Archiv für den Monat: Februar 2013

Dortmund: Standort Hansa der Stiftung Industriedenkmalpflege knackt 100.000er Marke

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„Für die ehemalige Kokerei Hansa in Dortmund Huckarde war 2012 ein Rekordjahr: Mehr als 100.000 Besucher wurden auf dem Industriedenkmal Hansa, der Kletterhalle Bergwerk und dem Nahverkehrsmuseum Bahnhof Mooskamp gezählt.

Die Zahlen sind endlich ausgewertet, die Statistik ist erstellt und das Ergebnis spricht für sich: mehr als 100.000 Besucher haben im vergangenen Jahr den Standort Kokerei Hansa besucht. Die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur zeigt sich zufrieden: „Mit 25.000 Besuchern zählten wir“, so die Geschäftsführerin Ursula Mehrfeld, „auf Hansa so viele Gäste wie im Kulturhauptstadtjahr 2010. Damit hat nicht nur die Besucherzahl im Vergleich zum Vorjahr wieder zugenommen, das Ergebnis zeigt auch, dass Hansa sich als Publikumsmagnet in Dortmund etabliert hat und immer wieder mit dem hochrangigen Denkmal selbst, aber auch einem vielfältigen Führungs- und Veranstaltungsprogramm locken kann.“ Rund 70 % der Besucher des Industriedenkmals im Jahr 2012 kamen aus NRW, davon etwa 50 % aus Dortmund und dem Rest des Ruhrgebiets. Etwa 10 % der Besucher kamen aus dem Ausland, davon überwiegend Niederländer und Franzosen. Vor allem die Lebendigkeit der Führungen und das authentische Umfeld auf Hansa beeindruckten die Gäste, das hat die Auswertung der Besucherbefragung ergeben. Ganz klares Highlight bei den Führungen ist die Kompressorenhalle. Kein Wunder, denn wenn sich das 42 Tonnen schwere Schwungrad in Bewegung setzt, geraten große und kleine Gäste ins Staunen. Besonders gut angenommen wurde im Jahr 2012 das Kinderferienprogramm in den Sommerferien. Jede Woche waren die Führungen ausgebucht, und die kleinen Forscher und Entdecker waren begeistert zu sehen, was man alles auf einer stillgelegten Kokerei erleben kann. Weil dieses Programm so erfolgreich war, wird es im Jahr 2013 natürlich fortgesetzt und sogar auf die Oster- und Herbstferien ausgeweitet.

Neben den zahlreichen Führungen konnte die Stiftung Industriedenkmalpflege aber auch mit ausgewählten Veranstaltungen und Ausstellungen viele Gäste anziehen. Ganz klares Highlight war hier die ExtraSchicht, die sich im vergangenen Jahr mit einem eher extravaganten Programm präsentierte. Neben weiteren größeren Veranstaltungen wie dem Tag des offenen Denkmals und der Dortmunder DEW21-Museumsnacht hatte die Kokerei Hansa 2012 noch ein paar kleine aber feine Veranstaltungen im Angebot. Im Juni konnten Besucher bei der szenischen Lesung „Heinrich Hauser: Schwarzes Revier“ die Kokerei durch ein Auge der 1920er Jahre betrachten und im Juli wurde im Rahmen der „Filmschauplätze NRW“ zu einem Kinopicknick mit der „Eisernen Lady“ eingeladen. Bei wunderschönem Sommerwetter konnten die Gäste die besondere Atmosphäre auf dem „Hansaplatz“ genießen.

Und auch das Kooperationsprojekt mit artlab21 „Hochhaus Hansa“ hat sich mittlerweile etabliert. Mit den beiden Ausstellungen „There will be Light“ und „PENTATON“ wurden abermals vielfältige und mitunter eigensinnige Arbeiten von jungen Künstlern in den ungewöhnlichen industriellen Räumen der ehemaligen Lehrwerkstatt präsentiert.

Das Jahr 2012 auf dem Industriedenkmal Hansa hat wieder einmal gezeigt, dass die „alte Dame“ für viele neue Ideen offen ist und auch 2013 wird Hansa die Gäste mit einem abwechslungsreichen Programm erwarten.

Als weitere Attraktion auf dem Standort Hansa hat sich in den vergangenen Jahren der Bahnhof Mooskamp (Nahverkehrsmuseum Dortmund) entwickelt. 3.500 Besucher zählte Jens Petersmann, Geschäftsführer der gemeinnützigen Bahnhof Mooskamp GmbH, im Jahr 2012. Historische Schienenfahrzeuge locken regelmäßig zu einer Erkundungstour über das Gelände der ehemaligen Lokhalle der Kokerei Hansa. Besonderen Zuspruch fand im Jahr 2012 die Kombiführung zwischen der Kokerei Hansa und dem Bahnhof Mooskamp. Unter dem Motto „Nostalgie pur – Kokerei plus Straßenbahn“ hatten Besucher zwischen April und Oktober einmal im Monat die Möglichkeit, im Anschluss an die Führung „Hansa schwarz-weiß“ mit einer historischen Straßenbahn zum nahegelegenen Bahnhof Mooskamp zu fahren. Für viele große und kleine Straßenbahnfans etwas Besonderes. Und natürlich finden diese Führungen auch wieder in 2013 statt.

Absoluter Besuchermagnet auf Hansa war im Jahr 2012 wieder die „Kletterhalle Bergwerk“. „75.000 Besucher“, verkündete stolz der Inhaber Christopher Knieper. Da bleibt kein Zweifel: als eine der größten Kletterhallen Deutschlands, mit einem Bistro, einer Sonnenterrasse sowie Saunaanlage und demnächst mit einer neuen, riesigen Boulderhalle wird das „Bergwerk“ auch in 2013 wieder tausende begeisterter Kletterer von nah und fern in die ehemalige Turbokompressorenhalle auf Hansa locken.“

Weitere Informationen
Industriedenkmal Kokerei Hansa:
www.industriedenkmal-stiftung.de
Kletterhalle Bergwerk:
www.kletterhalle-bergwerk.de
Nahverkehrsmuseum „Bahnhof Mooskamp“:
www.bahnhof-mooskamp.de

Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur
Emscherallee 11
44369 Dortmund
info@industriedenkmal-stiftung.de
www.industriedenkmal-stiftung.de
Fon: 0231 931122 0
Fax: 0231 931122-10

Köln: Drehbrücke am Deutzer Hafen defekt

­Techniker sollen nun prüfen, wie der Schaden entstanden ist, welches Ausmaß er hat und was es kostet, ihn zu beheben. Damit werde das Amt für Brücken und Stadtbahnbau in Kürze ein Ingenieurbüro beauftragen. Es zeichne sich aber schon jetzt ab, dass eine kurzfristige Reparatur nicht möglich sei. Die Brücke befindet sich im zur Seite geschwenkten Zustand, so dass Schiffe die Einfahrt in den Deutzer Hafen weiter passieren können. Für Fußgängerinnen, Fußgänger, Radfahrerinnen und Radfahrer bedeutet dies allerdings, dass sie den Weg über die Brücke als direkte Verbindung zwischen der Siegburger Straße und der Alfred-Schütte-Alle/Rheinufer derzeit nicht nutzen können.

Wie lange die Brücke gesperrt bleiben muss, ist derzeit nicht absehbar.

Die Deutzer Drehbrücke wurde 1907 von der Duisburger Brückenbauanstalt Harkort errichtet; der maschinelle Teil stammt von der Firma Haniel & Lueg in Düsseldorf-Grafenberg. Vor einigen Jahren hatte ein Schiff den Untergurt des längeren Brückenarms beschädigt (wir berichteten). Ausserdem versage die Brücke bei starker Erwärmung ihren Dienst, wenn sich die Stahlträger ausdehnen und verklemmen, heißt es inzwischen. Für den Schwerlastverkehr war die Brücke schon seit längerem gesperrt, für den übrigen Autoverkehr am Wochenende; damit sollte insbesondere der Durchgangsverkehr nach Poll unterbunden werden.  

Hattingen: Bürger zur Mithilfe an Ausstellungsprojekt zur Weltkriegsgeschichte aufgerufen

­Nicht nur in den beiden Weltkriegen wurde auf der Henrichshütte für die Rüstung produziert. U-Bootbleche, Granaten und Panzerteile sind Beispiele aus der breiten Produktpalette. Die Fabrikate faszinieren einerseits durch innovative Technik. Aufgrund ihrer verheerenden Wirkung wird die Produktion moralisch jedoch angeprangert. Gibt es guten und bösen Stahl? "Die Ausstellung wird diese Fragen aufwerfen", erklärte LWL-Museumsleiter Robert Laube am Mittwoch (13.2.) bei der Vorstellung des Projektes in Hattingen. "Die Vertretbarkeit und der Nutzen von Waffenproduktionen wird in allen Generationen diskutiert. Nur die Ergebnisse variieren", so Laube weiter. Damit schließe die Ausstellung nahtlos an heutige Diskussionen an.

"30 Jahre Krieg"

Anstatt nur den Ersten und Zweiten Weltkrieg isoliert zu betrachten, will das Ausstellungsteam auch die Zeit dazwischen thematisieren. "Die kompletten 30 Jahre in den Blick zu nehmen, ermöglicht ein ganzheitliches Bild", so Dr. Olaf Schmidt-Rutsch, wissenschaftlicher Referent des LWL-Industriemuseums. Damit werden auch die großen Krisen zwischen den Weltkriegen mit behandelt, zum Beispiel die Besetzung des Ruhrgebiets durch französische und belgische Truppen 1923.

Für das Ausstellungsprojekt hat das Team des LWL-Museums Verstärkung bekommen. Seit August arbeitet Sonja Meßling als wissenschaftliche Volontärin in Hattingen und wird die Ausstellung maßgeblich mit vorbereiten. "Die Mithilfe der Bevölkerung ist uns ganz wichtig. Wir suchen nicht nur Zeitzeugen, sondern auch materielle Zeugnisse aus der Zeit", erklärt die 31-Jährige. Dazu können beispielsweise Fotos und Briefe, aber auch Kleidungsstücke oder Werkzeuge gehören. "Der Bezug zum Standort ist uns ebenso wichtig wie die persönliche Geschichte, die mit dem Erinnerungsstück verbunden wird", unterstreicht die Volontärin.

Zusammenarbeit

Nicht nur bei den Hattingern, auch bei verschiedenen Institutionen sucht das LWL-Museum Unterstützung. Heimatverein, Stadtarchiv, Denkmalbehörde und Volkshochschule (VHS) wollen das Projekt begleiten. "Mir fallen direkt unzählige Stücke ein, die perfekt in diese Ausstellung passen", so Thomas Weiß vom Stadtarchiv. Auch Lars Friedrich vom Heimatverein freut sich auf einen regen Austausch. Der Verein ist für eine eigene Ausstellung zum Thema "Kriegerdenkmäler" derzeit selbst auf der Suche nach Exponaten. Zum Thema Luftschutz im Umfeld der Hütte ist Jürgen Uphues von der Denkmalbehörde gefragt. Der Denkmalpfleger weiß aus früheren Projekten: "Das Interesse für Bunker ist groß."

Privatleute, Museen und Archive, die Interesse an der Ausstellung haben oder Materialien zur Verfügung stellen möchten, können sich direkt an Sonja Meßling im LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen wenden. Kontakt über Tel. 02324 9247-118 oder E-Mail: sonja.messling@lwl.org.

Bochum: Auch im Jahre 2013 soll URBEXPO stattfinden

­Das Ausstellungskonzept URBEXPO zeigt nach der Auftaktveranstaltung 2012 vom 23. August bis 1. September 2013 zeitgenössische Positionen der Photographie zu den Themen Lost Places, Ästhetik des Verfalls und Architektur. Bis einschließlich zum 15. April 2013 haben interessierte Photographen und Künstler die Möglichkeit, sich zur Teilnahme an der Ausstellung zu bewerben.

Das erklärte Ziel der Ausstellung sei die künstlerische Vermittlung und Bewahrung von Orten, die – aus welchen Gründen auch immer – ins Abseits der gesellschaftlichen Wahrnehmung gerutscht sind, obwohl sie während ihrer aktiven Zeit einen entsprechenden Stellenwert besaßen – sei es (welt-)politisch, gesellschaftlich oder wirtschaftlich. Die Fotografieausstellungen zur URBEXPO will die Menschen auf künstlerisch-ästhetische Weise an zentrale Themen wie Kunst, (Zeit-)Geschichte, Politik, Architektur und Gesellschaft heranführen und Bedeutsames aus der Vergangenheit vor dem Vergessen bewahren.

Die Auswahl der Künstler für die Fotografieausstellung erfolgt unter dem Anspruch, ein möglichst breites Spektrum fotografischer Positionen zu zeigen; d.h. das Kuratorium wählt aus allen eingehenden Bewerbungen diejenigen Arbeiten aus, die das Gesamtkonzept der URBEXPO bezüglich der folgenden Parameter optimal widerspiegeln:

* möglicht viele unterschiedliche Objekte
* Motivvielfalt (Innen- und Außenaufnahmen, Übersichts- und Detailmotive)
* unterschiedliche Stile (SW, Farbe, HDR und DRI)

Das Konzept der URBEXPO geht nach Angaben der Initiatoren auf den Bochumer Fotografen und Multimediakünstler Olaf Rauch zurück. Ende 2011 entwarf er die Grundidee der URBEXPO und setzte sie erstmals im August 2012 in der Rotunde/ Alter Bochumer Hauptbahnhof erfoglreich um. Im August 2013 geht die URBEXPO in die nächste Runde – mit neuen Künstlern und neuen Exponaten.

Zur Website der URBEXPO

siehe auch hier

Lissabon: 1st Annual meeting Industry, History, Heritage vom 18.-20. April 2013

­RIHP aims at being an interdisciplinary space, open and plural, of reflection and debate, committed to the promotion and development of activities from institutions, organizations and individuals, both from Portugal and abroad, interested in the studying of industry as a global social reality crucial to the understanding of the contemporary World’s history, in particular in its general relation with economic and social development, involving material and immaterial cultural heritage (technology and technical know-how, social and cultural practices, infrastructures, constructions, equipments and objects, sites and landscapes) associated with it.

The RIHP network maintains, among other actions envisaged to achieve the above mentioned objectives: (a) the creation of a joint digital platform, that includes the presentation of the members to the network, the publication of scientific content related to it’s thematic scope and the promotion and dissemination of the undertaken activities; (b) the organization of an annual meeting, usually in April, committed to the presentation of studies on the topic of History, Industry and Heritage.

The 1st Annual meeting Industry, History, Heritage will be held on April 18th, 19th and 20th 2013, in the Faculty of Social Sciences and Humanities at NOVA University of Lisbon. This international meeting is intended to be an open and multidisciplinary discussion forum, dedicated to the presentation of studies on the topic of industry’s history understanding them as global social realities that include material and immaterial heritage (technology, technical know-how, social practices, infrastructures, constructions, equipments and objects, sites and landscapes).

The 1st Annual Meeting Industry, History, Heritage will include a guided tour to be organized on April 20th and whose program will be announced shortly.

RIHP invites all researchers to take part in this first meeting, whose main aim is to reflect on the problematics of industrialization and the connections and dynamics between history, industry and heritage, considering the political, economic, social, cultural and geographic context that it comprises.

The conference includes papers delivered by invited speakers and presentations submitted through a call for papers.

The selection of papers will be oriented by the purpose of ensuring maximum quality and diversity of topics.

Paper submission: January 7th to March 15th 2013

Results announcement: Abril 1st 2013

Please submit: paper title, abstract (700 words), affiliation and a brief CV (1 page)

Working languages: Portuguese, Spanish and English

Each presentation will have no more than twenty minutes.

Organizing Committee

Maria Fernanda Rollo (IHC- FCSH)

Ana Paula Pires (IHC-FCSH)

Deolinda Folgado (IHC-FCSH)

Graça Filipe (IHC-FCSH)

João Paulo Avelãs Nunes (Ceis20 e FL-UC)

Jorge Custódio (IHC-FCSH)

Jorge Fernandes Alves (CITCEM e UP)

José Luís Assis (CHEFCI- UE)

Please send your identification (name, affiliation, email address and the abstract to rihprihp@gmail.com

1st Annual Meeting, Industry, History, Heritage (in Spanish)

Instituto de História Contemporânea

Faculdade de Ciências Sociais e Humanas

Universidade Nova de Lisboa

Av. de Berna, 26-C

1069-061 LISBOA

Email: rihprihp@gmail.com

Maria Fernanda Rollo
Professora Associada com Agregação
Departamento de História da FCSH da UNL
fernandarollo@fernanda-rollo.me