Archiv für den Monat: März 2008

Speyer: Technik-Museum erwirbt russische Raumfähre

Insgesamt 10 Mio. Euro investiert das Technik-Museum nach eigenen Angaben in den Erwerb der Raumfähre von der russischen Entwicklungsgesellschaft „Molnija“ (Blitz“), den Transport und die neue Ausstellung in Speyer. Die Raumfähre war anlässlich der Olympischen Spiele 2000 im australischen Sydney ausgestellt worden und befand sich später in Bahrain. Ein mehrjähriger Rechtsstreit hatte den Verkauf der Fähre verzögert.

Zunächst wurde die Raumfähre auf einen Ozeanfrachter verladen, der sie bis nach Rotterdam transportierte. Anfang April wurde die 40 m lange, 17 m hohe und über 100 Tonnen schwere Last auf einem Ponton als Schubverband rheinaufwärts bis nach Speyer transportiert.

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Der Transport auf dem Rhein (Foto: Norbert Pigorsch, Bonn)

Inzwischen wird im dortigen Technik-Museum eine neue Ausstellungshalle ausgestattet, in der die Raumfähre noch diesen Sommer der Öffentlichkeit dauerhaft präsentiert werden soll.

Pressemeldung hier

Pressemitteilung des Museums mit Bildern von der Verladung hier

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Transport im Deutzer Hafen, Köln

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Augsburg: Eine Stadt feiert 150 Jahre Rudolf Diesel

Mit einem Festakt wurde, wie die Veranstalter mitteilten, der Geburtstag am 18. März im Rathaus gefeiert. In einer Rede würdigte Oberbürgermeister Dr. Paul Wengert die Leistungen Diesels und stellte seine Bedeutung für die Stadt heraus. In einer kleinen Ausstellung kann man sich im Rathaus täglich von 10 bis 18 Uhr über die Person und den Dieselmotor informieren.

Wer mehr wissen will, sollte die Jubiläumsausstellung im MAN-Museum Augsburg besuchen, die bis zum 6. Juni wochentags auf Anmeldung, an Wochenenden und Feiertagen von 10 bis 16 Uhr geöffnet ist. Auch hier stehen der Erfinder und sein Motor im Mittelpunkt. Neben Kapiteln über die Stadt zur Zeit Diesels und die gesellschaftlichen und kulturellen Aspekte seiner Erfindung werden werden aber auch Geschichte und Gegenwart der MAN sowie die heutige Verbreitung des Dieselmotors dargestellt.

Unter dem Titel „Diesel als Sozialreformer“ ist vom 16. März bis 14. April eine Ausstellung über den „Solidarismus“ in der City-Galerie am Holbeinplatz zu sehen.

Aus Anlass des Diesel-Geburtstages findet am Ostermontag im Bahnpark Augsburg eine Fahrzeugausstellung statt. Die Veranstalter versprechen „eine vielzahl moderner und historischer Diesellokomotiven, Traktoren, Feuerwehrfahrzeuge, Nutzfahrzeuge von MAN, Busse usw… kurz alles, was auf Schiene und Strasse von Dieselmotoren angetrieben wird.“ Ein Kinderprogramm und eine Ausstellung zur Geschichte der Diesellokomotive werden ebenfalls geboten. (http://www.bahnpark-augsburg.de

Am 1. Mai wird eine „Localbahnfahrt durch die Augsburger Kultur- und Industriegeschichte“ angeboten, bei der auf Gleisen der „Augsburger Localbahn“ mit eigenen Dieselloks die Industrie- und Arbeiterwohn-Gebiete Augsburgs erkundet werden.

Historische Führungen, Lesungen, Filme und Theaterstücke sowie die Einbindung Diesels bei jährlichen Veranstaltungen wie dem Maxstrassenfest und dem Marathon runden das Programm ab. Maßgeblich an der Organisation des Festprogramms beteiligt ist neben der Stadt Augsburg die Firma MAN Diesel SE (http://www.mandiesel.com).

Weitere und nähere Informationen unter: www.diesel-2008.de

oder über das Verkehrsamt der Stadt Augsburg: http://www.regio-augsburg.de

 

 

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Dortmund: Kletterhalle „Bergwerk“ auf der Kokerei Hansa eröffnet

Grosse Pläne waren in den frühen 1950er Jahren mit ihr verbunden: Moderne Turbokompressoren sollten die alten Kolbenkompressoren bei der Verdichtung des Kokereigases ablösen. Doch erwiesen sich die neuen Maschinen als zu empfindlich, und so verrichteten die Kolbenkompressoren aus der Vorkriegszeit bis zur Stillegung der Kokerei 1992 ihren Dienst. In ihrer Halle unmittelbar hinter dem Eingangsbereich der Kokerei bilden die „schwarzen Dinosaurier“ heute eine der Hauptattraktionen  des Industriedenkmals Kokerei Hansa.

Von der großen neuen Maschinenhalle, die – nach Plänen des bekannten Industriearchitekten Fritz Schupp – für die Turbokompressoren errichtet werden sollte, wurde 1954/55 nur ein erster Abschnitt fertiggestellt. Die endgültigen Dimensionen lassen sich heute nurmehr erahnen; hohe Fenster erhellen ein Hauptgeschoss, das sich über einem ebenerdigen Sockel erhebt.

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Die Kompressorenhalle im Bau, 1954/55

Nachdem die unbrauchbaren Prototypen der Kompressoren 1975 abgebaut worden waren, diente das Hallenfragment nur noch als Lagerraum.

Nun ist – nach längerer Planungs- und Vorbereitungszeit – die von dem Unternehmer und begeisterten Kletterer Christoph Knieper initiierte Kletterhalle in Betrieb gegangen, die in nächster Zeit durch Wellness- und Gastronomieangebote erweitert werden soll.

Infos unter www.kletterhalle-bergwerk.de

Die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, die das Industriedenkmal Kokerei Hansa verwaltet,  kann in diesem Frühjahr den neu gestalteten Infopunkt im ehemaligen Verwaltungs-und Kauengebäude vorstellen. Durch Rückbau der späteren Pförtnerloge konnte das Erscheinungsbild der ursprünglichen Markenkontrolle zurückgewonnen werden.

Der Ankerpunkt der Route Industriekultur und zentrale Sitz der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur kann sich damit den Besuchern mit verbesserter  Infrastruktur präsentieren.

Informationen über die Stiftung und die Aktivitäten auf der Kokerei Hansa unter http://www.industriedenkmal-stiftung.de 

(Fotos: Stiftung Industriedenkmalpflege: Archiv; Klaus-Peter Schneider, 2007)    

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Landau/Pfalz: „Dem Stifter ein Denkmal“ – Jubiläum der Festhalle Anlass für Jugendstil-Symposium

Die Jugendstil-Festhalle in Landau/Pfalz wurde 1905-1907 nach Plänen des Düsseldorfer Architekten Hermann Goerke errichtet und seit den 1980er Jahren schrittweise saniert; sie gilt als ein Hauptwerk des Jugendstil in Südwestdeutschland.

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Der Bau war durch eine – damals anonyme – Spende des Ziegeleibesitzers August Ludovici aus Jockgrim ermöglicht worden. Nach zahlreichen Umbauten bot das Innere einen „desolaten“ Zustand, der Ende der 1990er Jahre „eine an den Vorgaben des Bestandes angelehnte, aber neu interpretierte Gestaltung des gesamten Innenlebens“ nötig machte. Aus Anlass des 100jährigen Bestehens der Festhalle in Landau veranstalten die Universität Koblenz-Landau und die FU Berlin vom 3. bis 5. April 2008 ein Symposium, auf dem ein Überblick über die Entwicklung der Jugendstil-Kunst in Südwestdeutschland geboten wird.

Tagungsankündigung der Uni Koblenz-Landau

detailliertes Programm hier 

erholungshaus450.jpgBayer-Erholungshaus, Leverkusen (Foto 2008) 

Im Jahre 2008 feiert auch das sogenannte „Erholungshaus“ in Leverkusen-Wiesdorf sein 100jähriges Bestehen. Im Unterschied zum – den „Beamten“ des Unternehmens vorbehaltenen – „Kasino“ gegenüber der Alten Bayer-Hauptverwaltung sollte das Erholungshaus den kulturellen Mittelpunkt der durch Werkskolonien wachsenden und 1930 als solche ins Leben gerufenen Stadt „Leverkusen“ bilden. Nach mehreren Umbauten sind heute vor allem die repräsentativen Fassaden des Foyerbaus erhalten. Mit dem Erholungshaus feiert auch die Bayer-Kulturabteilung, die bis heute wesentlich verantwortlich für das Programm ist, eine Jubiläumssaison.

Info hier

Chronik 

Erholungalt450.jpgDas Bayer-Erholungshaus in seiner urspünglichen Form

Erst zu Beginn des Ersten Weltkrieges entstand in Velbert-Langenberg bei Düsseldorf, einer ehemals selbständigen bergischen Kleinstadt, das aufwendige Bürgerhaus als Stiftung des Textilfabrikanten Adalbert Colsmann und seiner Ehefrau.

Bürgerhaus Langenberg

Der Bau enthielt bisher unter anderem Teile einer ebenfalls von einem Langenberger Fabrikanten gestifteten Gemäldesammlung, einen Veranstaltungssaal mit „Jugendstil-Orgel“ und eine kleine Ausstellung zur Langenberger Textilgeschichte. Das 1913-16 nach Plänen von Arno E. Fritsche (1858-1939) errichtete Gebäude wird seit Mitte 2006 saniert und soll nach Angaben der Stadt im Jahre 2009 wiedereröffnet werden.

WAZ-Artikel vom 31. 12. 2007

Homepage des Bürgerhauses

langenberg450.jpgBürgerhaus in Velbert-Langenberg

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Bonn: Deutsche Stiftung Denkmalschutz stellt monumente-Themenheft „Handel und Gewerbe“ vor

Unter der Überschrift „Leipzigs neue Ufer“ wird die Entwicklung des historischen Industriestadtteils Plagwitz beschrieben. Die alten Industrie-Immobilien entlang der Gewerbekanäle wurden erfolgreich umgenutzt und „revitalisiert“.

Auch ein Interview mit dem ehemaligen Leipziger Stadtbaurat Niels Gormsen behandelt die Wiedersichtbarmachung des Elementes „Wasser“ im Leipziger Stadtbild, etwa des Pleissemühlgrabens.

In einem weiteren Beitrag wird das Ziegeleimuseum in Oberkaufungen vorgestellt. Schliesslich geht es mit „Von Kleiekotzern in alten Mühlen“ um historische Mühlentechnik und ihre Erhaltung.

Zum Web-Portal der Zeitschrift „monumente“

Zur Webpräsenz der Deutschen Stiftung Denkmalschutz:
www.denkmalschutz.de

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