Köln: Entwicklungskonzept Mülheim-Süd

Zwischen den rechtsrheinischen Kölner Stadtteilen Deutz und Mülheim liegt das historisch bedeutendste Kölner Industrieareal. Hier waren Stahlerzeugung, Waggonbau und Gummi-Industrie ansässig, vor allem aber die Gasmotorenfabrik Deutz, Heimat der Verbrennungsmotorenpioniere Nikolaus August Otto und Eugen Langen und „älteste Motorenfabrik der Welt“. Für dieses heute weitgehend brachgefallene, mit zahlreichen Industriedenkmalen besetzte Areal hat die Stadt Köln 2013/14 ein doppelt besetztes „Werkstattverfahren“ durchgeführt, dessen Resultate nun vorgestellt wurden…

Zielvorgabe war die Entwicklung eines gemischten Wohn- und Gewerbegebietes unter Einbeziehung des westlich gelegenen Mülheimer Schutzhafens. Dabei sollte die Deutz-Müheimer Strasse als Hauptachse des Industriegebiets ihren Charakter beibehalten.

Zwischen- und Endergebnis der Workshops und der Überarbeitung sind online veröffentlicht worden. Auch das beiteiligte Architekturbüro ksg veröffentlichte eine Mitteilung dazu.

Inzwischen wurde auch der im Rahmen des Projektes „Mülheim 2020“ umgesetzte Fuß- und Radweg zwischen Mülheim und dem Deutzer Rheinpark eingeweiht. Er setzt die nach dem 2. Weltkrieg entstandene Mülheimer Rheinpromenade fort und verläuft teilweise auf der östlichen Hafenkante.

Mit dem in Kürze fertiggestellten „Harbour Club“ in einem Teil des ehemaligen Farbwerks Lindgens führt der Architekt, Hotelier und Unternehmer Johannes Adams seine Pionier-Aktivitäten am nördlichen Ende des Areals fort.

Für das als „Euroforum-Süd“ bezeichnete Areal der ehemaligen Waggonfabrik Van der Zypen und Charlier, später „Westwaggon“, am Südende des Areals im unmittelbaren Anschluß an die Kölner Messe liegen dem Vernehmen nach bereits Bebauungs-Pläne vor.

Ob der im Rahmen des o.g. Werkstattverfahrens häufig von Bürger geäusserte Wunsch nach einem „industriegeschichtlichen Museum“  von der Stadt aufgegriffen und weiter verfolgt wird, ist dagegen unklar. Die Deutz AG, das Nachfolgeunternehmen der Gasmotorenfabrik Deutz, das in diesem Jahr sein 150jähriges Bestehen feierte (siehe Rez. in IK 3.14), verfügt am heutigen Porz über das „Technikum“ mit der bedeutenden Motorensammlung sowie einer firmengeschichtlichen Ausstellung.