Archiv für den Monat: März 2009

Dresden/Chemnitz: Tagung zur Industriekultur in Sachsen

Die von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und dem Sächsischen Industriemuseum gemeinsam initiierte Veranstaltung steht unter dem Motto „Industriekultur in Sachsen. Neue Wege im 21. Jahrhundert“.Sachsen kann selbstbewusst auf eine reiche, über 200 Jahre alte Industrietradition zurückblicken. Doch nicht selten wird Industriekultur einseitig als Verlustgeschichte geschrieben. Ungleich spannender ist es, das Thema aus Sicht der industriellen und kulturellen Gegenwart Sachsens zu diskutieren, insbesondere im Hinblick auf Potentiale für die Zukunft. Genau dies will die Tagung erreichen. Eingeladen sind daher Referenten aus unterschiedlichsten Disziplinen: Tourismus, Wirtschaft, Bildung, Denkmalpflege, Projektentwicklung, Stadtplanung, Forschung und Kultur.

Ziel ist es, der außerordentlichen Vielfalt der Produkte, Standorte und prägenden Persönlichkeiten gerecht zu werden, die Sachsens Industriekultur heute wie in der Vergangenheit auszeichnen. Themen sind der Umgang mit Industriebrachen und der Industriearchitektur (als Problem der Kommunen oder als Aufgabe von Projektentwicklern), die strategische Einbindung der Industriekultur durch sogenannte grüne Unternehmen (Solarindustrie), das History-Marketing der Uhrenproduktion (Glashütte) oder das Selbstverständnis des Automobilbaus (BMW Leipzig) thematisiert. Ebenso werden Fragen der technischen und naturwissenschaftlichen Bildung, des musealen Umgangs mit Industriekultur sowie Perspektiven von der Stadtplanung über die Nutzung von Bergbaufolgelandschaften, der Denkmalpflege bis hin zur touristischen Vermarktung erörtert.Die Veranstalter wollen mit der Tagung dazu beitragen, dass die Bedeutung der Industriekultur in Sachsen stärker wahrgenommen wird. Darüber hinaus sollen die damit verbundenen zentralen Aufgaben und Ziele deutlich gemacht und Handlungsempfehlungen ausgesprochen werden.

Referenten:Auf der Tagung diskutieren namhafte Wissenschaftler sowie praxiserfahrene Fachleute und Planer aus dem In- und Ausland:  

– Prof. Helmuth Albrecht, TU Freiberg, Direktor des Instituts für Wissenschafts- und Technikgeschichte;

– Prof. Dr. Andreas Berkner, Regionaler Planungsverband Westsachsen, Leiter der Regionalen Planungsstelle, Leipzig;

– Prof. Dr. Rudolf Boch, TU Chemnitz, Professur für Wirtschafts- und Sozialgeschichte;

– Prof. Dr. Ulrich Borsdorf, Gründungsdirektor Ruhrmuseum Essen- Peter Claussen, BMW Werk Leipzig, Werkleiter i. R.;

– Frank-Michael Engel, Projektentwickler, Tutzing am Starnberger See/Chemnitz;

– Prof. Dr. Reinhard Erfurth, Präsident des Industrievereins von 1828, Chemnitz;

– Dr. Jörg Feldkamp, Sächsisches Industriemuseum, Geschäftsführer, Chemnitz;

– Hans-Jürgen Goller, Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH, Geschäftsführer, Dresden;

– Juliane Naumann, urban splash, Development Manager, Manchester;

– Prof. Philipp Oswalt, Universität Kassel, Professur für Architekturtheorie und Entwerfen, ab März 2009 Direktor der Stiftung Bauhaus Dessau;

– Prof. Dr. Rosemarie Pohlack, Landesamt für Denkmalspflege, Landeskonservatorin, Dresden;

– Dr. Lars Scharnholz, Institut für Neue Industriekultur, Cottbus;

– Bertram Schulze, Leipziger Baumwollspinnerei Verwaltungsgesellschaft, Geschäftsführer;

– Frank Weber, biq Standortentwicklung und Immobilienservice GmbH Berlin, Geschäftsführer;

– Günter Wiegand, Glashütter Uhrenbetrieb GmbH, Geschäftsführer;

– Prof. Dr. Peter Woditsch, Deutsche Solar AG, Vorstandssprecher, Freiberg/Sa.

Das detaillierte Vortragsprogramm findet sich als download hier

Die Tagung wird am 20. März 2009 durch den Sächsischen Staatsminister des Innern, Dr. Albrecht Buttolo, eröffnet. Sie schließt am 21. März mit einer Podiumsdiskussion zur künftigen Entwicklung der Industriekultur in Sachsen. Es diskutieren: Prof. Dr. Helmuth Albrecht, [TU Freiberg, Direktor des Instituts für Wissenschafts- und Technikgeschichte]; Prof. Dr. Ulrich Borsdorf, [Ruhrmuseum Essen, Gründungsdirektor]; Frank Weber, [biq Standortentwicklung und Immobilienservice GmbH, Geschäftsführer Berlin]; Moderation: Andrea Elis, [Moderatorin und Buchautorin, Freiberg/Sa.].

Weitere Informationen zu Programm, Referenten, Anmeldung (schriftlich!), Tagungsbeitrag [30 Euro, ermäßigt 15 Euro] und Übernachtungsmöglichkeiten:

Tagungsbüro Industriekultur

Herr Achim Dresler, Zwickauer Straße 119, 09112 Chemnitz, Tel.: 0049 371 3676-135, Fax: 0049 371 3676-141

www.saechsisches-industriemuseum.de

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Köln: BEOS vermietet 5.200 qm im Carlswerk an Verlagsgruppe Lübbe

„Wir freuen uns sehr über die Standortentscheidung, die Stefan Lübbe für sein Verlagshaus getroffen hat. Für uns ist dies ein großer Erfolg auf dem Weg zur Entwicklung eines urbanen Medienstandortes hier im Carlswerk. Wir werden nun mit der umfassenden Sanierung des Hauptgebäudes beginnen, so dass der Verlag Ende 2009 einziehen kann“, sagt BEOS-Geschäftsführer Dr. Stephan Bone-Winkel am 13. Februar nach der Vertragsunterzeichnung.

„Wir wollen unseren Autoren und Mitarbeitern ein besonders kommunikatives und kreatives Umfeld bieten, um Potenziale optimal auszuschöpfen“, begründete Stefan Lübbe seine Standortentscheidung am Freitag. „Und für uns ist dies ein unglaubliches Kompliment. Hier in Mülheim entsteht ein neuer und kraftvoller Ort, an dem Unternehmen in einem sehr inspirierenden Umfeld arbeiten und produktiv sein können. Und dies zu Preisen, die auch nachhaltig bezahlbar sind“, ergänzt Stephan Bone-Winkel.

Das Carlswerk verfügt nach BEOS in seinen fünf vielseitigen Quartieren über hochwertige Lofts mit historischem Industrie-Ambiente, flexible Büroräume in maßgeschneiderten Dimensionen sowie große industrielle Hallen- und Lagerflächen für Gewerbe, Dienstleistung und Produktion. Das ehemalige Gelände des Kölner Drahtseil- und Kabelherstellers Felten & Guilleaume umfasse über rund 20.000 Quadratmeter Büro- und 90.000 Quadratmeter Gewerbefläche und werde damit zum größten innerstädtischen Gewerbecampus in Köln.

Die neuen Nutzer kommen überwiegend aus den Bereichen Medien, Werbung, Kunst, Großhandel und Bildung. „Aber auch mittelständische Unternehmen mit leichter Produktion und besonderen Ansprüchen an Komfort, Sicherheit und Erreichbarkeit finden bei uns geeignete Flächen“ bemerkt Daniel Fielitz, Projektleiter für das Carlswerk. Einer der jüngeren Ansiedlungserfolge sei das renommierte Modeunternehmen Fred de la Bretonière aus den Niederlanden, das Ende Februar in Mülheim erstmals einen Showroom für Händler in Deutschland eröffnen wird. Im Mai werden weitere 8.000 qm Loftbüros in der alten Schlosserei und der Kupferhütte fertig, die sich heute bereits einer regen Nachfrage erfreuten.

BEOS hat das in der Schanzenstrasse gelegene Carlswerk Ende 2007 für eine internationale Investorengruppe erworben. Mit einem eigenen Büro vor Ort und Team von 8 Mitarbeitern werden bis Ende 2009 rd. 30.000 qm Bestandsflächen auf dem Gelände revitalisiert.

Siehe auch: industrie-kultur  Heft 1/2009, S. 14/15

http://www.beos.net/

http://www.carlswerk.de/

Siehe auch: News der "Rheinischen Industriekultur"

(Foto: Beos GmbH)

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Berlin: „Metropole Ruhr“ im Mittelpunkt der ITB – Internationalen Tourismus-Börse

Mit dabei auf dem Gemeinschaftsstand der Ruhr.2010: das LWL-Industriemuseum mit seiner Ausstellung "HELDEN. Von der Sehnsucht nach dem Besonderen", die vom 12. März bis 31. Oktober 2010 im Industriemuseum Henrichshütte Hattingen zu sehen sein wird. Eine eigens erstellten Tourismusbroschüre bietet Ausflugspakete an, die den Ausstellungsbesuch mit weiteren Highlights in der Region, zum Beispiel einem Besuch der Altstadt Hattingens, verbinden.

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Mitgenommen nach Berlin hat das LWL-Industriemuseum das beliebte Museumsmaskottchen der Henrichshütte: die Ratte. Für die HELDEN-Ausstellung ist die blaue Kinderfigur zum "RATTMAN" mutiert und verteilt in Lebensgröße Flyer und Postkarten.

Die Ausstellung

Wie enstehen Helden? Welche Interessen stecken dahinter? Brauchen wir heute Helden? Das Hattinger Heldenpanorama erzählt Geschichten von Machern und Medien, von Bergleuten und Unternehmern, großen Fußballern und kleinen Helden des Alltags. Die Reise führt von der Antike bis zur Gegenwart, von Hercules bis zu Lara Croft, und sie führt tief ins Herz des Ruhrgebiets. "Es sind immer die Menschen, die Region ausmachen und prägen. Deshalb werden wir in Hattingen auch die Helden des Reviers in Szene setzen", so Projektleiter Dietmar Osses in Berlin.

So reicht das Spektrum der Exponate von der Rüstung eines mutigen Ritters bis zur Jacke von Tatort-Kommissar Schimanski, vom Grabkreuz aus dem Ersten Weltkrieg bis zum Blauhelm eines UNO-Soldaten, vom Transparent aus dem Hüttenkampf bis zum Schlauchboot von Greenpeace, von der Bismarck-Büste bis zum Boxhandschuh von Max Schmeling. Medienstationen entführen in die Welt von Onlinespielen und Castingshows.

Mit Exponaten aus internationalen Museen schlägt die Ausstellung auch einen Bogen nach Europa: Menschen aus rund 160 Nationen leben im Ruhrgebiet und viele haben die Helden ihrer Heimat mitgebracht. "Wir suchen nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden, wir schaffen Raum für die Begegnung mit Helden der verschiedenen Kulturen", erklärt Osses.

HELDEN. Von der Sehnsucht nach dem Besonderen

12. März – 31. Oktober 2010

LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen, Werksstraße 31-33, 45527 Hattingen, Tel. 0231 6961-251
http://www.helden-ausstellung.de
E-Mail
: helden@lwl.org
 

(Quelle: LWL-Pressestelle)

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Hilversum/NL: Neues Internet-Angebot zur Industriekultur in den Niederlanden

Er teilt dazu mit:

Ik heb een weblog geopend over ‚Industriecultuur‘. Daar wordt door mij dagelijks een artikel geplaatst met gevarieerde onderwerpen, zoals boeken(besprekingen), bijzondere websites, achtergrondartikelen e.d.

Heb je geen zin of tijd zelf op zoek te gaan naar allerlei wetenswaardigheden over Industriecultuur, dan is een regelmatig bezoekje aan het weblog aan te bevelen.
Het is ook mogelijk je via RSS op de hoogte te laten houden van de nieuwe artikelen op het weblog.

Het weblog is te bereiken onder industriecultuur.virtuele-fabriek.nl.
(dit is een tijdelijk adres, daarna zal het overgaan in www.industriecultuur.nl)

Unter anderem präsentiert Welgemoed zahlreiche Publikationen zu den Themen Technik-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie Industriedenkmale.

Verweise gibt es auf die klassischen Denkmalschutzinstitutionen sowie

– Mobiele collectie nederland
– Federatie industrieel erfgoed nederland
– Nationale Maatschappij tot Behoud, Ontwikkeling en Exploitatie van Industrieel Erfgoed (BOEi)
– Stichting Industriecultuur Nederland

sowie die ERIH-Aktivitäten in den Niederlanden.

Angedockt ist außerdem ein spezielles web-Portal zur Industriekultur in Hilversum.

Unter Speciaal/Er op uit  findet sich schließlich eine Linkdatenbank zur Industriekultur in den Niederlanden.

http://www.industriecultuur.nl/

http://industriecultuur.virtuele-fabriek.nl/

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Senftenberg/Berlin: Real Landscapes – Thomas Wrede zeigt großformatige Bilder u.a. aus der Lausitzer Bergbaufolgelandschaft

Das Besondere an der Arbeitsweise des Künstlers: Miniaturen, von Wrede in die Landschaft gestellt, komponiert er zu fotografischen Erlebniswelten. Laudatorin Margret Uhrmeister formuliert für die Galerie dazu: “In Thomas Wredes schaurig-schönen Landschaftsinszenierungen prallen Naturgewalt und menschlicher Pioniergeist aufeinander. Die Fotografien sind ein intelligentes und augenzwinkerndes Spiel mit Mikro- und Makrowahrnehmung, mit Natürlichkeit und Künstlichkeit. Aus luftiger Höhe blickt man auf reale, verführerische Landschaften, die der Künstler mit kleinen Modellen in romantische Sehnsuchtsorte verwandelt.

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Seit 2004 hat Thomas Wrede seine Serie Real Landscapes konsequent weiter entwickelt und damit international große Beachtung gefunden. Die fotografische Bildkomposition ist in ihrer Dramatik durchaus mit der Malerei von Caspar David Friedrich vergleichbar. Die Präzision der Details, die sorgfältige Linienführung, die eine Weite der Landschaft suggeriert, und nicht zuletzt die stimmungsvolle Farbsetzung der Himmel erzeugen eine spröde Schönheit.

Angesichts solcher Naturgewalt verliert der Betrachter schnell das Gefühl von Sicherheit. Statt schöner Erhabenheitsinszenierung entstehen eindringliche Bilder kaum erträglicher Grenzerfahrung. Vergleicht man Das Eismeer Friedrichs mit Wredes Arbeit Bergrutsch sind die Parallelen der Bildstimmung verblüffend. Anstelle von Personen wählt Wrede jedoch Modelle von Häusern oder Fahrzeugen als Projektionsflächen. Sonderbar verloren und zerbrechlich wirken diese menschlichen Spuren, oder sogar deplaziert, wie der einsame Bolzplatz im Flutlicht. Was suchen die Erbauer in dieser Einöde? Oder lautet die Frage, was haben sie dort überhaupt zu suchen?

Die Fotoarbeiten von Thomas Wrede zeigen sowohl Utopie als auch Verlust. Die archetypischen Landschaften wirken dabei ort- und zeitlos, sie spiegeln unser kollektives Bild von Landschaft wider, wie es durch künstlerische Landschaftsdarstellung tradiert und durch zahllose Medienbilder reproduziert worden ist. In Wredes Bildwelten erkennt man diese Landschaften wieder und fühlt sich aufgehoben. Und mehr noch: Es ist, als ob der Künstler für uns die Quintessenz gefunden hätte: Eine Landschaftsvision, in der Sehnsucht und Schrecken friedlich nebeneinander existieren.“

Galerie Wagner + Partner, Berlin, 13. März- 25. April 2009, Real Landscapes – new works, Eröffnung Freitag, den 13. März 2009, 19 Uhr

Karl-Marx-Allee 87, 10243 Berlin, Tel. 030 21960137

(Fotos: LMBV/Peter Radke, 2008; Galerie Wagner + Partner)

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