Borth/Niederrhein: 50 Jahre Saline Borth

Seit 1926 fördert das ursprünglich 1906 als Steinkohlezeche gegründete Bergwerk Borth ausschließlich Steinsalz; seit 1964 gehört zum heutigen esco-Salzwerk Borth auch eine Saline. Sie hat sich, so die Konzermutter K+S im September 2014 weiter, zu einem starken Standbein des Werkes entwickelt und wird in diesen Tagen 50 Jahre alt. Das dort erzeugte Siedesalz ist die Basis für eine attraktive Palette von Produktspezialitäten – vom Speisesalz über Wasserenthärtungssalze bis hin zu Pharmawirkstoffen…

Bei ihrer Betriebsaufnahme im Jahr 1964 war die Saline eine der wenigen Anlagen dieser Art in Deutschland und mit einer Produktionskapazität von 150.000 Tonnen/Jahr gleichzeitig eine der größten. Inzwischen verfügen fast alle Salzproduzenten über die Möglichkeit  zur Siedesalzherstellung, gleichzeitig sind die Anlagen wesentlich größer geworden. Immer noch ist aber die Borther Saline, die inzwischen auf 300.000 Jahrestonnen ausgebaut ist, etwas Besonderes: in ihr wird festes Steinsalz für den Kristallisationsprozess genutzt, während andere Anlagen auf Salzsole zurückgreifen.

Das Borther Verfahren hat mehrere Vorteile: zum einen nutzt es den bei der Steinsalzherstellung anfallenden Puderanteil als Ausgangsrohstoff statt ihn entsorgen zu müssen, zum anderen kommt das Produktionsverfahren mit relativ wenig Energie aus und kann bei der Abtrennung unlöslicher Mineralien vollständig auf Chemikalien verzichten.

Von Borth bis Oklahoma

Die Anlage wird im vollkontinuierlichen Betrieb an 365 Tagen im Jahr betrieben. In ihr sind rund 50 der 320 Mitarbeiter des Werkes in Wechselschicht tätig. Insgesamt sind dort in den zurückliegenden 50 Jahren 11 Mio. Tonnen Siedesalz produziert worden. Zur Verdeutlichung: auf LKW verladen würde diese Menge eine Reihe von 460.000 Fahrzeugen füllen, die – Stoßstange an Stoßstange – von Borth über den Atlantik bis nach Oklahoma City reichen würde.

In die technische Weiterentwicklung und den Ausbau des Betriebes sind in den vergangenen zehn Jahren mehr als 30 Mio. Euro investiert worden. Das entspricht etwa einem Viertel der in diesem Zeitraum insgesamt eingesetzten Mittel. Auch für die nächsten Jahre sind weitere umfangreiche Investitionen geplant, u.a. in neue Anlagentechnik, Modernisierungen der Logistik und Erneuerung des Gebäudebestandes.

Produktspezialitäten für ein attraktives Marktsegment

Das in der Saline hergestellte Siedesalz ist der Ausgangsstoff für ein Sortiment von rund 170 Artikeln. Bei ihnen handelt es sich um Salzprodukte, die entweder besonderen Reinheitsanforderungen unterliegen oder bei denen volle Löslichkeit ohne Rückstände ein Qualitätskriterium ist. Ein großer Anteil der Produktion wird zu Produkten für die Wasserenthärtung, z. B. Tablettensalz und Geschirrspülsalz, verarbeitet. Weitere Produktbereiche sind Speisesalz und insbesondere der wachsende Bereich der Pharmasalze, in denen esco mit den Borther Erzeugnissen inzwischen zu einem wichtigen Anbieter aufgestiegen ist und auch am weiteren Marktwachstum teilnehmen will.

Über esco

esco – european salt company ist der größte europäische Salzanbieter und Teil des globalen Produktionsnetzwerks des Geschäftsbereichs Salz der K+S Gruppe mit Standorten in Europa sowie Nord- und Südamerika.

Mit einer jährlichen Produktionskapazität von rund 9,7 Millionen Tonnen Festsalz und Salz in Sole bietet esco ihren Kunden ein vollständiges Sortiment an hochwertigen Salzprodukten – vom Industriesalz über Gewerbe- und Pharmasalze bis zu Speisesalz und Auftaumitteln für den Winterdienst. Zu dem in Hannover ansässigen Unternehmen gehören rund 20 Produktions- und Vertriebsstandorte in Deutschland, Polen, Tschechien, Schweden, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Italien, Spanien und Portugal.

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