgegriffen und in Richtung einer nachhaltigen Energiezukunft weitergesponnen. Damit will die ehemalige Zechenstadt Heerlen sich nicht nur eine zukunftsgewandte Identität  schaffen, sondern auch den Klimawandel zum Thema in der Region machen. Angefangen wurde im Jahr 2006 mit Tiefbohrungen bis 700 Meter Tiefe. Für das Jahr 2008 sind  drei neue Bohrungen zwischen 200 und 400 Meter Tiefe geplant. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse (Wassertemperatur, Wasserqualität etc.) soll eine Energietestzentrale zur Beheizung und Kühlung von Gebäuden errichtet werden. Das „Grubenwasserprojekt“ wird von der EU gefördert.

Kalkhaldenpark Würselen

Die beiden etwa 15 Meter hohen Halden mitten in der Würselener Innenstadt verstecken ihr Geheimnis unter einem grünen Mantel: Es handelt sich um Kalkhalden, und die sind – im Gegensatz zu den schwarzen Bergehalden der Zechen – unter ihrem grünen Gewand weiß. Das Gelände der Halden und die nähere Umgebung wird im Rahmen der EuRegionale 2008 zum Kalkhaldenpark, und dabei geht es nicht nur um die Entdeckung einer verborgenen Landschaft, sondern auch um die Entwicklung der Würselener Innenstadt. Dieser brachliegende, innerstädtische Gewerbestandort soll umgewandelt werden in ein attraktives Stadtviertel mit Wohnen, Einzelhandel und Freizeit. Die Stadt als Lebensraum braucht öffentliche Plätze, sie braucht Leben.

Indeland

Das Projekt zeichnet eine langfristige Zukunftsperspektive für das rheinische Braunkohlegebiet im Bereich Jülich – Düren – Eschweiler auf. Der Fokus wird gleichermaßen auf die Entwicklung freizeitwirtschaftlicher Perspektiven wie auf Konzepte für Wohnen und Gewerbe gelegt. Damit ist indeland ein Strukturwandel-Projekt mit erhbelichen regionalwirtschaftlichen Auswirkungen. Erste Maßnahmen sind die Aufwertung des Blausteinsees in Eschweiler und der Bau eines 55 Meter hohen Indemanns. Außerdem gibt es bedeutende Startprojekte in Aldenhoven und Jülich. Die Umsetzung des Gesamtprojekts geschieht in Kooperation mit RWE Power.

Mehr Informationen zu den Teilprojekten finden Sie auf der Homepage des Projekts indeland.

Alter Schlachthof Eupen

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Attraktive Kulturveranstaltungen wie der Eupen Musik Marathon locken schon heute tausende Besucher aus nah und fern in die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens (DG). Diese Entwicklung wollen die Stadt Eupen und die DG natürlich weiter fördern. Deshalb wird die Industriebrache Alter Schlachthof Eupen zurzeit zu einer Kultureinrichtung umgebaut. Gemeinsam mit dem ehemaligen Lichtspieltheater „Capitol“ bildet der Alte Schlachthof künftig das Regionale Kulturzentrum Nord. Im Verbund mit Kultur- und Bildungsstandorten in Alsdorf, Genk und Maastricht (Gemaal-Projekt) will Eupen den Alten Schlachthof schon bald als guten Ort für Kultur auch überregional positionieren. Im aktuellen Stadtentwicklungsprozess 2012+ ist dieser Standort ein Ankerprojekt der geplanten Eupener Kulturmeile. Ganz sicher wird auch die Innenstadt davon profitieren.

Stolberg, Museum Zinkhütter Hof

60.000 Studenten, sieben Hochschulen: Die Dreiländer-Region verfügt bereits jetzt über ein exzellentes Bildungsangebot – für die Kinder und Jugendlichen das perfekte Sprungbrett ins Berufsleben. Die EuRegionale 2008 unterstützt beispielhafte Bildungsprojekte wie etwa das Science College Overbach Jülich, wo die Schule der Zukunft entsteht. In Stolberg wird das Forum Zinkhütter Hof gebaut, wo neben dem Industriemuseum bald auch aktuelle Programme und Schülerlabore zur Verfügung stehen. Hinzu kommen die neuen Bildungsangebote, die in den grenzüberschreitenden Bildungsnetzwerken der Industriemuseen und der außerschulischen Lernorte entstehen.

Blei, Zink, Steinwolle, Glas und Soda

Vor etwa 180 Jahren war Stolberg die führende Industriestadt in der Aachener Region. Das Museum Zinkhütter Hof in Stolberg-Münsterbusch erinnert an diese Blütezeit. Im Rahmen der EuRegionale 2008 soll an diesem Standort ein neues, attraktives Bildungsangebot entstehen: das EuRegionale Lernzentrum Zinkhütter Hof.

Seinen Aufstieg in die erste Liga der Industriestandorte hatte Stolberg zunächst seiner geografischen Lage zu verdanken. Die Nähe zu Belgien war es, die die Gebrüder James und John Cockerill in den 20er-Jahren des 19. Jahrhunderts überzeugte. Die überaus erfolgreichen Kohle- und Stahlunternehmer aus Verviers wollten ihr Geschäft über die belgischen Grenzen hinaus forcieren. Hierfür schien ihnen die Stadt vor den Toren Aachens ein geeigneter Standort zu sein. Denn zur Grenznähe kamen die reichen Rohstoffvorkommen der Gegend und die gut ausgebildeten Arbeitskräfte. Alles in allem ein vorzügliches Klima, um neue Technologien mit großem unternehmerischen Mut einzusetzen. Vergangenheit und Zukunft: An diese Idee will das EuRegionale Lernzentrum Zinkhütter Hof anknüpfen. Die Besucher sollen erleben und erfahren, woran die Wissenschaftler der Region forschen und wie zukünftige Arbeitsplätze aussehen. Vergangenheit und Zukunft: Am Standort Zinkhütter Hof werden sich das Museum – das natürlich bestehen bleibt – und das Lernzentrum ideal ergänzen.

Das wird in Gebäuden geschehen, die aus der Blütezeit der Stolberger Wirtschaft stammen. Der Zinkhütter Hof wurde einst als Glashütte errichtet. Produktionshalle, Arbeiterwohnungen und Verwaltungsvilla aus der Frühphase der Industrialisierung sind relativ gut erhalten. Das neue Lernzentrum mit Schülerwerkstätten und interaktiver Ausstellung soll in den alten Arbeiterwohnungen angesiedelt werden.

Tuchwerk Aachen

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Mit dem Tuchwerk Aachen soll in der Stockheider Mühle (ehemals Färberei Rzehak) am Strüverweg in der Soers ein Bildungs-, Freizeit- und Erlebnisstandort realisiert werden.

Das Gelände liegt inmitten des EuRegionale 2008-Projektes Pferdelandpark und ist eingebettet in den „Weißen Weg“, der unmittelbar am alten Industriekomplex vorbeiführt. Damit erfüllt dieses Projekt eine wichtige Anker- und Anlauffunktion auch für den Pferdelandpark.

Folgende Nutzungsbausteine sieht das Konzept vor: Ausstellung Tuchwerk: Im Ausstellungsbereich sind sowohl Dauer- und Wechselausstellungen zur Entwicklung der Textilindustrie in Aachen und der Region vorgesehen als auch Präsentationen zu neuen Entwicklungen und aktuellen Forschungsergebnissen der RWTH-Institute (z. B. Textilforschung). Das Ausstellungskonzept arbeitet mit unterschiedlichen Vermittlungsstrategien, die den Erlebnischarakter und die Wissbegierde, das Lernen, miteinander verbinden. Durch sinnliche Eindrücke und Seherlebnisse werden Faszination und Begeisterung geweckt. Das Staunen ist die Grundlage für die Wissbegierde. Die Ausstellung orientiert sich dabei auch an den „Edutainment“-Konzepten der „Science-Center“. Pädagogische Begleitangebote für alle Altersgruppen stehen zur Verfügung.

Schauweberei im Tuchwerk: In Aachen werden wieder „Aachener Tuche“ gewebt, sowohl auf historischen Maschinen im Vorführbetrieb als auch als hochwertige Handarbeit in der Handwebereiwerkstatt. Die Produktion von Wolltuchen wird für den Besucher sinnlich erlebbar und kann in der Handweberei selber ausprobiert werden.

Der Betrieb der Handweberei, geleitet von einem therapeutisch qualifiziertem Handwebmeister, wird der Arbeitsplatz für zwölf Menschen mit psychischer Behinderung, die über die Ausübung des Webhandwerks im Tuchwerk Integration in Gesellschaft und Arbeitsmarkt erfahren. Damit leistet das Tuchwerk neben der Wissensvermittlung auch einen Beitrag zur Sensibilisierung für soziale Verantwortung.Diese Arbeitsstätte wird durch Prodia – Werkstatt für behinderte Menschen, einer Einrichtung des Kolpingwerkes, verantwortlich betreut.

TUCHWERK-Stätten: Weiterhin sind in der Planung Werkstätten verschiedener Textil-Kunsthandwerker  vorgesehen, etwa Maßschneider, Hutmacher, Filzer und Täschner, die ihre Produkte im Schauraum präsentieren werden.  Gastronomie: Die räumliche Vernetzung und Einbindung der Gastronomie in das Ausstellungskonzept des „Tuchwerks“ schließt in seiner Wirkung den Außenbereich mit dem Kulturort „Themenhof“, den Teich mit Parkanlage, die Außenterrassen entlang des Strüverwegs und den Shopbereich – ehemals Pförtnerloge – als Gesamtbild mit ein. Mit einer Bistro-Café im Innenbereich und einem attraktiven Angebot im Außenbereich entsteht ein Veranstaltungsort, der sowohl für Seminare und Tagungen als auch für den Entspannung suchenden Ausstellungsbesucher und Spaziergänger passende Angebote bereitstellt.Themenhof: Die Freifläche mit 460 qm bietet Platz für vielfältige Außenveranstaltungen wie private und Firmen-Festlichkeiten, Open-Air-Kino, kleinere Konzerte, Märkte und innovative Ausstellungs- und Präsentationsformen. Der Themenhof leistet mit seiner unmittelbaren Anbindung sowohl an die Ausstellung als auch an den Gastronomiebereich eine optimale Verzahnung dieser beiden Elemente des Tuchwerks.

Euregionales Netzwerk Industriekultur

Vor über 200 Jahren nahm die Industrialisierung des europäischen Kontinents von der Region Lüttich – Maastricht – Aachen aus ihren Anfang. Heute bietet die Euregio über die Grenzen hinweg ein dichtes Netz qualitätsvoller Industriemuseen von europäischer Bedeutung. Ziel des Netzwerks Industriekultur ist es, in der Region das Interesse der Menschen für ihre industrielle und sozialgeschichtliche Vergangenheit zu fördern. Rund 35 Industriemuseen haben sich deshalb im Verein der Industriemuseen in der Euregio Maas-Rhein zusammengeschlossen.

Mit Unterstützung der EuRegionale 2008 hat das Netzwerk eine regionale Route der Industriekultur für die Euregio Maas-Rhein entwickelt. Diese regionale Route verbindet die aufregensten touristischen Ziele von Beringen, über Lüttich, Kerkrade und Eupen bis nach Euskirchen und macht die Industriegeschichte in der Euregio Maas-Rhein für Einwohner und Touristen erlebbar. Die Regionalroute ist Bestandteil der European Route of Industrial Heritage (ERIH), das Highlights der europäischen Industriekultur von Schottland bis nach Italien, von Finnland bis Katalonien den interessierten Touristen vorstellt.

Mit Unterstützung der EuRegionale2008 konnte auch eine touristische Karte über die Highlights der Industriekultur in der Euregio entwickelt werden, die in allen Industriemuseen der Region kostenlos erhältlich ist.Welche Bedeutung hatte Wissen und Ausbildung früher und welche Rolle spielt es für die Gegenwart und Zukunft in unserer Region? Zu diesem Thema wird der Verein der Industriemuseen in Zusammenarbeit mit der EuRegionale 2008 eine dreisprachige Wanderausstellung konzipieren, die im Jahr 2008 durch die gesamte Euregio Maas-Rhein touren soll. Ziel ist es, in Kooperation mit Unternehmen und Verbänden insbesondere jungen Menschen Berufsperspektiven in der Region aufzuzeigen.

Tuchmacherindustrie Monschau

Monschau ist mit seiner malerischen, historischen Altstadt eine Perle in der Eifel. Heute ist die Rur, die mitten durch die Stadt fließt, Anziehungspunkt für Touristen – in früheren Zeiten war sie als Energielieferant vor allem ein Wirtschaftsfaktor. Für die ehemalige Tuchmacherstadt Monschau wird im Rahmen der EuRegionale 2008 eine Idee entwickelt, wie die Tuchmachertradition aufgearbeitet und neu interpretiert werden kann – zum Wohle von Einwohnern und Gästen, von Gastronomie und Einzelhandel. Im Präsentationsjahr 2008 ist dabei die Darstellung der Herkunft anhand einer Aktion in Erinnerung an die Verhüllungsaktion von Christo im Jahre 1971 geplant („mon schau“). Die Zukunft soll hingegen durch eine Fotoinstallation (Enthüllungsaktion von Spencer Tunick „mon naked“) dokumentiert werden.

Holzcampus Nettersheim

400.000 Kubikmeter Holz – so viel wird jährlich in den Eifelwäldern allein auf der nordrhein-westfälischen Seite geschlagen. Knapp 500 Holzhandwerksbetriebe setzen in der Eifel mit über 3.000 Beschäftigten rund 310 Mio. Euro um. Das macht deutlich, wie wichtig die Holzwirtschaft für die Eifel ist. So ist es kein Wunder, dass die Förderung der Holzwirtschaft eines der Hauptanliegen der Zukunftsinitiative Eifel ist. In Nettersheim wird das Wissen rund den Rohstoff Holz und seine Verarbeitung gebündelt – und zwar im Holzcampus Nettersheim. Dieser Holzcampus soll Bauplanern, Architekten und Ingenieuren Anregungen zum Thema Bauen mit Holz geben. Wie wichtig die stärkere Nutzung heimischer Energieträger und Rohstoffe ist, zeigt nicht zuletzt die aktuelle Klima- und Rohstoffdiskussion.

RAVel-Route

Mit dem Fahrrad quer durch die Mittelgebirgsregion Eifel-Ardennen? Das hört sich zwar reizvoll, aber auch anstregend an. Schon bald kann der Traum von einer durchgehenden, leicht zu bewältigenden Fahrradstrecke Aachen-Luxemburg Realität werden. Die EuRegionale 2008 und ihre Gesellschafter unterstützen die Pläne der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, die dortigen RAVeL-Trassen im Sinne einer touristischen Nutzung auszubauen und eine durchgehende 180 km lange Radwanderwegeverbindung von Aachen bis Luxemburg zu schaffen. Die maximale Steigung auf dieser Strecke beträgt zwei Prozent. Realisiert werden soll die Verbindung auf der Trasse des ehemaligen Vennbahn-Netzes, das in den 1880-er Jahren als Infrastrukturmaßnahme im Eifel-Ardennen-Raum aufgebaut wurde. 1990 wurde der reguläre Verkehr auf der Strecke Stolberg – Raeren – Sourbrodt (- Luxemburg) eingestellt, bis 2001 gab es noch einen Museumsverkehr. Seitdem liegt die Strecke brach. RAVeL-Trassen sind alte stillgelegte Eisenbahnverbindungen, die zu Rad- und Wanderwegen oder für den Draisinen-Verkehr (wie auf der Strecke Sourbrodt-Kalterherberg bereits geschehen) ausgebaut werden.

Einzeltermine:

17. 8.: Zinkhütter Hof, Stolberg: Baustellenfest

14. 9.: Projektführung Tuchwerk Aachen

(Quelle: Euregionale 2008) 

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Stuttgart: „Amputiert, entkernt und ausgehöhlt“ – Colloquium zum Schicksal des Stuttgarter Hauptbahnhofes

Stuttgart hat nicht viele Bauten aus dem frühen 20. Jahrhundert behalten, zum Glück aber den Bahnhof von Paul Bonatz und Friedrich Eugen Scholer. Der 1914 bis 1922 gebaute und 1927 endgültig fertig gestellte Hauptbahnhof ist ein Wahrzeichen Stuttgarts und genießt in der Baugeschichte Weltruf. Der Bahnhof soll nun amputiert, entkernt, ausgehöhlt werden zugunsten einer Planung, der es an Charme und Reizen nicht fehlt. Ähnlich wie die Elbphilharmonie in Hamburg ist die Stuttgarter Neuplanung ein spektakuläres Projekt, das zwar mit dem historisch Überlieferten arbeitet, es sich aber in einer Weise anverwandelt, dass von dem ursprünglichen Gebäude so gut wie nichts mehr bleibt außer einer fragmentierten Hülle, die mit neuem Inhalt gefüllt wird. Der Abriss der Flügelbauten zerstört die harmonische Komposition des Gesamtbaus ebenso wie die radikalen Eingriffe im Innenraum; die verbleibenden Fassaden werden zum bloßen Bild im Stadtraum. Durch den Wegfall und die Umgestaltung des Gleisapparates geht ein technisches Denkmal erster Güte verloren. An seiner Stelle entsteht eine Shopping-Mall mit Gleisanschluss." 

Umbilicus sueviae – Der Stuttgarter Hauptbahnhof

Kolloquium und Podiumsdiskussion, veranstaltet vom Institut für Kunstgeschichte und
vom Institut für Architekturgeschichte der Universität Stuttgart, am
Freitag, 13. Juni 2008, 14:00 – 20:00 Uhr

Das Kolloquium geht der Frage nach, ob und in welcher Weise der
Stuttgarter Hauptbahnhof dem Anspruch, der in diesem Titel anklingt,
gerecht geworden ist. Die Vorträge werden sich der Stellung des
Bauwerks im Kontext der Bahnhofsarchitektur im frühen 20. Jahrhundert, seiner Planungsgeschichte, dem Architekten Paul Bonatz, dem
Verkehrskonzept sowie der aktuellen Debatte zur Umnutzung von Bahnhöfen widmen. In der abschließenden Podiumsdiskussion sollen noch einmal Vor- und Nachteile der Planung von Stuttgart 21 diskutiert werden.

Programm

Freitag, 13. Juni 2008, 14:00 – 18:00 Uhr:

Vorträge

Magdalena Bushart/ Klaus Jan Philipp (Stuttgart)
Einführung

Olaf Bartels (Hamburg)
Bahnhofsbauten um 1900. Die große Herausforderung der Verkehrstechnik an die Architektur

Wolfgang Voigt (Frankfurt/Main)
"Ein die Überlieferung klug nutzender Neuerer". Der Architekt Paul Bonatz

Dietrich W. Schmidt (Stuttgart)
Der Hauptbahnhof im Stuttgarter Stadtbild

Hans-Peter Münzenmayer (Stuttgart)
"Stuttgart Hauptbahnhof, einzig in der Geschichte der Eisenbahntechnik"

Ulrich Krings (Köln)
Die Modernisierung deutscher Großstadt-Bahnhöfe seit 1990: Facelifting contra Denkmalschutz?"

18:30-20.00 Uhr: Podiumsdiskussion

Teilnehmer/Teilnehmerinnen: Peter Conradi, Klaus Humpert, Ute Meyer, N.N.
Moderation: Christian Marquardt

Veranstaltungsort:

Universität Stuttgart
Fakultät 1, Architektur und Stadtplanung
Keplerstr. 11, K 1, Raum 1.08 (1. OG)

Veranstalter:

Institut für Kunstgeschichte der Universität Stuttgart
Prof. Dr. Magdalena Bushart
magdalena.bushart@ikg.uni-stuttgart.de

Institut für Architekturgeschichte der Universität Stuttgart
Prof. Dr. Klaus Jan Philipp
klausjan.philipp@ifag.uni-stuttgart.de

/Umbilicus sueviae/ – der Nabel Schwabens

Unter diesem Kennwort hatten die Architekten Scholer und Bonatz ihren Entwurf zum Wettbewerb 1910/11 eingereicht.


(Quelle: Pressemitteilung der Veranstalter)

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Brüssel: 50 Jahre Weltausstellung 1958 – das Jubiläumsprogramm rund um das Atomuim

Zwischen dem 17. April und dem 19. Oktober 2008 – in dieser Zeit fand auch 1958 die „Expo“ statt – werden im eigens errichteten „Pavillon du Bonheur“ (Glückspavillon) Filme und Ausstellungen zur Geschichte der Weltausstellungen gezeigt (Einheits-Eintritt: 5 Euro).

Bis zum 20. Oktober wird im Atomium selbst die Ausstellung „Zwischen Utopie und Wirklichkeit“ gezeigt, „die der Aufbruchstimmung der Weltausstellung 1958 huldigt“ (BelgienTourimus). Noch bis Ende November werden an der „Promenande des Pavillons“ Großfotografien der abgebrochenen Pavillons der Weltausstellung gezeigt. (Ein Original der Ausstellung steht übrigens heute auch im Ruhrgebiet: die gelbe Expo-Brücke über die A 3 in Höhe des Duisburger Stadtwaldes)

Am 23. und 24. August findet ein Großflohmarkt unter dem Titel „Brocante58“ statt; im September werden open-air berühmte Spielfilme der Zeit gezeigt.Die Jubiläumsfeierlichkeiten enden am 19. Oktober mit Festen rund um drei weitere typische Bauten der späten 1950er Jahre: dem Busbahnhof an der Gare du Midi und den Bahnhöfen Brüssel La Chapelle und Brüssel Congrès.

Über Details und weitere Programmpunkte informiert www.brussels-expo58.be.

Das Atomium selbst, bestehend aus neun Kugeln – davon sechs zugänglich – und zwanzig Röhren, wurde von André Waterkeyn entworfen und war ursprünglich nur für eine sechsmonatige Standzeit konzipiert. Bei der Sanierung 2003-2006 wurde u.a. die Aluminiumverkleidung durch rostfreie Edelstahlbleche ersetzt. Anlässlich der Wiedereröffnung 2006 erschien eine 2-Euro-Gedenkmünze.

Für einen stolzen Eintrittspreis zwischen 7 und 9 Euro (Erwachsene) und 4-6 Euro (Kinder ab 12) kann das Monument besichtigt werden. Auf ca. 100 m Höhe befindet sich die Ausichtskanzel; Ausserdem gibt es Ausstellungsfächen, ein Restaurant und sogar Übernachtungsmöglichkeiten für Schulklassen. Wer zwischen dem 17. April und dem 19. Oktober auch seinen 50. Geburtstag feiert, hat übrigens freien Eintritt.

Die Website www.atomium.be informiert auf französisch, niederländisch und englisch umfassend über Angebote, Geschichte und Gegenwart des Atomiums.

Zum Atomium auch hier

Brüssel 1958 im „exposeeum“

Allgemeine touristische Information zu Belgien hier  

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Am „Tag der Architektur“ werden auch zahlreiche Umnutzungen von Industriedenkmalen präsentiert

In NRW findet die schon traditionelle jährliche „Leistungsschau“ der Architekten in diesem Jahr wegen des frühen Ferienbeginns schon am 21./22. Juni statt; die übrigen Bundesländer folgen am 28./29. Juni.

In Mecklenburg-Vorpommern findet die offizielle Eröffnung am 27. Juni 2008 in einem Industriedenkmal statt: dem Literaturhaus „Uwe Johnson“ in Klütz. Der Speicher aus dem 19. Jahrhundert wurde von den Lübecker Architekten Chlumsk-Peters-Hildebrand saniert und umgebaut.

Unter den 484 in NRW in einem umfangreichen – gedruckt oder im Internet zugänglichen – Katalog aufgeführten Objekten stechen für den Bereich „Industriekultur“ besonders heraus:

Aachen: – Widra-Areal (Sa. + So., 11-13 Uhr)

Büren: – Umnutzung, Sanierung und Erweiterung der Niedermühle von 1537 (So., 10-18 Uhr)

Detmold-Heiligenkirchen: – Ausbau einer Lagerhalle der 1970er Jahre zum Wohnatelier (Sa., 14-18 Uhr)

Dortmund: – Umbau eines denkmalgeschüzten Laborbaus (Phoenix-West) von 1958 zum Büro (Sa., 11-16 Uhr)

Duisburg: – Umnutzung eines Laborgebäudes (Hüttenwerk Meiderich) zur Biologischen Station (Sa. 10-12, So. 10-14 Uhr)

Düren: – Sanierung einer papierverarbeitenden Fabrik von 1911 zum Büro- und Gewerbestandort; Dampfkesselhaus mit hist. Dampfmaschine als Ausstellungsraum (Sa.+So. 13-16 Uhr)

Düsseldorf: – Umnutzung einer Remise des Rheinbahndepots zum Einfamilienhaus (Sa., 15-17 Uhr)

Euskirchen: – Sanierung und Umnutzung „Alte Tuchfabrik“ („in Folge des Umbaus unter Denkmalschutz gestellt“)(Sa., 14-17 Uhr)

Frechen: – Umbau des Trocken- und Pressenhauses der Grube Carl für Wohn- und Gewerbenutzung (Sa.+So., 14-16 Uhr)

Herford: – Ausfstockung und Sanierung der Alten Sackfabrik von 1924 (Sa.+So., 10-18 Uhr)

Hilden: – Waschkaue der Jugendwerkstatt Hilden, ehem. Vaillant-Gelände, um 1925 (Sa., 14-16 Uhr)

Köln: – „Ginger up“ yoga health & life club, Lagerhaus Siebengebirge, Rheinauhafen (Sa.+So., 11-13, 15-17 Uhr)

Recklinghausen: – Landschaftspark Halde Hoheward

Uedem: – Umbau einer Bushalle zu einer Wohnung (Sa., 12-17, So., 14-17 Uhr)

Wegberg: – Wohnen im Wasserturm der 1930er Jahre (Sa.+So., 14-18 Uhr)

Werther: – Mehr-Generationen-Haus mit Brauerei (Rotingdorfer) in ehem. Hofanlage (So., 11-17 Uhr)

Wuppertal: – Umbau einer Gardinenfabrik zum Gemeindezentrum (Sa., 13-16, So., 15-16 Uhr); – Umbau einer 125 Jahre alten Zangenschmiede zum „Knipex Forum“ (Sa., 11-14 Uhr)

Detaillierte Angaben zu Adressen, Anfahrt und Angeboten vor Ort (vielfach werden Führungen angeboten, Architekten und Bauherren sind anwesend ) finden Sie direkt bei der Architektenkammer NW

Die Übersicht über alle Landes-Programme bietet www.tag-der -architektur.de   

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Speicher in Klütz (Fotos: Architekten)

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Münster, Hattingen: Teil der historischen Gebläsehalle der Henrichshütte wird für Dauerausstellung „Weg des Stahls“ saniert

„Wir wollen vor allem den Hauptraum des historischen Teils der Gebläsehalle für eine Sommernutzung als Ausstellungs- und Veranstaltungsraum herrichten. Und vor allem den besonderen Charme dieser Halle erhalten. Damit wollen wir weit über das Kulturhauptstadtjahr 2010 hinaus für das südliche Ruhrgebiet und das ganze Land Nordrhein-Westfalen die Industriekultur wesentlich aufwerten“, so LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale.

Im historischen Teil der Gebläsehalle, in der vor über 110 Jahren die erste Elektro-Zentrale der Henrichshütte entstand, hat der LWL bereits im Jahr 2007 erste statische Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. Jetzt sollen unter anderem eine neue Elektroanlage installiert, eine Aufzugsanlage eingebaut, die Dachbinder statisch verstärkt, die Dachschalung erneuert, eine neue Dämmschicht eingebaut und einige Mauerflächen neu verputzt werden. Zusätzlich müssen die Dachentwässerung, die senkrechten Glasflächen und die Bodenfliesen erneuert werden. Die Baumaßnahme soll 2010 zum Kulturhauptstadtjahr Ruhr 2010 abgeschlossen sein.Derzeit werden in Hattingen zwei Sonderausstellungen gezeigt:

Ausstellung 1: Prometheus. Feuer im Revier. Fotografien von Manfred Vollmer
15. 2. 2008 – 12. 10. 2008

32 großformatige Farbfotografien zeigen die verschiedenen Facetten des Feuers: in der ursprünglichen Form, als züngelnde Flammen, als Kraft, die vom Menschen gezähmt wird – als Schmiedefeuer bei der Werkzeugherstellung oder als gleißende Glut des Stahlabstichs – und aktuell in der Form von Feuerspektakeln vor Hochöfen, Kokereien oder Fördertürmen.

Manfred Vollmer versteht die Geschichte des antiken Helden, der den Menschen erschaffen und ihm das Feuer gebracht hat, auch als Parabel auf die Industriegesellschaft: „In der Mythologie beschwor der Titan mit seiner gestohlenen Gabe an die Menschheit den Zorn der Götter und brachte damit neben dem Wohl auch das Übel in die Welt. Auch als Antriebskraft der Industrialisierung hat das Feuer in der Folgen für die Menschheit eine nicht nur segensreiche Entwicklung angefacht.

Manfred Vollmer hat als "Fotograf des Ruhrgebiets" seit über 30 Jahren Arbeitswelt und Strukturwandel des Reviers fotografisch begleitet und dokumentiert. Der Absolvent der Folkwangschule Essen und Schüler von Prof. Otto Steinert erhielt 1979 den ersten Preis des World Press Photowettbewerbs in der Kategorie "News Picture Stories". Seine Arbeiten sind in bedeutenden nationalen und regionalen Museen und Sammlungen vertreten.

Ausstellung 2: Vom Rennfeuer zum Hochofen
18.5. – 24.8.2008

Eisen gilt als der Werkstoff unserer Geschichte. Mit ihm gestalten Menschen ihre Welt – als Schmuck, Werkzeug oder Waffe. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zeigt in Hattingen die Ausstellung „Altes Eisen. Vom Rennfeuer zum Hochofen“, die von den Universitäten Kiel und Münster entwickelt wurde. Im LWL-Indusriemuseum Henrichshütte geht es bis zum 24. August auf archäologische Spurensuche nach diesem Stoff, der unsere Geschichte seit 6.000 Jahren prägt.

„Altes Eisen“ schlägt den Bogen von der Prähistorie über die antike Sagenwelt bis hin zur nordischen Eisenverhüttung. Sie zeigt den Weg vom Erz zum Metall und weiter vom Metall zum geformten Produkt. Gegenüber gestellt werden moderne Hochöfen des Industriezeitalters wie etwa Hochofen 3 der Henrichshütte mit einfachen Rennöfen, wie sie noch vor wenigen Jahrzehnten in Afrika zur Anwendung kamen. Modelle und Experimente laden zum Ausprobieren ein. „Vor Ort“ geht der zweite Teil der Ausstellung. Sie dokumentiert die traditionsreiche Eisenverhüttung im Sauer- und Siegerland bis zum Beginn der Moderne.

Stahl & Eisen

Ein großes Thema kompakt und kompetent dargestellt, Raum an Raum mit der Eisengießerei – zur Feier des Tages hat sich das Industriemuseum ein Stahl & Eisen-Programm einfallen lassen. So bietet das Museum ab 11 Uhr stündlich Führungen auf dem neuen „Weg des Stahls“ über das Hüttengelände an. Um 15 Uhr eröffnen Marlene Lubek, stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung, und Ausstellungs-Kurator Michael Overbeck die Ausstellung. Unterstützt werden sie dabei musikalisch von der „Klangschmiede Langenberg“ sowie handfest vom Förderverein, der an diesem Nachmittag Eisen gießt und Stahl schmiedet.

„Was bisher geschah“

„Die Ausstellung zeigt die eiserne Geschichte bis zum Beginn der Industrialisierung“, erläutert Museums-Kuratorin Andrea Hubert, „sozusagen die Vorgeschichte, die es brauchte, damit es so etwas wie die Henrichshütte überhaupt geben konnte.“ Dafür werden in Hattingen erstmals zwei Ausstellungen gemeinsam gezeigt, die sich dem Thema „Eisen“ aus unterschiedlichen Blickwinkeln nähern. Die Universität Kiel reist in ihrem Beitrag durch Zeit und Raum, immer dem Eisen auf der Spur. Die Reise führt in den Orient, nach Skandinavien, nach Afrika.

Die Dokumentation der Universität Münster zeigt hingegen die Ergebnisse jahrzehntelanger Forschungen zum Eisen in südlichen Westfalen. Michael Overbeck, Ausstellungs-Kurator von der Universität Münster, freut sich auf das gemeinsame Projekt mit dem Hattinger Museum: „Wir wollen hier dauerhaft die vorindustrielle Geschichte des Eisens zeigen. Hattingen ist als Mittler zwischen Südwestfalen und Ruhrgebiet sowohl historisch wie geographisch der ideale Standort für solch ein Projekt. Die Ausstellung ist ein erster Schritt in diese Richtung.

“Altes Eisen ist „in“ – Das Begleitprogramm

Das Thema Eisen ist hochaktuell – nicht nur in Wirtschaft und Produktion, wo weltweit Jahr um Jahr immer neue Rekorde aufgestellt werden. Auch die Auseinandersetzung mit der Geschichte dieses Werkstoffes ist allgegenwärtig: „Eiserne Zeiten“ wurden in Gliwice, Bendorf und Berlin gezeigt. In der Wendener Hütte geht es um die „Faszination Archäologie“ und in Oberhausen um einen „Industriearchäologischen Park Antony-Hütte“. Zur Wendener Hütte (11.6.) und auch nach Oberhausen (2.7.) führen im Begleitprogramm entsprechend Exkursionen, auch zur heimatlichen Isenburg (13.8.). Vorträge und Film-Programm runden das Angebot ab. Führungen durch die Ausstellung werden jeden Sonntag um 15 Uhr kostenfrei angeboten oder können nach Vereinbarung gebucht werden.

Kommende „Events“

Sa., 21. Juni
ExtraSchicht: „FeuerFest“ – Eine heiße Nacht rund um Hochofen 3

Fr., 8. August, 22-4 Uhr (geplant)
Die Nacht des Olympischen Feuers

So., 14. September Eröffnung von Erzkabinett, Möllerung und die Ausstellung „Erddynamo“

Fr., 19. September
„Am Anfang war das Feuer“ Open-Air-Kino

So, 12.10., 19 Uhr (angefragt)
„Feuerwerke. Zur Geschichte der Pyrotechnik“Finissage der Fotoausstellung mit einem Vortrag von Dr. Barbara Stambolis und praktischen Beispielen

www.henrichshuette.de 

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