Düsseldorf/Essen/Dortmund: Tagungsband „Industriekultur 2020“ erschienen

Er ist 392 Seiten stark und zwei Kilogramm schwer: der Tagungsband „Industriekultur 2020“. Das gewichtige Buch steht damit auch für die Bedeutung, die die Industriekultur für Nordrhein-Westfalen hat. Sie ist ein Alleinstellungsmerkmal und lockt jährlich viele Millionen Menschen an. Das jetzt vom Land Nordrhein-Westfalen, den Landschaftsverbänden Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR), dem Regionalverband Ruhr (RVR) sowie den Städten Dortmund und Essen herausgegebene Werk dokumentiert, so teilten die Initiatoren am 28. 11. 2014 mit, die Beiträge einer Tagung, die die Partner im Jahr 2011 im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern veranstaltet hatten. Mit großformatigen Fotos vermittelt eine „Bilderreise“ einen umfassenden Überblick über die unterschiedlichen Orte der Industriekultur und stellt sie mit kurzen Texten vor…

Cover IK 2020

Mit erheblicher Unterstützung des Landes ist zwischen Rhein und Weser in den letzten 30 Jahren eine weltweit einmalig dichte industriekulturelle Landschaft von Museen, Symbolen des Strukturwandels und Spielstätten für die Kultur der Gegenwart entstanden. Dazu gehören die großen Industriemuseen der beiden Landschaftsverbände, das Welterbe Zollverein und fast 100 kleinere Industriemuseen, die Besucherbergwerke und Tourismuseisenbahnen sowie die Ankerpunkte der „Route der Industriekultur“.

Welche Rolle kommt der Industriekultur in Zukunft zu? Welche Funktion kann sie einnehmen im Spannungsfeld von ökonomischen Interessen und kulturellen Belangen? Wie lässt sich die Vielfalt der industriekulturellen Landschaft in ihrer ganzen Bandbreite vom Weltkulturerbe bis zum bürgerschaftlichen Netzwerk nachhaltig sichern und konsolidieren? Wo steht die Industriekultur im Spannungsfeld von Event- und Erinnerungskultur und wo stehen die klassischen Industriemuseen als Lern- und Bildungsorte in einer durch kulturelle Vielfalt geprägten postindustriellen Gesellschaft? Diese Leitfragen standen im Mittelpunkt der Tagung und wurden von knapp 300 Teilnehmern aus dem ganzen Bundesgebiet diskutiert. Sie kamen aus der Politik, der Museumsszene, den Schulen und anderen Bildungseinrichtungen, aus der Denkmalpflege und dem Städtebau, der Touristik und diversen Fachwissenschaften oder waren Angehörige von industriekulturellen Initiativen und Geschichtsvereinen. Als Ergebnis verabschiedeten sie die „Charta Industriekultur NRW 2020“, ein elf Punkte starkes Papier mit Empfehlungen, wie die international führende Position der Industriekultur in NRW erhalten und weiter ausgebaut werden kann. Die Charta ist ebenfalls im Tagungsband dokumentiert.

 

Industriekultur 2020 – Positionen und Visionen für Nordrhein-Westfalen

Hg. v. Land Nordrhein-Westfalen, Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), Landschaftsverband Rheinland (LVR), Regionalverband Ruhr (RVR), Stadt Dortmund und Stadt Essen.

392 Seiten, Festeinband, zahlreiche Abbildungen,

Klartext Verlag Essen, 24,95 Euro. ISBN 978-3-8375-0772-0

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