Oberhausen: Landesdenkmalpfleger tagten im LVR-Industriemuseum zum Thema „Industriedenkmalpflege“

Nach drei ereignisreichen Tagen ging heute die Jahrestagung der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger zu Ende. Das einladende LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland hatte in zweijähriger Vorbereitungsarbeit nicht nur ein neues, „aufgelockertes“ Tagungskonzept mit überschaubaren Vortrags- und Dikussionseinheiten umgesetzt, sondern schickte die ca. 300 Teilnehmer aus allen Bundesländern auf insgesamt fünf parallele Exkursionen zu spannenden Baudenkmalen, Restaurierungs- und Konversionsprojekten zwischen Essen, Krefeld und Köln…

Die Vereinigung der Landesdenkmalpfleger ist der Zusammenschluss der Mitarbeiter der meist auf Landesebene organisierten Denkmalfachämter, die kommunale und lokale Denkmalbehörden beraten, Entscheidungen treffen und übergreifende Aufgaben in Denkmalschutz und Denkmalpflege erfüllen.

Die Industriedenkmalpflege wird in den Ämtern in unterschiedlicher Weise organisiert: In ganz- und teilzeitlichen Stellen sowie in unterschiedlichen Relationen zu den Bereichen Inventarisation und Praktischer Denkmalpflege. Die Denkmalämter arbeiten in diesem Bereich auch mit Hochschulen, Museen sowie spezialisierten Architekten und Historikern zusammen. Die Jahrestagung bot aber nicht nur den eigentlichen Spezialisten, die sich halbjährlich in der AG Industriedenkmalpflege treffen, sondern auch Amtsleitern, interessierten Kollegen, Mitarbeitern aus kommunalen und bezirklichen Denkmalpflegern ausführliche Gelegenheit zum Austausch, sondern auch zahlreichen Gästen, im Einzelfall sogar aus Österreich, der Schweiz und Luxemburg.

Die Teilnehmer lobten das lebendige und diszipliniert eingehaltene Tagungsprogramm, die spannenden Exkursionen, die Kontakte mit lokalen „Akteuren“ einschlossen, sowie die anregende Atmosphäre im „Schauplatz“ Zinkfabrik Altenberg des LVR-Industriemuseums.

Inhaltliche Schwerpunkte bildeten angesichts immer knapper werdender Ressourcen die Optimierung der Inventarisations- und Betreuungsarbeit sowie die effektivere Zusammenarbeit mit Investoren, Denkmalentwicklern und ihren Architekten. Dazu wurde eine Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit als wichtigster Aspekt vorgeschlagen, insbesondere durch eine enge Zusammenarbeit mit bürgerschaftlichen Organisationen wie den traditionellen Denkmalpflegevereinen, aber auch neuartigen, modern aufgestellten Initiativen. Die Rechtslage behalte jedoch zu Recht jede Denkmalentscheidung nach klaren Verfahrensschritten den wissensschaftlich arbeitenden Fachbehörden vor.

Ernst Uhing als Präsident der mitveranstaltenden Architektenkammer NRW betonte die Verantwortung der Architekten für Baukultur und Denkmale. Er beklagte jedoch die oft langwierigen behördlichen Verfahren. Zur besseren Abstimmung reklamierte er die Einrichtung des gesetzlich vorgesehenen Denkmalrates und plädierte für die Wiedereinführung der Zuschüsse für denkmalpflegerische Massnahmen, da die jetzige Darlehenslösung in vielen Fällen nicht praktikabel sei. Auch im Hinblick auf die laufende Evaluierung und anstehende Novelle des NRW-Denkmalschutzgesetzes von 1981 fand er damit breite Zustimmung.

Zur Website der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger VDL

http://www.denkmalpflege-forum.de/

Weitere Informationen zur Tagung

http://www.denkmalpflege-forum.de/index.html

 

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