Archiv für den Tag: 25. Januar 2010

Zabrze/Völklingen: Neue ERIH-Route in der Woiwodschaft Schlesien

Der Präsident von ERIH, European Route of Industrial Heritage, und Generaldirektor des ERIH-Ankerpunktes Weltkulturerbe Völklinger Hütte, Dr. Meinrad Maria Grewenig, konnte gleich vier Mitgliedsurkunden an herausragende Standorte der Industriekultur in Schlesien verleihen. Dem Vizemarschall der Woiwodschaft Schlesien wurde die ERIH-Urkunde für die Regionalroute „Route der Technikdenkmäler der Woiwodschaft Schlesien“ überreicht. Als weitere neue Ankerpunkteim ERIH-Netzwerk wurden das Historische Steinkohlebergwerk  Guido, vertreten durch die Stadtpräsidentin der Stadt Zabrze, Frau Małgorzata Manka-Szulik, sowie die Brauerei Zywiec und das Museum für Bierbrauerei in Tychy mit der Urkunde ausgezeichnet: Das schlesische Industriegebiet ist eine bedeutende Adresse auf der Europäischen Route der Industriekultur. 

Film von der Verleihung auf Youtube

Die Route auf der ERIH-Website

Zur eigenen Website der Route

Selbstdarstellung der Route auf der eigenen Website:­

Die Route der Techikdenkmäler ist ein regionweit thematischer Touristenweg für diejenigen, die mit dem Auto reisen. Unterwegs kann man die Objekte, die mit der Industriegeschichte der Woiwodschaft Schlesien gebunden sind, besichtigen. Es sind 31 Objekte, die unterschiedliche Branchen vertreten: Bergbau, Hüttenindustrie, Energietechnik, Eisenbahnwesen, Post- und Fernmeldewesen, Wasseraufbereitung und Nahrungsmittelindustrie. Die Absicht der Autoren des Projektes ist, unter Anlehnung an die hinsichtlich ihrer Architektur und Geschichte wichtigsten und interessantesten Industrieobjekte in der Region, ein gutes Produkt für die Touristenbranche zu schaffen. Die Route der Technikdenkmäler sollte der interessanteste Touristenweg in Polen sein und auch, als eins der wichtigsten Reiseangebote der Woiwodschaft Schlesien, die Region auf der Touristenlandkarte Polens und Europas charakterisieren.

Warum hat man so eine Route der Technikdenkmäler geschaffen?

Die Route der Technikdenkmäler e­ntstand, Indem man viele Objekte hinsichtlich ihrer Branche verband. Diese Initiative schuf einen neuen Wert und das bearbeitete Komplexangebot wurde konkurrenzfähiger gegenüber den einzelnen Dienstleistungen. Die Route der Denkmäler drückt die Eigentümlichkeit der Region, die von ihrem Reichtum und Identität zeugt, aus. Er kann zugleich "ein attraktives Verkaufsangebot" der Woiwodschaft Schlesien auf dem Regionalmarkt der Reiseangebote sein. Die Route der Technikdenkmäler ist eine Werbeidee, derer Voraussetzung ist, ein die Woiwodschaft Schlesien integrierendes und aktivierendes Produkt zu schaffen.

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Dresden: Neue sächsische Ministerin nennt Industriekultur „einen Gegenpol zum Barock“

­In der Chemnitzer „Freien Presse“ wird von Schorlemer so zitiert: „Eine wichtige Aufgabe sehen wir darin, eine neue Konzeption zur Industriekultur in Sachsen zu erstellen. Grundlage dafür wird ein Gutachten sein, welches bereits in Auftrag gegeben wurde. Und auch der wissenschaftliche Beirat wird eine Empfehlung abgeben. Ein Aspekt werden dabei die vier dezentralen Teile des Zweckverbandes Sächsisches Industriemuseum in Chemnitz, Crimmitschau, Ehrenfriedersdorf und Knappenrode sein – mir geht es aber auch um die rund 20.000 technischen Denkmale in Sachsen. Da müssen wir erst einmal den Bestand erfassen. Solche Einrichtungen sorgen für Begeisterung in der Region, gerade auch bei jungen Leuten. Die finanziellen Probleme des Industriemuseums sind uns bekannt. Auf Grundlage der Gutachten und der Konzeption werden wir nach einer Lösung suchen. Ich will das Problem in seiner Gesamtheit angehen und nicht nur auf das Sächsische Industriemuseum beschränken.“

Auch das Welterbe-Projekt Montanregion Erzgebirge will die neue Ministerin tatkräftig unterstützen: „Ich will nicht ausschließen, dass bei der Förderung der Industriekultur gerade die Montan-Industrie im Erzgebirge eine besondere Rolle spielen wird. Auch mit einer möglichen "Straße der sächsischen Industriekultur" könnten wir ins Erzgebirge kommen. (…) Sachsen steht mit dem Antrag zur Montanregion Erzgebirge bereits auf der Tentativliste der Unesco. Aber nicht nur die Montanregion, sondern auch die Anträge der anderen Bundesländer werden sowohl landesintern als auch auf Bundesebene noch einmal geprüft. Generell finde ich aber: Das Erzgebirge tut gut daran, seine Vorzüge nach vorn zu stellen, das unterstütze ich natürlich.“

Schon von Schorlemers Vorgängerin Stange hatte sich für die Belange der Industriekultur eingesetzt und etwa die Internationale TICCIH-Konferenz in Freiberg unterstützt (Info). Auch beteiligte sich das Land an der Stiftung für das Kraftwerk Hirschfelde (Info­).

 

Im neuen Koalitionsvertrag wird nach Aussage von Fachleuten die Förderung der Industriekultur als wichtiges Ziel ausdrücklich genannt. Probleme werfe derzeit etwas das unter schrittweisem Mittelabbau leidende Sächsische Industriemuseum auf. Auch die Aufteilung der Zuständigkeiten müsse berücksichtigt und gegebenenfalls überwunden werden; während für die Museen das Kunst- und Wissenschaftsministerium zuständig ist, untersteht die Denkmalpflege dem Innenministerium.

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Fotos: Textilfabrik Flöha/Mulde, 2007

Von Schorlemer schlug nach Presseberichten ein „Moratorium für Industriedenkmale“ vor. Es solle verhindern, dass brachliegende Denkmale abgerissen werden und so unwiederbringlich verloren gehen. Die reiche sächsische Industriekultur könne einen wichtigen Akzent setzen und so einen Gegenpol zu barocker Kultur bilden. «Ich will damit deutlich machen, welche Schätze wir in Sachsen haben», erklärte von Schorlemer. Als Problem auf dem Weg zu einem Moratorium sehe die Ministerin jedoch die unterschiedlichen Eigentumsverhältnisse. Denn nicht alle relevanten Liegenschaften befinden sich in Landesbesitz. Nach Ansicht von Experten sei der Freistaat nach dem Ruhrgebiet die wichtigste deutsche Region für Industriekultur.

 

 

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