Archiv für den Monat: März 2009

Crimmitschau/Sachsen: Tagung „Produktion und Reproduktion: Arbeit und Fotografie“

Ausgangsinteresse und Ziel der interdisziplinären Tagung "Produktion und Reproduktion" ist es, zum Verständnis fotografischer Arbeitsdarstellungen als Quellen einer kulturhistorisch orientierten Forschung beizutragen. Anhand von Fallstudien werden Bildbestände, Fragestellungen und Analysemethoden diskutiert. Zugleich entsteht ein Überblick über die Entwicklung des Genres seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert bis heute. Dabei wird auch den unterschiedlichen Entwicklungen in Ost- und Westdeutschland Rechnung getragen. Solche mediengeschichtliche Betrachtungsweise erweitert die den Objekten eingeschriebenen Wirklichkeitsdeutungen zu einem "Museum der Blicke", das auf ganz eigene Art und Weise zwischen historischen Sachverhalten und den Seherfahrungen heutiger Betrachter zu vermitteln in der Lage ist. 

Vorträge

Rudolf Stumberger (Universität Frankfurt a.M./München)

Der Blick nach unten. Fotografische Sozialdokumentationim frühen 20.Jahrhundert

Der Vortrag thematisiert unter einem soziologischen Ansatz die visuelle Konstruktion der sozialen Welt und hierin speziell die Darstellung von Produktion und Reproduktion,von Arbeits- und Wohnbedingungen, anhand der sozialdokumentarischen Fotografie zu Beginn des 20. Jahrhunderts. SozialdokumentarischeFotografie wird dabei verstanden als ein Ausdruck eines sozialen Beziehungsgeflechtes, in das die zeitgenössischen sozialenKämpfe und die Beziehungen der sozialen Gruppen, von Schichten und Klassen, eingehen. Anhand von Beispielen fotografischer Sozialdokumentation aus Deutschland, Österreich und den USA werden charakteristische Abbildungsmodi der Produktion und Reproduktion skizziert und die Konstitutionsbedingungen dieser Modi benannt. Die fotografischen Darstellungen von Arbeit, Arbeitsplätzen, Lebens- und Wohnbedingungen durch Heinrich Zille, die AOK Berlin, Herman Drawe in Wien und Lewis W. Hine in den USA stehen für Gemeinsamkeiten und Unterschiede der sozialdokumentarischen Fotografie.

Wolfgang Hesse (ISGV Dresden)

"Die Eroberung der beobachtenden Maschinen". Zur Utopie selbstbestimmten Lebens in der Arbeiterfotografie der Weimarer Republik

Hatte schon in den 1880er Jahren eine intensive bürgerliche Amateurfotografenbewegung ihren Anfang genommen, so wurdenach dem Ersten Weltkrieg zunehmend auch Arbeitern das Fotografieren möglich. Zugleich wuchs die Bedeutung visueller Information in der sozialdemokratischen wie der kommunistischen Parteipresse. Hierfür und für die lokale Propaganda entwickelte insbesondere die 1926 gegründete "Vereinigung der Arbeiterfotografen Deutschlands" Arbeitsweisen und Bildstile einer agitatorisch wirksamen Fotografie. Anhand ausgewählter Beispiele sollen politische und ästhetische Widersprüche zwischen privaten Bedürfnissen und politischer Funktion, Tradition und Innovation, Parteiprogramm und Alltagspraxis, dokumentarischem Stil und medienbewusstem Verhalten skizziert und Ansätze einer Bildsprache des Utopischen freigelegt werden.

Andreas Martin (ISGV Dresden)

Der industrialisierte Fluss. Elbschifferalltag auf denFotografien von Emil Zöllner (1879 – 1948)

Der in Meißen tätige Lehrer Emil Zöllner veröffentlichte ab Mitte der 1920er Jahre Publikationen und Hörspieltexte, die sehr nah den Alltag der Elbschiffer beschrieben. Dabei hielt er aber zugleich den Abstand des Forschenden, der den Intentionen des Lehrenden folgte. In den dreißiger Jahren entdeckte Zöllner das Medium der Fotografie für sein Thema, dem er sich nach seiner Pensionierung in vollem Umfang widmen konnte und das er für Lichtbildvorträge nutzte. Seine Bilder zeigen Situationen, die auch in ihrer Entstehungszeit außerhalb der Lebenswelt der Schiffer weitgehend unbekannt waren: einen Fluss ohne romantische Verklärung als Verkehrsweg im Industriezeitalter, soziale Strukturen eines überschaubaren Transportbetriebes, die enge Verknüpfung von Arbeitszeit und Freizeit an Bord, das Besondere der Spiele von Schifferkindern.

Uta Bretschneider (Hennebergisches Museum Kloster Veßra)

"Grüße aus Amerika". Postkarten zur Textilsiedlung Amerikain Sachsen als Quellen der Industriegeschichte

Amerika liegt im Tal der Zwickauer Mulde. Die Spinnerei mit dem verheißungsvollen Namen wurde 1836 gegründet und nach 155 Jahren wechselvoller Geschichte Ende 1991 stillgelegt. Heute sind nur noch Fragmente des einstigen Zweigwerks der "alwo", der Altenburger Wollfabrik, erhalten. Umso bedeutsamer sind die Postkarten aus verschiedenen Zeitabschnitten der Fabrikgeschichte. Sie werden als Repräsentanten der fotografischen Außensicht, des professionellen externen Blicks analysiert und in den Kontext der Fabrik- und Siedlungsgeschichte eingeordnet. Dabei kommt auch die Inszenierung der Fabrikbauten als "Hülle der Arbeit", als architektonisch-bauliche Grundlage des Arbeitens im Verhältnis zur umgebenden Waldnatur in den Blick.

Miriam Halwani (Kunsthistorisches Seminar, Universität Hamburg / Berlin):

Schönheit der Arbeit? Kontinuitäten und Brüche 1925 bis 1955

Die Ästhetisierung von Arbeit gehört zu den Merkmalen jener Moderne, die zwischen Technikfaszination und -abwehr immer wieder Bilder sucht, das Erhabene und Schreckliche der neuen Bedingungen zu visualisieren. Dieser Beitrag gilt dem fotografischen Bildband, da sich in ihm ein neues Bewusstsein für die von Erich Stenger beschworene "Allmacht" der Fotografie spiegelt. Das Enttarnen von Herausgeberideologien demonstriert, was als druckwürdig, repräsentativ und absatzfähig gewertet wurde. Die Betrachtung der Bilder, des Layouts und der Bild-Text-Relation machen dabei die Fragilität der Bildaussage kenntlich, die schon Walter Benjamin zu der Frage veranlasst: Wird die Beschriftung nicht zum wesentlichen Bestandteil der Aufnahme werden?, und die im Kontext der Zeit zu denkwürdigen Kontinuitäten und Brüchen führt.

Petra Steinhardt (Museum Folkwang, Essen/Leipzig)

Produktiver Moment und Serialität. Zur Industriefotografie von Peter Keetman

Peter Keetman wird zumeist mit seiner bekannten, ohne Auftrag entstandenen Bildserie aus dem Volkwagenwerk von 1953 in Verbindung gebracht. Dem stehen auftragsgebundene Aufnahmen von kleinen und mittelständischen Firmen gegenüber. Anhand der VW-Serie und von Bildern ausgewählter Unternehmen werden Motivgewichtungen und spezifische Darstellungsmodi in Hinsicht auf die Visualisierung des produktiven Moments thematisiert. Das Verhältnis entstandener Aufnahmen zu den letztlich ausgewählten Bildrepräsentanten und deren Verwendungsformen wird zu erörtern sein und unmittelbar an die Frage anschließen, wie Organisationsstrukturen und Betriebsabläufe, Arbeitsbeziehungen in diesen Fotografien erkennbar werden, die auch stellvertretend für die westdeutsche Industriefotografie der1950er/60er Jahre stehen können.

Karin Hartewig (Göttingen)

Corporate Identity der besonderen Art? Die Staatssicherheit in ihren eigenen Fotografien

Zu DDR-Zeiten sprach der Volksmund ironisch vom "VEB Horch & Guck" oder einfach von der "Firma". Nach der Wende nannte man sie den "Mielke-Konzern". Stets wurde die Staatssicherheit als Zwitterwesen wahrgenommen: ein Gebilde zwischen moderner Geheimbürokratie, krakenhaft in die Gesellschaft hineinwirkender Überwachungsbehörde und militärisch-autoritär geführtem Großbetrieb. Die Imagepflege der Organisation war nach außen hin äußerst sparsam, und umso größer das Bemühen, das Wir-Gefühl nach innen zu stärken. Und obgleich die Identität der Mitarbeiter, ihre Tätigkeit und die Ergebnisse dieser Arbeit strengster Geheimhaltung unterlagen, wurde in der"Firma" seit den sechziger Jahren viel und gern fotografiert. In den Strategien der Corporate Identity erwies sich die Stasi als Meisterin – und erscheint fotografisch als fast normales Unternehmen.

Stefanie Hoch (Landesgalerie Linz, Österreich)

Das Ende der Illusionen. Die Mappe "Arbeit" von Gundula Schulze Eldowy

Entstanden in den 1980er Jahren in Industriebetrieben des heutigen Sachsen und Thüringen, kritisieren Gundula Schulze Eldowys 15 Schwarzweißaufnahmen durch Dokumentation des Faktischen. Hinter und in funktionalen, doch undurchschaubaren Apparaturen verschwindend, werden Arbeitende nicht mehr als heroisierte Staatsträger gezeigt, sondern erscheinen als Sinnbilder gesellschaftlichen Verfalls. Nur die aus dem Dunkel der räumlichen Umklammerung dringenden Blicke strahlen noch die Würde früherer Arbeiterdarstellungen aus. Im Hinblick auf diese Traditionen und zeitgleich entstandene fotografische Beobachtungen richten die Bezugsfelder der Mappe unsere Aufmerksamkeit gleichermaßen auf ihre Zeit, wie sie auch Bilder entfremdeter Arbeit schlechthin entwerfen.

Sigrid Schneider (Stiftung Ruhr Museum, Essen)

Transformationen. Die De-Industrialisierung des Ruhrgebiets

Industriefotografie hat eine lange Erfolgsgeschichte im montanindustriellen Ruhrgebiet. In öffentlichen und privaten Archiven findet sich eine dichte Überlieferung der unterschiedlichsten Bilder von der Auftrags- und Gebrauchsfotografie bis zu freien künstlerischen Arbeiten. Ein kurzer Abriss dieser Geschichte bis in die 1970er Jahre soll als Folie für die Darstellung der Veränderungen in der Motivik und Bildsprache der letzten Jahrzehnte dienen. In dieser postindustriellen Phase waren die Fotografen damit konfrontiert, dass Arbeitsprozesse sich zunehmend von der konkreten auf die virtuelle Ebene verlagert haben.

Julia Franke (Institut für Europäische Ethnologie, Universität Marburg / Berlin)

Bilder der Dienstleistungsgesellschaft. Zur fotografischen Repräsentation von Arbeit im digitalen Zeitalter

Die Fotografie war lange das Leitmedium der industrialisierten Moderne – und die Industriemoderne ihr Motiv. In den gegenwärtigen Transformationen der Gesellschaft allerdings hat sich die fotografische Repräsentation von Arbeit gewandelt, nicht zuletzt, weil beide – dieTätigkeit der Fotografen wie die Arbeit insgesamt – weit reichendenVirtualisierungsprozessen unterliegen. Diese Verbindung zwischen digitaler Fotografie und dem Generieren neuer Motive von Arbeit lotet der Vortrag anhand konkreter Bildbeispiele aus, von der Firma Siemens bis zur Gläsernen Manufaktur des Volkswagen-Konzerns in Dresden.

ModerationUlrich Heß (TU Chemnitz / ahm Wurzen), Wolfgang Hesse (ISGV, Dresden)

Organisatorisches

Bitte melden Sie sich schriftlich per Post, Fax oder Email bis zum 15. April 2009 beim Westsächsischen Textilmuseum Crimmitschau an. Ihr Name und Ihre Adresse werden in die Teilnehmerliste übernommen. Die Teilnahmegebühr beträgt EUR 20,00 (Studierende EUR 10,00), bei eintägiger Teilnahme EUR 10,00 / EUR 5,00. Die Gebühr ist im Tagungsbürobar zu entrichten.

Auskünfte, Anmeldung, Tagungsbüro

Westsächsisches Textilmuseum CrimmitschauLeipziger Straße 125, 08451 CrimmitschauTel. +49-3762-766714, Fax +49-3762-931938

crimmitschau@saechsisches-industriemuseum.de

Mitveranstalter

Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V., Bereich Volkskunde, Leitung: Prof. Dr. Manfred Seifert, Programmentwicklung: Wolfgang Hesse

www.isgv.de

Ausstellung

Bereits ab dem 18. April 2009 zeigt das Museum die Ausstellung „Menschen des 21. Jahrhunderts. Fotografien von Thomas Bachler und Karen Weinert“

18. April bis 19. Juli 2009, Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag 13.00 bis 17.00 Uhr, Eröffnung: 17. Juli 2009, 19.00 Uhr

Seit 2007 entwickeln die Dresdner Künstler Thomas Bachler und Karen Weinert eine Serie schwarzweißer Aufnahmen, die sich mit gegenwärtigen und zukünftigen Arbeitsformen auseinandersetzt. Die Ausstellung zeigt die ersten 25 Motive dieser noch nicht abgeschlossenen Reihe. Thematisch wie ästhetisch an August Sanders "Menschen des 20.Jahrhunderts" geschult und auf ihn zurückverweisend, entsteht eine flexible soziale Typologie immer neuer Berufsbilder und epidemisch zunehmender, meist kurzfristiger Beschäftigungsverhältnisse. Gerade im Kontext des Textilmuseums als Monument der untergegangenen alten Industrie entfalten die Bilder ihr kritisches Potential auf ganz besondere – und durchaus auch ironische – Weise: Kunst in Zeitender Agenda 2010.

Das Westsächsische Textilmuseum Crimmitschau

Das Westsächsische Textilmuseum befindet sich in den Gebäuden der ehem. Tuchfabrik Gebr. Pfau, die seit 1885 errichtet wurden. Im Jahr 1957 musste der Betrieb eine staatliche Beteiligung aufnehmen und wurde1972 vollständig verstaatlicht zum VEB Volltuchwerke Crimmitschau. 1990 wurde die Firma abgewickelt und das Ensemble unter Denkmalschutz gestellt. In Größe und Vollständigkeit von Gebäude- und Maschinenbestand ist es in Mitteleuropa einzigartig. Die Besucher erleben in Rundgängen die Herstellung von Wollstoffen Schritt für Schritt. Dabei führen ehemalige Beschäftigte der regionalen Textilindustrie die Maschinen vor und vermitteln auch auf diese Weise Einblicke in Arbeit und Leben der Textilarbeiter.

www.saechsisches-industriemuseum.de 

Dieser Beitrag wurde am von unter Allgemein veröffentlicht.

Mannheim: Ehemalige Schildkröt-Fabrik soll größte private Anselm-Kiefer-Sammlung aufnehmen

Die Firma Schildkröt, gegründet 1873 als „Rheinische Gummi- und Celluloidfabrik“, war bis 1993 in Mannheim-Neckarau ansässig; seitdem produziert sie in Rauenstein/Thüringen. Das Warenzeichen, die „Schildkröte“ wurde im Kaiserlichem Patentamt in Berlin eingetragen; 1896 wurde die erste Puppe aus Celluloid produziert. Schildkröt gilt als der älteste Puppenhersteller, der von 1896 bis heute durchgehend Puppen produziert.

Das Museum soll im Herbst 2009 eröffnet werden. Die dauerhafte Unterbringung der Anselm-Kiefer-Sammlung eines ungenannten Heidelberger Chirugen in Mannheim, nach Presseangaben der bedeutendsten privaten Sammlung von Werken des Künstlers, gilt als wichtiger kultureller Zuwachs der Stadt, die sich für das Jahr 2020 als Europäische Kulturhauptstadt bewerben will.

Mit dem Alten Pumpwerk in Mannheim-Neckarau, das von dem Künstler Dietmar Brixy als Wohn- und Arbeitsstätte umgenutzt wurde, befindet sich in der Nachbarschaft ein weiteres neugenutzes Industriedenkmal.

Dieser Beitrag wurde am von unter Allgemein veröffentlicht.

Erfurt: Produktionsgebäude der Ofenfabrik J.A.Topf & Söhne werden abgetragen; Ausstellung im Verwaltungsgebäude ab 2011

Seitdem der letzte Nachfolgebetrieb am alten Standort, ein Mälzerei- und Mühlenbauunternehmen, im Jahre 1996 geschlossen hatte, stand der umfangreiche Baukomplex leer. Hausbesetzter siedelten sich in Teilen der Anlage an und wiesen auf die besondere historische Bedeutung hin. Schließlich wurde das Gelände nach Presseangaben an die Domicil Hausbau GmbH des Investors Helmut Golla verkauft. Er begann im November 2008 mit Abbrucharbeiten, die bis März 2009 dauern sollten.

Prod._Hallejts.450.jpg

VErw_heute.450.jpg

Das ehemalige Verwaltungsgebäude des Betriebs mit den Zeichensälen soll nach Vorstellungen der Stadt Erfurt und des 1999 gegründeten „Förderkreises Erinnerungsort Topf & Söhne“ als „Erinnerungsort“ die von der – in Sichtweite gelegenen – KZ-Gedenkstätte Buchenwald erarbeitete bisherige Wanderausstellung „Techniker des Todes“ sowie Räume für pädagogische Arbeit aufnehmen.

Das Land Thüringen und der Bund sagten 2008 jeweils 300.000 Euro Fördermittel zu.

Im Oktober 2008 erhielt das Kölner Architekturbüro Kastner Pichler den Planungsauftrag für den „Erinnerungsort Topf & Söhne Erfurt“. Kastner Pichler hat bereits mehrere Gedenkstätten gestaltet. Am 11. Februar stellte das Büro die Pläne in Erfurt vor. Konstantin Pichler erläuterte nach Presseangaben, dass original erhaltene bauliche Substanz auch auf dem Außengelände erhalten bleiben soll. Er kündigte an, dass Besucher ein "starken Schnitt zwischen Alltag und Erinnern" spüren werden. Die beiden oberen Etagen des Verwaltungsgebäudes der früheren Firma Topf & Söhne werden u.a. Ausstellung und Seminarraum aufnehmen.

Simul_KPA.310.jpg

modell_topf.310.jpg

Auf dem neu angelegten Vorplatz soll ein gusseisernes Modell des gesamten Geländes mit allen Produktionshallen und Werkstätten angelegt werden. Die ehemalige Montagehalle soll durch ihre Grundmauern „archäologisch“ nachgezeichnet werden. „Einige markante Orte des Geländes werden durch Hinweisstelen an die Firma und deren Produktionsgebäude erinnern“, heißt es dazu im Exposé der Architekten. Die Eröffnung des „Erinnerungsortes Topf & Söhne“ ist für den 27. Januar 2011 vorgesehen.

Homepage des Förderkreises

Bericht der Süddeutschen Zeitung vom 13. 2. 2009

Präsentation der Architekten

(Fotos: Archiv, Förderkreis (2), Architekten (2))

Nachtrag: Am 16. April 2009 wurde das Gelände geräumt und mit dem Abbruch begonnen (Pressemeldung)

Dieser Beitrag wurde am von unter Allgemein veröffentlicht.

Dortmund/Witten: „Zechenexpress“ der RuhrtalBahn verbindet Standorte des LWL-Industriemuseums

"Wir sind sehr glücklich über diese Kooperation. Gerade mit Blick auf das Kulturhauptstadtjahr 2010 brauchen wir solche Angebotspakete, um die Region für Touristen aus nah und fern noch attraktiver zu machen", sagte LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch am Donnerstag (5.3.) bei der Unterzeichnung einer Marketingvereinbarung zwischen RuhrtalBahn, LWL und beteiligten Kommunen in Dortmund.

Mit dem Industriemuseum Henrichshütte Hattingen und dem Freilichtmuseum Hagen sind neben den beiden Zechen noch zwei weitere Museen des LWL über die nostalgischen Strecken der RuhrtalBahn zu erreichen. "Durch Werbung auf den Rückseiten der Fahrkarten wollen wir die Fahrgäste auf unsere attraktiven Ausflugsziele aufmerksam machen", so Kirsch.Rund 1,5 Stunden braucht der "Zechenexpress" für den Weg zwischen Zollern und Nachtigall. Die Strecke führt von Bövinghausen (Start:10.32 Uhr) über Dortmund Hauptbahnhof und Schwerte nach Witten, und von dort weiter zum Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen und zurück. In umgekehrter Richtung geht es jeden vierten Samstag um 8.45 Uhr am Bahnsteig Zeche Nachtigall los Richtung Dortmund. Der Preis für Hin- und Rückfahrt beträgt 14 Euro für Erwachsene und 30 Euro für die ganze Familie.

Dazwischen bleibt ausreichend Zeit für einen Besuch in einem der beiden Zechenstandorte des LWL-Industriemuseums, die jeweils nur einige Minuten zu Fuß von den Bahnhöfen entfernt sind. Auf Zollern stehen an den Fahrtagen des Zechenexpress‘ um 12.30 und 13.30 Uhr Museumsführungen auf dem Programm; außerdem fährt zwischen 11 und 16 Uhr die Grubenbahn über das Museumsgelände in Dortmund-Bövinghausen. Im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall in Witten-Bommern können Gäste bei Führungen im Besucherbergwerk zu einem echten Steinkohleflöz vordringen.

LWL-Industriemuseen-Hinweis

RuhrtalBahn

Zechenexpress_Witten.450.jpg

Einen Augenzeugenbericht von der Eröffnungsfahrt des Zechenexpress bietet lok-report.de

Weitere Medienberichte:

WDR-Lokalzeit Dortmund

weiterer WDR-Fernsehbeitrag

Dieser Beitrag wurde am von unter Allgemein veröffentlicht.

Bocholt: Spinnereigespräche im LWL-Textilmuseum – Damast und Frottierweberei

Ehemalige Mitarbeiter der Spinnerei Herding und alle, die Interesse an Textilgeschichte haben, lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Dienstag, 10. März, von 15 bis 17 Uhr zu den nächsten Spinnereigesprächen in sein Textilmuseum in Bocholt ein. Im Rahmen einer kurzen Führung durch das ehemalige Spinnereigebäude wird Dr. Arnold Lassotta über die laufenden Projekte und den Fortschritt der Arbeiten informieren. Besondere Aufmerksamkeit legt er dabei auf das Thema Spinnerei.

Treffpunkt für alle Interessierten ist am Dienstag um 15 Uhr das Tor Industriestraße 5. Das Textilmuseum in Bocholt bittet Teilnehmer um eine telefonische Anmeldung unter 02871 21611-0.

(Quelle: LWL-Pressemitteilung)

Dieser Beitrag wurde am von unter Allgemein veröffentlicht.