Neunkirchen/Saar: Streit um das Gasometer

In diesen Tagen sorgt ein drohender Abriss in Neunkirchen für Aufsehen: Der Vorstand des Historischen Vereins Stadt Neunkirchen (HVSN) sprach sich in einer – von der Saarbrücker Zeitung veröffentlichten – Stellungnahme gegen den Abriss des Gasometers aus. Wie das Internetportal moderneREGIONAL weiter mitteilt, soll der Funktionsbau einem Globus-Markt mit Tankstelle, Parkplätzen und Waschanlage weichen, wie Saarstahl Anfang Juli bekanntgab. Die Bauarbeiten könnten im Sommer 2020 beginnen, ein Ersatzbau für das Gasometer sei auf dem Saarstahl-Werksgelände geplant…

Nach der Stellungnahme des HVSN spreche laut moderneREGIONAL Folgendes für den Erhalt: Der Bau stehe wahrzeichenhaft für die über 400-jährige Tradition der Stahlproduktion vor Ort. Zudem sei das Gasometer durch die Explosionskatastrophe von 1933 mit 68 Toten und 190 Verletzten tief in die Erinnerung der Bevölkerung eingeschrieben. Dieser Gedächtniswert bestehe, obwohl es sich beim heutigen Gasometer um einen Nachfolgebau der 1970er Jahre handelt. Daher solle sich die Stadt für den Erhalt des Bauwerks starkmachen. Gestern haben einige Neunkirchener Fraktionen zur Frage Stellung genommen: Die Parteien zeigten sich überrascht, denn der Stadtrat sei nicht ausdrücklich über den geplanten Abriss informiert worden, als man den Neubauplänen zustimmte. Die Verwaltung ihrerseits verweist darauf, dass es sich um eine Abstimmung zwischen Saarstahl und Globus handle. Der Schwarze Peter wandert also noch.

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Bildlegende: Neunkirchen, Gasometer (Pimvantend, CC BY SA 3.0, 2012)