Wer auf der Tour Nr. 20 der „Route der Industriekultur“ unterwegs ist, muss auf Überraschungen gefasst sein. Gegenüber der im Jahre 2001 erschienene Broschüre zu den Unternehmervillen des Reviers – damals zeitnah und aktuell recherchiert – gibt es zahlreiche Veränderungen. Ein besonderes Problem stellen natürlich die berechtigten Interessen der Eigentümer und Bewohner auf ungestörte Nutzung dar. Auch das Villenensemble im Broich-Speldorfer Wald bei Mülheim ist keine Ausnahme. Während der „Streithof“ Emil Kirdorf und die Villa Fritz Thyssen – letztere nach Brand teilrekonstruiert – als Privatwohnungen genutzt werden und deshalb nicht zugänglich sind, wurde in Haus Küchen – zuletzt Evangelische Akademie – nun ein Hotel eingerichtet. Es soll nach Angaben der Betreiber als Hotel „Gastlichkeit, Wohlbehagen und eine private Atmosphäre“ bieten, aber auch als „Eventlocation“ für besondere Anlässe dienen.
Neben dem Hauptgebäude, dessen repräsentative Wohnräume unverändert genutzt werden, stehen zwei Gästehäuser zur Verfügung. Erfahrungen mit anderen Bauten, etwa dem von Gabriel von Seidl für die Familie Zanders errichtete Schloss Lerbach in Bergisch Gladbach und viele ähnliche Anlagen zeigen, dass eine derartige Nutzung besonders geeignet für aufwendige Wohnsitze ist. Zunächst war in Mülheim der Umbau zur Seniorenresidenz geplant.