Archiv für den Monat: März 2011

Aachen und seine Region. Wolltuche, Kohle, Messing und mehr… . Tagung zur Industriekultur am 4. Mai 2011

­Längst ist der Ruhm Aachens als Industriestadt verblasst. Als reges Zentrum einer schon in der frühen Neuzeit im Verlagssystem prosperierenden Tuchindustrie zwischen Verviers, Eupen und Monschau war Aachen berühmt für seine Wollstoffe. Seit dem Dampfmaschinenzeitalter siedelten die Unternehmen sich im Nahbereich der Stadt an, fielen aber schon früh dem industriellen Wandel seit den 1960er Jahren zum Opfer und bieten seit Jahrzehnten tief eingebunden in die Struktur der Stadt Beispiele für End- und so genannte Zwischennutzungen. Ein anspruchsvolles Beispiel für die geplante Umwandlung großzügiger Eisenbahnflächen bietet der Bahnhof Aachen-West mit den dorthin zielenden Erweiterungsabsichten der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule. Die Region Aachen war im 19. Jahrhundert stark durch Steinkohlebergbau und partiell in Eschweiler und Rote Erde durch Eisen- und Stahlproduktion geprägt. Wie die Textilindustrie ist dieser Sektor völlig zum Stillstand gekommen und in erlebbaren Relikten nur noch schwer nachzuvollziehen. Bürgerschaftliches Engagement in Alsdorf, Herzogenrath, Hückelhoven usw. war das Fundament für die zumindest partielle Erhaltung bergbaulicher Denkmäler.

Programm

9.00
Anmeldung – Kaffee – Begrüßung

9.30

Prof. Dr. Christian Raabe, RWTH Aachen:
Erhaltung durch Forschung und Überlieferung durch Dokumentation. René von Schöfer und seine Tätigkeit zur Dokumentation der Aachener Textilindustrie

Prof. Dr. Kunibert Wachten, RWTH Aachen:
Industriekulturelle Bestandsentwicklung in NRW

Prof. Dr. Gerhard Fehl, Aachen:
Erhalten durch Umnutzen in der Region Aachen. Versuch einer Bilanz

Kaffeepause

Jochen Buren, Aachen:
Tuchfabriken in Aachen und das Museumsprojekt „Tuchwerk Aachen“

Detlef Stender, LVR-Industriemuseum:
Die Wollroute Nordwesteifel und die Einbindung Zinkhütter Hof/Stolberg und Energeticon/Alsdorf in das Netzwerk Industriekultur

13.00
Mittagspause

14.00
Thomas Lennertz / Olaf Geist, Bahnflächenentwicklungsgesellschaft Dortmund / Aurelis Regionalleiter West:
Bahnflächen und Bahngebäude in Kleinstädten und ländlichen Regionen als Entwicklungspotential

Dr. Lutz-Henning Meyer:
Großstadtbahnhöfe. Umnutzung von Empfangsgebäuden und Bahnflächen Bahnhof Aachen-West: Exzellenter Entwicklungsraum für eine Exzellenz-Universität

Nicola Halder-Hass M. A., Immobilienökonomin, Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e. V.:
Erhaltung und Umnutzung von Industriebauten durch private Investoren und Nutzer. Fallbeispiele aus Hamburg, Berlin und Düsseldorf

16.00 – 17:00
Podiumsdiskussion und Abschluss

Tagungsgebühr: 37 Euro (Studierende kostenfrei)

Die Tagung ist von der Architektenkammer NW als Fortbildungsveranstaltung anerkannt

Die Teilnehmerzahl an der Tagung ist begrenzt. Wir bitten um schriftliche Anmeldung im Tagungsbüro.

Anmeldung RWTH Aachen Lehrgebiet Denkmalpflege 
Sekretariat: Frau Ilga
Schinkelstraße 1, 52056 Aachen
Tel.: 0241-80-95235
Mail: ilga@denkmal.arch.rwth-aachen.de

Tagungsort Forum Ludwig / Ehem. Schirmfabrik Brauer
Jülicher Straße 97-109, 52070 Aachen
Tel.: 0241 – 1807-104

Brauer.450.jpg

Einladung mit Programm als PDF

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Dortmund: Verleihung des Micheletti-Award / European Museum Academy-Award / DASA-Award

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Bevor die Preise vergeben werden, präsentieren sich die Anwärter in Kurzvorträgen im Pecha Kucha-Format und vermitteln damit spannende Einblicke in ihre Häuser und die neuesten museologischen Entwicklungen in Europa. Im Anschluss diskutieren Museumsexperten wie Dr. Volker Rodekamp, Präsident des Deutschen Museumsbundes Möglichkeiten und Herausforderungen für Museen in der Zukunft. Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Sibilla von Luxemburg wird schließlich als Schirmherrin der Veranstaltung am Abend des 9. April den Micheletti-Preisträger küren. Mit Spannung erwarten die Museen im Anschluss die Gewinner des EMA-Awards und des DASA-Awards.
Auftakt mit Fachtagung "Qualitätskriterien in Museen"

Die Ehrungen werden in diesem Jahr erstmalig Teil eines wissenschaftlichen Fachkolloquiums zum Thema "Qualitätskriterien in Museen / Quality in Museums" sein. Hochkarätige Redner und erwartungsvolle Anwärter aus europäischen Museen treffen dabei aufeinander.  

TICCIH-Bulletin zum Micheletti-Preis (PDF)

Programm und Anmeldeformular auf der DASA-Website 

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Mexico-City: Frühere Düsseldorfer Ausstellungshalle nach Sanierung wiedereröffnet

­ Der neue Standort liegt im Viertel Santa María la Ribera, nur wenige Meter nördlich des historischen Zentrums von Mexiko-Stadt. Das imposante Gebäude des "Museo del Chopo" überragt eine lebhafte "Colonia" mit Schulen, der Universität "Valle de México", Geschäften und Kirchen. Mit zwei filigranen Stahltürmen und seinem basilikaartigen Haupt- und Querschiff bildet es das Wahrzeichen des Stadtviertels. Viele Jahre diente der Bau auch als nationales Museum der Naturgeschichte Mexikos; unter anderem waren auch Dinosaurier hier ausgestellt. 1975 übernahm die Autonome Nationaluniversität von Mexiko (UNAM) die Trägerschaft und machte den Bau zu einem Zentrum der modernen Kunst in der Mexico-City. In den vergangenen Jahren wurde das Gebäude nach den Plänen des mexikanischen Architekten Enrique Norten renoviert. Um die Architektur aus Stahl, Glas und Backstein wieder sichtbar zu machen, wurden alle späteren Einbauten entfernt. Im Innern wurde eine freistehende Rampe mit mehreren Stockwerken eingebaut, die Ausstellungsflächen, ein Café, eine Bibliothek und ein Archiv aufnimmt. Ein weiterer, erheblich kleinerer Teil der Düsseldorfer Halle hat sich beim damaligen zweiten Aussteller, der Gasmotorenfabrik Deutz aus Köln, erhalten. Sie war lange in Vergessenheit geraten und wurde erste vor wenigen Jahren wieder entdeckt. Zwar ist die Fabrik inzwischen geschlossen, aber noch wird eine neue Nutzung gesucht. Den Kölnern rät Chopo-Direktorin Rosa Jiménez nach Presseberichten, das Gebäude in Deutz nicht einzureißen: "Ich würde die Menschen befragen, denn das Gebäude hat eine Persönlichkeit und ist Teil der Umgebung, in dem es steht", sagte sie. "Und dann würde ich es renovieren und der Kultur widmen. Wir haben damit die besten Erfahrungen gemacht."

(Historische Postkarte: Sammlung LWL-Industriemuseum)

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