Berlin: Ausstellung „Das Zollingerdach – weniger ist Zukunft“ vom 4. September bis 11. Oktober 2015

Am 4. September startet die Ausstellung „Das Zollingerdach – weniger ist … Zukunft“ in Berlin. Sie ist dem Architekten Friedrich Zollinger (1880–1945) bzw. dem denkmalgeschützten „Zollingerdach“ der Galerie Mutter Fourage gewidmet, unter dem die Ausstellung auch stattfindet. Zusammen mit der Galerie, der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig), dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der Hochschule München haben von Gerkan, Marg und Partner Architekten (gmp) nach eigenen Angaben die Ausstellung konzipiert…

Friedrich Zollinger war Baustadtrat von Merseburg und hat am Anfang des 20. Jahrhunderts Tragwerke entwickelt, die mit ihrer Effizienz, Einfachheit und Ästhetik Ingenieure und Architekten bis heute begeistern. Einer dieser Architekten ist Hubert Nienhoff, Partner bei gmp. Die Prinzipien von Zollingers Rauten-Lamellen-Dachkonstruktionen haben ihn dazu inspiriert, im Rahmen der Ausstellung die Bauweise von gmp vor dem Hintergrund der Zollinger-Entwürfe zu reflektieren. Die Affinität von gmp zu Zollinger hat dabei weniger mit Liebhaberei zu tun, als vielmehr mit gemeinsamer Tradition und Überzeugung: Das architektonische Credo des Büros, dass Ästhetik kein Selbstzweck zu sein, sondern sich selbstverständlich aus der technischen und strukturellen Logik der Konstruktion zu entwickeln habe, hat Friedrich Zollinger – beispielhaft im Dach der Kulturscheune der Galerie Mutter Fourage – exemplarisch verwirklicht.

Unter dem Motto „gestern – heute – morgen“ widmen sich die einzelnen Akteure der Ausstellung den verschiedenen Aspekten des Mottos:

– gmp hat in seinen Bauten Zollinger-Dachtragwerke weitergedacht und -entwickelt. Bei der Ausstellung präsentiert das Büro weitspannende Bogendächer aus Holzelementen für internationale Messebauten.
– Die Galerie Mutter Fourage setzt sich mit der Geschichte des eigenen Gebäudes und mit den Zollinger- Bauwerken in der direkten Umgebung Berlin-Wannsee auseinander.
– Florian Zimmermann hat mit Studierenden der Fakultät für Architektur der Hochschule München den historischen und lokalen Kontext und das bisher noch unerforschte Verhältnis der Avantgarde der 1920er Jahre zu den Zollinger-Tragwerken bearbeitet.
– An der HTWK Leipzig haben Studenten betreut von Prof. Alexander Stahr Ideen entwickelt, das Potenzial des Konstruktionsprinzips unter gegenwärtigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Randbedingungen nutzbar zu machen.
– Den KIT-Studenten aus dem Bereich Biotechnologie unter Leitung von Prof. Rosemarie Wagner ging es darum, eigene Konstruktionen nach Zollinger-Prinzipien zu entwickeln und zu bauen.

Die Vernissage in der Galerie Mutter Fourage, Chausseestraße 15a, fand am Sonntag, 30. August, um 12 Uhr statt. Nach der Begrüßung durch Wolfgang Immenhausen sprach Hubert Nienhoff; die wissenschaftlichen Erläuterungen übernahm der Münchner Professor Dr. Florian Zimmermann.

Die Ausstellung „Das Zollingerdach – weniger ist Zukunft“ läuft vom 4. September bis 11. Oktober. Öffnungszeiten sind freitags, 14 bis 18 Uhr, sonnabends und sonntags, 12 bis 17 Uhr, sowie nach Vereinbarung unter 805 23 11.