Archiv für den Monat: Dezember 2009

Hattingen: LWL-Industriemuseum zeigt „Zugkraft für das Wirtschaftswunder“ – Fotoausstellung über den Bau der letzten Dampflokomotiven bis April verlängert!

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Die Fotos aus dem Wittener Archiv der Deutschen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (DGEG) führen in die Werkshallen aller großen Lokomotivfabriken in Deutschland wie Krupp, Jung, Henschel, Esslingen und Krauss-Maffei. Sie zeigen nicht nur die fertigen Loks und Großbauteile, sondern lassen den Betrachter die Herstellung komplizierter Werkstücke Schritt für Schritt verfolgen. Die Bilder machen deutlich, dass mit dem Ende der Dampfära komplette industrielle Fertigungsverfahren und Arbeitswelten verschwunden sind.

Radsatz.jpgAnpassen von Kugellagern an der Treibachse der Schnellzuglok 10 001 (1956/57) (Foto: DGEG)­

Die Ausstellung ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen dem LWL-Industriemuseum und der DGEG. Das Thema wurde auch als Buch publiziert (Jürgen-Ulrich Ebel: Zugkraft für das Wirtschaftswunder:
Die Entstehung der Neubaudempfloks im Bild, 2008, 159 S.).­

Die Ausstellung wurde am Freitag, 11. Dezember 2009 vom Präsidenten der DGEG, Günter Krause, eröffnet.

 

Zugkraft für das WirtschaftswunderDie Entstehung der letzten Dampflokomotiven für die Deutsche Bundesbahn

11. 12. 2009 bis 28. 1. 2010

LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen, Werksstraße 31–33

­Geöffnet Di–So 10–18 Uhr, Fr bis 21.30 Uhr

Bochum: „Schwarzer Diamant“ des Deutschen Bergbau-Museums Bochum mit Sonderausstellung „Glück auf! Ruhrgebiet – Der Steinkohlenbergbau nach 1945“ eröffnet

­Die markante tiefschwarze Fassade des Neubaus stellt sich als Schnitt durch ein strahlend gelb-orangefarbenes Stollensystem dar. Die Funktion des Gebäudes wird in das städtische Umfeld kommuniziert und so entsteht ein spannungsvolles Spiel zwischen Innen und Außen.­

Die schwarze kubische Form des Erweiterungsbaus ist von hellen Gängen und Rampen durchzogen und erinnert dadurch an ein Schnittmodell des Bergbaus. Das Gangsystem verbindet die drei Ausstellungshallen des Gebäudes miteinander. Beim Durchschreiten wechselt der Besucher zwischen der Ausstellung und der Außenwelt. Dieses Spiel bildet sich auch in der Dachfläche ab, die durch den spektakulären Blick vom Fördergerüst des Museums als fünfte Fassade eine wesentliche Ansicht des neuen Museums darstellt. Der Neubau wird auf beiden Ausstellungsebenen über Brücken mit dem Bestand verbunden. Auf diese Weise wird die Sonderausstellung in den Besucherkreislauf des Museums auf selbstverständliche Weise eingebunden – es entstehen keine Sackgassen, Wege müssen nicht wieder zurückgegangen werden. Für den Besucher des Museums ist die Wegeführung intuitiv verständlich.

Um ein Höchstmaß an Flexibilität in den wechselnden Ausstellungen zu erhalten, wurden die Ausstellungshallen durch die Verwendung von Hohlkörperdecken vollkommen stützenfrei ausgeführt. Das Gebäude wird durch in Decken uns Wände eingebaute Heizelemente temperiert. Die Klimatisierung der Hallen erfolgt durch eine Lüftungsanlage.

Die Außenfassade wurde mit einem speziellen Rollputz versehen. Durch das Einblasen von Siliciumcarbid in diesen Putz wird ein besonderer Glitzereffekt erreicht, welcher sich insbesondere im Sonnenlicht zeigt.

In der Sonderausstellung zum Steinkohlenbergbau werden wirtschafts- und technikgeschichtliche Perspektiven miteinander verknüpft. Die Besucher machen eine Reise durch die Entwicklung des Ruhrgebietes und der Bundesrepublik Deutschland von der Zeit des Wirtschaftswunders bis heute. Sie entdecken Exponate, die viele Erinnerungen wecken, ebenso wie interaktive modernste multimediale Präsentationen.

Öffnungszeiten des Museums:

Di–Fr: 8.30–17 Uhr; Sa, So + Feiertage: 10–17 Uhr
Letzte Grubenfahrt: 15.30 Uhr
Geschlossen am: 24.–26. 12. | 31. 12. | 1. 1. | 1. 5.
Eintrittspreise: Erw. 6,50 ¤, ermäßigt 3 ¤, Familienkarte 14 ¤

Deutsches Bergbau-Museum Bochum        

Am Bergbaumuseum 28, 44791 Bochum
Infotelefon: 0234 5877-146 (außer montags) oder 5788-0

(Foto: Deutsches Bergbaumuseum)

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Linz/Österreich: Eröffnung der voestalpine Stahlwelt

Entwicklungen rund um den Werkstoff Stahl prägen, so verlautet, bis heute den Alltag der Menschen auf der ganzen Welt. Sie ermöglichen neue Werkzeuge, Maschinen und Bauwerke, erleichtern das Leben und verbinden Kontinente, Länder und Menschen. Doch die Möglichkeiten und Einsatzgebiete hochwertiger Stahlprodukte sind noch lange nicht ausgeschöpft. Die voestalpine fertigt, verarbeitet und entwickelt weltweit Stahl zu hochwertigen Produkten und innovativen Lösungen.

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Die voestalpine Stahlwelt, die am 7. November 2009 anlässlich der „Langen Nacht der Forschung“, ihre Pforten öffnet, ermöglicht einen Einblick in das Leistungsspektrum des Konzerns, seiner Unternehmen und seiner Mitarbeiter. Die Karten für das Eröffnungswochenende werden aufgrund der großen Nachfrage verlost. Ab dem 10. November hat die voestalpine Stahlwelt für Besucher sechs Tage pro Woche geöffnet.

Die voestalpine Stahlwelt, so die Betreiber, ist ein Ort der Begegnung, an dem Menschen den Werkstoff Stahl und den voestalpine-Konzern kennen und multimedial erleben lernen. Die Konzeption von Architektur und Ausstellung ergibt ein einzigartiges Wechselspiel aus Wissensvermittlung und Erlebnis. Inhaltlich steht der Wertschöpfungsprozess im Vordergrund: Entlang der Bereiche Stahlerzeugung, Stahlverarbeitung, Stahlprodukte und Stahlerfolge bewegt sich der Besucher Ebene für Ebene durch das Gebäude. Die oberste Ebene ist dem Konzern selbst gewidmet, und darüber befindet sich noch das Café mit einzigartigem Ausblick auf das Werksgelände.

Mehr über die voestalpine Stahlwelt und alle Infos rund um Öffnungszeiten, Ausstellung und Werkstour unter www.voestalpine.com/stahlwelt

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(alle Fotos: voestalpine)

 Übrigens: Heft 4 / 2009 der industrie-kultur hat den Schwerpunkt "Österreich"! 

Essen: Besucherzentrum Ruhr, Portal der Industriekultur und Denkmalpfad Zollverein eröffnet

­Anlässlich der Eröffnung des neuen Besucherzentrum Ruhr, des Portals der Industriekultur und des neuen Denkmalpfades feierte die Stiftung Zollverein zwei Tage der offenen Tür in der Kohlenwäsche auf Schacht XII. 10.000 Besucher strömten nach Angaben der Stiftung auf das Welterbe Zollverein, um als erste und kostenlos die neuen Attraktionen zu besichtigen. Ein Programm für die ganze Familie rundete das Angebot ab.­

Mitten im Zentrum der Metropole Ruhr, auf ihrem einzigen Welterbe, werden in der ehemaligen Kohlenwäsche

– das Besucherzentrum Ruhr, in dem sich Gäste aus dem In- und Ausland über das Kultur- und Freizeitangebot der Metropole Ruhr informieren

Erreichbar ist das Besucherzentrum über die 55 Meter lange Gangway, die in das Innere der Kohlenwäsche führt. Pünktlich zum Kulturhauptstadtjahr 2010 wird die Präsentation des touristischen Angebotes auf die gesamte Region ausgeweitet: Wo kann ich etwas erleben? Welche Events finden wo statt? Wo bekomme ich Karten und wie komme ich dahin? Ein elektronischer Kalender präsentiert alle aktuellen Veranstaltungen – der Ticketkauf vor Ort ist ebenfalls möglich.

Das interaktive Modell „Was ist Zollverein?“ öffnet virtuell die Hallen und Räume des Welterbes – alte Maschinen werden neben neuen Büros sichtbar und die Besucher erleben das Innere Zollvereins in einem komplexen Überblick.

– das Portal der Industriekultur, in dem Besucher in einem eindrucksvollen 360° Grad-Panorama den Reichtum und die Perspektiven der Industriekultur in Nordrhein-Westfalen erleben

Die beiden, ehemaligen Rundeindicker in der Kohlenwäsche beherbergen das Portal der Industriekultur, das Vergangenheit und Zukunft, Identität und Vision im drittgrößten Ballungsraum Europas miteinander verbindet. Mit Geräuschen und Bildern inszeniert sich die Region und präsentiert das reiche Panorama der Industriekultur in NRW in ihrer Herkunft, Gegenwart und Zukunft. Besucher entdecken die 25 Ankerpunkte der Route der Industriekultur der Metropole Ruhr genauso wie industrielle Routen, Industriemuseen und Originalschauplätze in ganz Nordrhein-Westfalen.

– der Denkmalpfad Zollverein, in dem die authentisch erhaltenen Anlagen der einst größten und leistungsstärksten Steinkohlenzeche zu neuem Leben erwachen, eröffnet

Auch der Weg durch die authentisch erhaltenen Anlagen der einstmals größten Steinkohlenzeche ist von Grund auf neu überarbeitet. Entlang riesiger Maschinen und Transportbänder, vorbei an Kohlewagen folgen Besucher dem „Weg der Kohle“ von der Förderung zu Tage bis zu ihrer Verladung. Auf den ersten Blick sind die Anlagen, die noch so belassen sind, wie sie 1986 stillgelegt wurden, unverändert.

Mit Hilfe neuer Medientechnik ist es nun gelungen Siebtrommeln, Becherwerke und Setzmaschinen wieder zu neuem Leben zu erwecken. Nicht nur Geräusch und Bewegung geben dem nun stillen Bergwerk eine neue Dynamik, auch können Besucher mittels 3D-Projektionen sehen, was sich hinter der Verkleidung einer Maschine abspielte. Blicke in komplexe technische Abläufe, die einst den Rhythmus auf der größten Zeche weltweit vorgaben und die nun einfach und verständlich erscheinen.

Die Eröffnung am 5. und 6. Dezember 2009

Den Titel Schichtwechsel-Steiger auf Zollverein konnten sich die jüngeren Besucher auf Zollverein erarbeiten. Wer an der Rallye durch die Kohlenwäsche teilnahm, erhielt eine offizielle Ernennungsurkunde und hatte außerdem noch die Möglichkeit, sich einen von 50 attraktiven Preisen wie eine Familienführung durch den Denkmalpfad zu sichern. Im Erich-Brost-Pavillion auf Ebene 37 konnten sich Kinder außerdem noch ein kostenloses Erinnerungsfoto in Bergmannskluft sichern.

Im Halbstunden-Rhythmus gingen die Führungen durch den neuen Denkmalpfad, der die stillgelegte Zeche zu neuem Leben erweckt. Mittels Projektionen auf die seit mehr als zwei Jahrzehnten stillstehenden Maschinen werden die bisher unsichtbaren Abläufe wieder sichtbar. Begleitet von Geräuschen erscheinen Siebtrommeln, Becherwerke und Setzmaschinen in Bewegung. „Die Installationen sind beeindruckend. Sie vermitteln einen sehr guten Einblick in die Gewinnung und Verarbeitung der Kohle,“ beschreibt ein Besucher im Gästebuch seinen Einruck vom neuen, multimedial bespielten Denkmalpfad.

Nicht weniger beeindruckend präsentierte sich das neue Portal der Industriekultur. Die Besucher befinden sich in diesem Raum „unter Tage“, an der Decke schlängeln sich blau illuminiert Ruhrgebietsflüsse entlang. Eine Flözlandschaft zeigt die Ankerpunkte der Route der Industriekultur in ihrer ehemaligen und heutigen Nutzung: Ungewöhnliche Räume sind auch die beiden kreisrunden, ehemaligen Rundeindicker: Sie beherbergen einen Vortragsraum und einen kleinen Kinosaal, in dem auf den runden Wände der Panaromafilm „RUHR360 Grad“ bewegende Einblicke in die Metropole Ruhr bietet: Mensch, Natur und Technik bilden eine untrennbare Einheit in der Region.

„Die neuen Attraktionen auf dem Welterbe Zollverein haben den ersten Besucheransturm mit Bravour überstanden. Wir haben gezeigt, dass wir für die Kulturhauptstadt RUHR.2010 bestens gerüstet sind“, zeigte sich Martina Sehlke, Leiterin des neuen Besucherzentrums, sehr zufrieden mit dem Einstand an diesem Wochenende.

Wo und Wann – Zusammengefasst

Das Besucherzentrum Ruhr ist ab sofort täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet (nur am 24. und am 31. Dezember 2009 ist geschlossen). Das Portal der Industriekultur kann täglich von 10 bis 19 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt zum Portal der Industriekultur kostet 2 Euro und ermöglicht auch den Zugang auf das Dach der Kohlenwäsche, das einen Panoramablick über das Ruhrgebiet bietet.