Köln: 100 Jahre „Gelenkbogenhallen“ in Deutz

Seit 2006 dienen sie als „Design Post“ dem modernen Wohnen als Showroom für namhafte Möbel- und Designfabrikanten: Die ehemaligen Wagenhallen des Paketpostamtes an der Deutz-Mülheimer Strasse, gegenüber der Messe…

Heute umgeben von Hotels und Bürohäusern, sind sie die letzte Erinnerung an das ausgedehnte Gelände der Post am Rande des Kölner Vorortes Deutz, das um 1910 seinen letzten großen Ausbau erfuhr. In diesen Jahren errichtete die Dortmunder Stahlbaufirma Jucho auch die Hallenanlage für den Paketpostumschlag, bestehend aus acht Hallenschiffen in Bogenbinderkonstruktion. Der Dreigelenkbogenbinder, also eine Bogenkonstruktion aus zwei Bogenteilen mit zwei Fuß- und einem Scheitelgelenk, war ein halbes Jahrhundert zuvor in Berlin von Johann Wilhelm Schwedler entwickelt und an verschiedenen Bauten erstmals angewandt worden. 1914 wurde die Deutzer Anlage eröffnet und blieb bis zur Umstellung der Post auf LKW-Verkehr in den 1990er Jahren in Gebrauch. Zwei niederländische Möbelhändler ermöglichten Sanierung und Umbau der Hallen zum „Showroom“, der auch ausserhalb der Kölner Möbel- und Büromessen regelmäßig von Mittwoch bis Samstag geöffnet ist.

Eine Ausstellung präsentiert noch bis Mai 2014 die Geschichte der Halle und setzt sie in Buzug zur Kultur- und Designgeschichte. Weitere Veranstaltungen im Zusammenhang des „Hundertjährigen“ im Laufe des Jahres sollen folgen, es empfiehlt sich also ein Abo des Designpost-Newsletters.

Die Design Post bei „Rheinische Industriekultur“ ­