Archiv für den Monat: Dezember 2011

Aachen: Neue Ausstellung „Esprit Historique / Zero History“ erzählt, wie aus einer Schirmfabrik das Ludwig Forum wurde

­­Im Obergeschoss der Loggia ist ein großes Wandgemälde entstanden, das den Blick der Besucher am Eingang und in der Loggia nach oben führt. Der Außenbereich, der einen eindrucksvollen Einblick in die ursprüngliche Industriearchitektur des Gebäudes gewährt, wird dadurch neu erfahrbar gemacht. In Zukunft wird dieser Bereich vermehrt für Ausstellungseröffnungen und andere Veranstaltungen zur Verfügung stehen.

Als Ausstellungsraum dient der Bereich im ersten Obergeschoss über dem Restaurant. Diese Etage zwischen den beiden großen Ausstellungsbereichen wird in Zukunft Heimat einer Bibliothek, die Informationen über die Sammlung Ludwig, die ehemalige Schirmfabrik, den Umbau sowie die 20-jährige Ausstellungsgeschichte beherbergen wird. Der wohnlich eingerichtet Lesesaal bildet das Kernstück der Ausstellung und bietet den Besuchern einen entspannten Rahmen zum Lesen und Verweilen. Plakate und Presseberichte aus der Zeit sowie Originalfotos und -gemälde geben einen Einblick in die verschiedenen Nutzungsphasen des Gebäudes.

Bildlegende:
Der Raum zur Geschichte "Esprit Historique" im Ludwig Forum. Foto: Carl Brunn/Ludwig Forum Aachen

Dortmund/Dorsten/Hückelhoven: Neues von der Industriedenkmalstiftung

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Gemeinsam mit dem "Förderverein Schacht 3 Hückelhoven e.V." sei es das Anliegen der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, das denkmalgeschützte Ensemble von Sophia-Jacoba als hochrangiges Industriedenkmal und Relikt der Bergbaugeschichte im Aachener Revier zu erhalten und für Besucher zugänglich zu machen. Deshalb sei die Sicherung des Mauerwerks am Maschinenhaus der ehemaligen Zeche zum jetzigen Zeitpunkt notwendig, damit das Gebäude aus dem Baujahr 1966 nicht weiter verfällt und der Winter nicht noch stärker an der Substanz nagt. Die Industriedenkmalstiftung werde nun die Außenfassade großflächig instand setzen und die geschädigten Fugenbereiche fachgerecht wiederherstellen. Man könne davon ausgehen, dass die Arbeiten, die aus Eigenmitteln der Stiftung finanziert werden, noch in diesem Jahr abgeschlossen werden können, soweit es witterungsbedingt nicht zu Verzögerungen kommt. Es sei vorgesehen, dass das Maschinenhaus auch während der Arbeiten am Mauerwerk weiterhin vom Verein genutzt werden kann und sinnvoll in die Vermittlung des Industriedenkmals eingebunden wird.

Bereits im Dezember des vergangenen Jahr beschloss das Kuratorium der Stiftung nach deren Angaben die Eigentumsübernahme des Industriedenkmals „Fördermaschinenhaus Fürst Leopold Schacht 1/2“. Nun wurde die Übertragung vollzogen. Die Industriedenkmalstiftung werde einen Mietvertrag mit dem "Verein für Bergbau-, Industrie- und Sozialgeschichte Dorsten e.V." schließen und zukünftig die Kosten für eine Instandhaltung an Dach und Fach tragen. Zudem werde die Stiftung den Verein auch im Hinblick auf den Betrieb des Hauses aktiv unterstützen. Mit der Übernahme leiste sie einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des Gesamtstandortes, der innerhalb der Flächenplanung der Projektgesellschaft Fürst Leopold als „identitätsstiftende, historische Mitte“ angesehen werden kann.

Ursula Mehrfeld, Geschäftsführerin der Industriedenkmalstiftung, freue sich, gemeinsam mit dem engagierten Verein ein wichtiges Objekt der Dorstener Bergbaugeschichte für die Nachwelt bewahren zu können. Zusammen mit der Industriedenkmalstiftung möchte der Verein ein Informations- und Begegnungszentrum in dem historischen Maschinehaus entstehen lassen, um es für die Öffentlichkeit im Rahmen von Führungen, Ausstellungen und Veranstaltungen zugänglich zu machen. Auch sei es ein besonderes Anliegen des Vereins, die bergbauliche Geschichte Dorstens an Kinder und Jugendliche zu vermitteln, um den Standort so als außerschulischen Lernort zu etablieren. Ein Nutzungskonzept für dieses Vorhaben ist bereits erarbeitet und soll in den nächsten Jahren sukzessive realisiert werden. 

Bildunterschrift:
Das fast hundertjährige Maschinenhaus der Zeche Fürst Leopold mit wertvollem historischem Maschinenbestand.

Krefeld: Museum in Historischer Seidenweberei Gotzes musste kurzfristig schließen

­­Der Trägerverein schreibt zur aktuellen Situation auf seiner Homepage:

„Das Haus der Seidenkultur (HdS) ist im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik: In dem bereits 1868 erbauten Gebäude – wo von 1908 bis 1992 die Paramentenweberei Hubert Gotzes produzierte – stehen dringend notwendige bautechnische Maßnahmen an. Da diese unaufschiebbar sind, mussten wir unser Haus jetzt für die Öffentlichkeit vorübergehend schließen.
Seit der Errichtung des Gebäudes haben sich die Anforderungen an die Sicherheit von Gebäuden deutlich verändert. Sowohl die modernen Anforderungen an die Statik als auch an den Brandschutz machen es unerlässlich, dass im denkmalgeschützten Gebäude zum Beispiel zusätzliche Fluchtwege eingerichtet und Deckenträger verstärkt werden.
Die Summe der Kosten aller notwendig gewordenen Maßnahmen beläuft sich auf ca. 330.000 Euro. Der Förderverein kann nur mit großzügigen Spenden diesen Kraftakt leisten. „Dank Ihrer Unterstützung gelingt es diese Summe auf viele Schultern zu verteilen und das Haus der Seidenkultur dauerhaft zu einem Ort der Zukunftsgeschichte weiter zu entwickeln“, sagt Hansgeorg Hauser, Vorsitzender des Fördervereins, der Träger des Museums und zugleich Eigentümer der Immobilie ist.
Hausers Appell: „Jede Spende, auch Ihre, trägt zur Bewahrung dieses einmaligen Ortes bei!“ Der als gemeinnützig anerkannte Förderverein hat zu diesem Zweck ein Spendenkonto (Kontonummer 342642) bei der Sparkasse Krefeld (BLZ 32050000) eingerichtet.
Der Museumsbetrieb geht weiter!
Obwohl das HdS während der Umsetzung der bautechnischen Maßnahmen geschlossen bleibt, geht der Museumsbetrieb weiter. So werden wir ab Januar 2012 an anderer Stelle in Krefeld für Sie wieder präsent. Und zwar sowohl mit unserer aktuellen Wechselausstellung „Textile Philatelie“ als auch mit Exponaten unserer Dauerausstellung.
Unser Handwebmeister Günter Oehems bereitet sich also wie alle unsere ehrenamtlichen Museumsmitarbeiter auf einen neuen „Arbeitsplatz“ vor, wo altes Handwerk präsentiert und die spannenden Geschichten der Samt- und Seidenstadt erzählt werden.
Wo dieser Übergangsstandort für die Zeit der Durchführung der angesprochenen Maßnahmen sein wird, dies geben wir in Kürze an dieser Stelle bekannt.
Wenn Sie bei uns eine „Stadtrundfahrt auf seidenen Pfaden“ oder einen Stadtspaziergang buchen möchten, mit einem Besuch der Stadtkirche St. Dionysius und einem exklusiven Spiel der neuen Klais-Orgel; diese Programmmodule können wir nach wie vor ohne jegliche Einschränkung anbieten.
Erleben Sie die Stadt wie Samt- und Seide aus einer geschichtlich, unterhalt- und erholsamen Atmosphäre. Letztere bietet sich im Krefelder Stadtwald an, der – wie viele Grünzonen in der Stadt – aus dem Vermächtnis eines unserer „Seidenbarone“ stammt.
Ferner halten unsere Museumspädagoginnen Teile ihrer „Spülchen-Projekte“ für Kinder und Jugendliche bereit. Selbstverständlich ist auch unsere Geschäftsstelle nach wie vor für Sie geöffnet.“

Weitere Informationen unter www.seidenkultur.de

Speyer: Ausstellung von Mäusefallen bis zum 23. März 2012 verlängert

­Allein in Deutschland gab es, so der Veranstalter, seit Ende des 19. Jahrhunderts weit mehr als 100 Firmen, die Mausefallen herstellten. Produziert wurden im Laufe der Zeit mindestens 125 verschiedene Typen von Schlagbügelfallen und 63 verschiedene, zum Teil geniale, Fangautomaten. Unter den ausgestellten Exponaten befindet sich die einzig erhaltene historische Kastenfalle, die sich nach erfolgreichem Fang selbst verriegelt. Ein weiteres Highlight ist der Prototyp der ersten in Deutschland gebauten Plastikfalle. Außerdem gab es noch eine Vielzahl von Reusen- und Kastenfallen aus Draht sowie Wühlmausfallen.

Weitere Informationen hier