Bochum: VDI-Tagung „Frontiertechnologien – Technik in extremen Umwelten“ im März 2017

Die VDI-Jahrestagung Technikgeschichte findet am 2. und 3. März 2017 in Bochum statt…

Aus der Ankündigung: „Technik dient der Menschheit auch dazu, die Grenzen ihrer Handlungsfähigkeit in Bereiche und Gebiete zu verschieben, die ihr vorher nicht zugänglich waren. Die „Frontier“ markiert dabei nicht nur eine Übergangszone, in der die Beherrschbarkeit von Natur und Umwelt durch den Menschen an Grenzen stößt, sondern in welcher auch die Unterscheidung von Zivilisation und Wildnis ausgehandelt wurde. Technologische Grenzen sind und waren auch kulturelle Grenzen.

Frontierräume können definiert werden als Gebiete, die zwar einer menschlichen Nutzung zugeführt werden sollen, die sich aber auf Grund extremer naturräumlicher, physischer oder biologischer Bedingungen dem menschlichen Zugriff zumindest zeitweise entziehen. Zu diesen extremen Umwelten zählen Räume wie die Polarregionen, die Unterwelten des Bergbaus, das Weltall, aber auch die Tiefsee, Gebirge, Wüsten und weitere, als menschenfeindlich anzusehende Umgebungen. Die Technik half und hilft auf vielfältige Weise mit bei der „Kultivierung“ dieser Räume, sei es durch Strategien der Urbarmachung, der infrastrukturellen Erschließung oder durch die Bereitstellung von Habitaten, die es dem Menschen überhaupt erst ermöglichten sich in den Extremumwelten aufzuhalten (z.B. durch Raumschiffe, U-Boote, Flugzeuge usw.).“

Übergeordnete Fragestellungen der VDI-Tagung „Frontiertechnologien – Technik in extremen Umwelten“ sind:

– Welche Chancen und Möglichkeiten eröffnen sich der Technikgeschichte, wenn sie Frontiertechnologien in den Mittelpunkt stellt?
– Wie lassen sich Frontiertechnologien charakterisieren? Gibt es übergreifende Merkmale für Innovationen in diesem Bereich? Lassen sich Frontiertechnologien typisieren?
– Welche Rolle spielten Frontiertechnologien für „Normaltechniken“? Welche Diffusionsprozesse lassen sich zwischen Frontiertechnologien und Alltagstechniken feststellen?
– Welche relevanten Institutionen und Akteure waren in der Entwicklung von Frontiertechnologien involviert?
– Was sagen Frontiertechnologien über die gesellschaftliche Konstruktion von Grenzräumen und die zeitgenössischen Unterscheidungen von Zivilisation und Wildnis aus?

Programm
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Donnerstag, 02. März 2017

14.00 Begrüßung: Lars Bluma
14.10 Siebeneicher, Tilman: Spacelab: Europas „Schlüsseltechnologie“ für den Weltraum
14.50 Dittmann, Frank: Syntelman – ein Roboter für Weltall, Tiefsee und Nuklearanlagen
15.30 Kaffeepause
16.00 Session Tiefseebergbau
Ruppenthal, Jens: Utopia im Inner Space: Machbarkeitsdenken und Meerestechnik, ca. 1960-1970
Sparenberg, Ole: Tiefseebergbau, ca. 1970 -1980: Das (vorläufige?) Scheitern einer Frontiertechnologie
17.10 Kaffeepause
17.30 Verleihung des Conrad-Matschoß-Preises 2017 und anschließender Sektempfang
19:30 Buffet im Hotel Arcora, Nordring 44-50 (Selbstzahler, Preis: 20 EUR)

Freitag, 03. März 2017

09.00 Zimmer, Fabian: Wasserkräfte auf Reisen. Zur gesellschaftlichen Konstruktion peripherer Landschaften in Schweden um 1900
09.40 Beese, Sebastian: An den Grenzen der Zivilisation – Die Akteure der deutschen Kolonialtechnik in Afrika
10.20 Kaffeepause
10.50 Nöbauer, Herta: Von der Goldmine zum Gletscher: All Weather Snow als Frontier-Ressource und Ressourcen-Frontier
11.30 Ingenerf, Nikolai: Auf zu neuen Teufen? Grenzen der Automatisierung im Bergbau
12.10 Haka, Andreas: HALO – SOFIA Grenzräume erkunden. Hybride Werkstoffsysteme eröffnen Welten
13.00 Ende

Im Anschluss (nach Voranmeldung): Angebot einer Führung durch die Sonderausstellung des Deutschen Bergbau-Museums „Das packende Museum. Das DBM im Aufbruch“.
(http://www.bergbaumuseum.de/index.php/de/ausstellung/sonderausstellung/packendes
-museum )
Tagungsort:
Technische Hochschule Georg Agricola, Herner Straße 45, 44787 Bochum,
Studierendenzentrum

VDI Ausschuss Technikgeschichte

02.03.2017-03.03.2017,

Bochum, Technische Hochschule Georg Agricola,
Herner Straße 45, 44787 Bochum (Studierendenzentrum)

Deadline: 28.02.2017
Anmeldung notwendig unter:
https://www.vdi.de/nc/technik/cp-veranstaltungen/anmeldeformulare/technikgeschichtliche-tagung-2017/

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Für Rückfragen:
Dr. Lars Bluma, Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Forschungsbereich
Bergbaugeschichte, Herner Straße 45, 44787 Bochum

Tagungshomepage