Dortmund: Internationale Fachtagung “Industrielle Kulturlandschaften im Kontext des UNESCO-Welterbes“ am 26. und 27. Februar 2015

In Kooperation der deutschen Sektionen von TICCIH und ICOMOS findet diese Tagung bei der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur in Dortmund statt…

In kommunalen, regionalen und landesweiten Planungsprozessen wird der Kulturlandschaft als Ausdruck ganz unterschiedlicher und im Fluss befindlicher gesellschaftlicher Identitäten zunehmend Aufmerksamkeit gewidmet. Die UNESCO hatte 1992 die Welterbekategorie Historische Kulturlandschafteingeführt und damit deren Aufnahme in die Welterbeliste eröffnet. 2004 war der Europarat mit der Europäischen Landschaftskonvention, die auf die Förderung, den Schutz, die Pflege und die Gestaltung europäischer Landschaften zielt, gefolgt. Eine Ausdifferenzierung des Begriffes der historischen Kulturlandschaft und seine Anwendung auf sog. Stadt- und Großstadtlandschaften bzw. urbane Agglomerationen versucht die „UNESCO-Recommendation on the Historic Urban Landscape“ vom November 2011.

Die Diskussion um die historische Kulturlandschaft der letzten Jahre stellt eine wesentliche und grundsätzliche Erweiterung dessen dar, was in den Ideen des Denkmal- und Heimatschutzes um 1900 in Grundzügen bereits verankert war und in den 1970er Jahren weitergedacht wurde: die Definition von historischen Elementen und Strukturen einer Landschaft – sei sie agrarisch, städtisch oder industriell geprägt – als Relikte einer Vergangenheit, die in ihrer Gestalt und Erlebbarkeit in die Gegenwart hineinwirkt und zur Unverwechselbarkeit historischer Orte beiträgt.

Im Oktober 2013 widmeten sich internationale Experten im Rahmen der Tagung „Industrial and Mining Landscapes within World Heritage Context“, organisiert von der TU Bergakademie Freiberg  – Institut für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte (IWTG) in Zusammenarbeit mit ICOMOS Deutschland und TICCIH Deutschland dem Thema industrieller und bergbaulicher Landschaften im Kontext des UNESCO-Welterbes. Anhand von Fallbeispielen wurde der Umgang mit diesem raumgreifenden Erbe innerhalb der Welterbekonvention der UNESCO erörtert.

Die aktuelle Dortmunder Tagung versteht sich als Fortführung des 2013 begonnenen Dialogs und dient der weiteren Schärfung des Begriffs der industriellen Kulturlandschaft– mit dem Ziel, eine Definition dieses besonderen historischen Kulturlandschaftstypus zu entwerfen, seine prägenden wirtschafts- und siedlungsgeographischen Fragen zu beleuchten undkonstituierenden Bestandteile und Merkmale zu definieren. Im Vergleich und in der Diskussion mit Beispielen aus dem europäischen Raum und in der Analyse des kulturlandschaftlichen Aspektes des Ruhrgebietes werden methodische und konzeptionelle Ansätze präsentiert und diskutiert.

Information und Anmeldung unter info@industriedenkmal-stiftung.de