Augsburg: Tagung zur Welterbe-Kandidatur „Historische Wasserwirtschaft“

Unter dem Titel „Wasserbau und Wasserkraft, Trinkwasser und Brunnenkunst – Die Augsburger Nominierung für das UNESCO-Welterbe im internationalen Vergleich“ veranstaltet die Stadt Augsburg eine öffentliche Fachtagung vom 11.–13. April 2016 …

Die Verbindung des Augsburger Lebens mit dem Wasser hat eine lange und einmalige Geschichte. Die seit einem halben Jahrtausend in Augsburg geschaffenen Strukturen waren zukunftsweisend und viele der Werke und Installationen liefern bis heute ein herausragendes Zeugnis der Verflechtung von Ingenieurskunst, Architektur und Gestaltung (siehe „Industriekultur“, Heft 1.16, S. 2/3). Hierzu zählen z. B. das Wasserwerk am Hochablass, die Prachtbrunnen und Wassertürme in der Innenstadt, die Kanäle im Lechviertel sowie zahlreiche Handschriften, Stiche und Malereien in den Augsburger Museen.

Um die Einzigartigkeit dieser zahlreichen Zeitzeugen, denen bereits Welterbe-Niveau bescheinigt wurde, näher herauszuarbeiten, veranstaltet die Stadt Augsburg in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Industriedenkmalpflege von ICOMOS Deutschland diese Fachtagung. In vier Themenkomplexen widmen sich Experten und Wissenschaftler den verschiedenen Aspekten der Augsburger Bewerbung und setzen diese in einen internationalen Vergleich.

„Wasserbau und Wasserkraft, Trinkwasser und Brunnenkunst“ – Die Augsburger Nominierung für das UNESCO-Welterbe

Programm: Kurzübersicht

Montag, 11. April 2016

Augustana-Saal, Im Annahof 4, 86150 Augsburg:

10:00–10:15 Uhr
Begrüßung
Dr. Kurt Gribl, Oberbürgermeister der Stadt Augsburg

10:15–10:45 Uhr
Der Welterbe-Antrag für Augsburg – Vorarbeiten, Konzepte, Weiterentwicklung
Dipl.-Ing. Rolf Höhmann, Büro für Industriearchäologie, Darmstadt

11:00–11:30 Uhr
„Der bürgerliche Versorgungsdruck“ – Die Entwicklung der modernen Trinkwasserver- und Wasserentsorgung im Europa des 19. und frühen 20. Jahrhunderts
Axel Föhl, Donau-Universität Krems

11:45–12:15 Uhr
Die Augsburger Wasserwirtschaft: Systematisches Lernen aus den Erkenntnissen der Vergangenheit für die Aufgaben der Zukunft
Prof. Dr. Heribert Nacken, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen

Dienstag, 12. April 2016

Wasserwirtschaft im deutschen und europäischen Raum

9:00–9:30 Uhr
Das Wasserwirtschaftssystem des Freiberger Bergbaus
Prof. Dr. Helmuth Albrecht, IWTG, Technische Universität Bergakademie Freiberg

9:45–10:15 Uhr
Das Welterbe im Harz – Erschließungs- und Vermittlungsperspektiven
Gerhard Lenz M.A., Stiftung Welterbe im Harz/Weltkulturerbe Rammelsberg

10:30–11:00 Uhr
Water supply and the protection of the lagoon. The Venetian Republic (16th-18th centuries)
Prof. Dr. Salvatore Ciriacono, Universität Padua

11:15–11:45 Uhr
„Green gold” – Adda river hydroelectrification as a driver of Lombardy’s industrial revolution
Andrea Biffi, Coclea, Trezzo d‘Adda

12:00–12:30 Uhr
Wasser – Eine „erfundene Tradition“ als Leitmotiv der niederländischen Beiträge zur UNESCO-Welterbeliste
Prof. Dr. Hans Renes, Universität Utrecht

12:30–14:00 Uhr
Mittagspause

Historische hydrotechnische Dokumente, Modelle und Anlagen

14:00–14:30 Uhr
Hydraulische Diskurse im frühneuzeitlichen Europa: Wasserbau und politische Kultur im 16. und 17. Jahrhundert
PD Dr. Christian Wieland, Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg

14:45–15:15 Uhr
Reisen bildet: Die „Hydraulica Augustana“ von Caspar Walter (1754)
Prof. Dr. Marcus Popplow, Karlsruher Institut für Technologie

15:30–16:00 Uhr
Die Modelle der „Hydraulica Augustana“ von Caspar Walter
Raimund Mair, Universität Innsbruck

16:00–16:30 Uhr
Pause

16:30–17:00 Uhr
Technik für Fontänen: Die Pumpenanlage von 1767 im Nymphenburger Schlosspark
Dr. Dirk Bühler, Deutsches Museum, München

17:15–17:45 Uhr
Die Augsburger Prachtbrunnen und ihre italienischen Vorbilder
PD Dr. Dorothea Diemer, Universität Augsburg

18:00–18:30 Uhr
Die trockene Seite der Augsburger Wasserwirtschaft: Die Personalpolitik des Augsburger Rats
Dr. Barbara Rajkay, Universität Augsburg

Mittwoch, 13. April 2016

Saal der Stadtwerke Augsburg, Hoher Weg 1, 86152 Augsburg:

Lech, Wertach und der Augsburger Stadtwald im Kontext der Welterbe-Bewerbung

9:00–9:30 Uhr
Der Lech – Lebensader Augsburgs vom Mittelalter bis heute
Prof. Dr. Marita Krauss, Universität Augsburg

9:45–10:15 Uhr
Wertach vital – ein Projekt zur ganzheitlichen Flusssanierung
Dipl.-Ing. Ralph Neumeier, Wasserwirtschaftsamt Donauwörth

10:30–11:00 Uhr
Bäche und Kanäle im Stadtwald Augsburg und deren Bedeutung für die UNESCO-Welterbe-Bewerbung
Dipl.-Ing. Nicolas Liebig, Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg

11:15–11:45 Uhr
Trinkwasser aus Augsburg – Premiumprodukt durch nachhaltige Wasserpolitik
Dr. Franz Otillinger, Stadtwerke Augsburg Wasser GmbH

Abschlussdiskussion
Auf dem Weg zum UNESCO Welterbe „Augsburgs historische Wasserwirtschaft“

Detailliertes Programm mit Abstracts der Vorträge hier

Teilnahme

Die Fachtagung ist öffentlich, die Teilnahme an den Vorträgen kostenlos.

Veranstalter

Eine Veranstaltung der Stadt Augsburg in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Industriedenkmalpflege von ICOMOS Deutschland

Kontakt

Stadt Augsburg
Kulturreferat
Rathausplatz 1, 86150 Augsburg
Tel.: 0821 324-2106
welterbe@augsburg.de
www.augsburg.de/kultur/unesco-welterbe