Archiv für den Tag: 18. Februar 2010

Bochum: Runder Tisch „Rohstoffgewinnung und Transport – Salpeter als Brücke zwischen Chile und Deutschland“

Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum betreibt das Projekt „Com.Pakt“. Darin wird nach eigener Darstellung die Idee verfolgt, Besucher und Freunde an der Museumsarbeit im Kontext eines vernetzten Vorhabens über Bergbau in Chile teilnehmen zu lassen. In der angestrebten Community (Runder Tisch) gewinnt jeder Interessierte neue Weltsichten. Durch Vernetzung der Lebens- und Berufserfahrungen tragen die Teilnehmer zu Erkenntnissen bei. Am ‚Runden Tisch‘ lernen sich nette Menschen mit interessanten Lebensbiografien kennen und schätzen.­

‚Rohstoffgewinnung und Rohstofftransport‘ ist eine gewaltige Zivilisationsleistung und eine Voraussetzung für Kultur und Wohlstand. Der erste ‚Runde Tisch‘ des Deutschen Bergbau-Museum fokussiert sich auf das Abenteuer der Gewinnung von Salpeter in Chile und den Transport mit Windjammern nach Europa. Interessierte Teilnehmer erfahren viel über Land und Leute; in Deutschland lebende Chilenen und Deutsche finden sich, es wird Kontakt zu deutschsprachigen Regionen in Chile aufgenommen, die prächtigen Windjammer und die gefährlichen Kap Hoorn-Umsegelungen erscheinen im neuen Licht.

Salpeter hat die Geschichte Chiles geprägt. Wo sind Berührungspunkte zur deutschen Geschichte? Wie sähe unser Leben aus, wenn es die Gewinnung und den Transport von Salpeter nach Deutschland nicht gegeben hätte? Wo spielt Salpeter im heutigen Leben eine Rolle?

Am 5. Februar 2010 hat ein erstmalig ein ‚Runder Tisch‘ stattgefunden – nun lädt das Deutsche Bergbau-Museum erneut ein!

­Foto: Salitrera Santa Laura, Chile (TICCIH Chile)

Hamburg: Diamant als Werkzeug: Von Eimsbüttel in alle Welt – Die Firma Ernst Winter und Sohn in der Osterstraße

­Die Ausstellung entstand in Verantwortung der Galerie Morgenland, der Geschichtswerkstatt Eimsbüttel und des Hamburger Museums der Arbeit. Darin sind die Lebensgeschichten von fünf langjährigen Mitarbeitern aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen der Firma Winter dokumentiert. In Bildern und Kommentaren berichten sie aus ihrer Jahrzehnte zurückreichenden Erinnerung von ihrem Arbeitsalltag und ihren Berufserlebnissen am ehemaligen Stammsitz der Firma Winter in der Osterstr. 58.­

 

Unabhängig von dieser Präsentation informieren Tafeln über das HAUS DER ZUKUNFT, mit dem die Familie Winter ihre innovative Tradition an der Osterstr. 58 nachhaltigkeitsorientiert fortsetzt. Von der Osterstr. 58 gingen nach 1872 die ersten deutschen Diamantwerkzeuge in alle Welt. Hier wurde ab 1972 das Integrierte Konzept umweltorientierter Unternehmensführung (Winter-Modell) entwickelt, das ebenso weltweite Verbreitung fand und einen ­industriegeschichtlichen Durchbruch in Richtung nachhaltige Unternehmensführung erzielte.

­Hauptredner bei der Eröffnung war Dr. Jürgen Mantell, Bezirksamtsleiter von Eimsbüttel, der in den Ruhestand geht. Im Rahmen der Veranstaltung wird auch Dr. Georg Winter einige Worte zur Geschichte des Stammhauses seiner Familie und zum HAUS DER ZUKUNFT sagen. Die Eröffnungsveranstaltung fand am 04.02.2010 um 19 Uhr im Hamburg Haus Eimsbüttel, Doormannsweg 12, statt. Die vom Bezirksamt Eimsbüttel geförderte Ausstellung wird vom 5. bis 28. Februar 2010 gezeigt. Öffnungszeiten sind Montag bis Samstag 10 bis 22 Uhr, und Sonntag 14 bis 21 Uhr.

Die ehemalige Mitarbeiterin der Firma Winter, Dr. Angelika Marsch, hielt einen Vortrag zu dieser Ausstellung am 9.2.2010 um 19.30 Uhr in der Galerie Morgenland, Sillemstr. 79, 20257 Hamburg. Eine Führung durch die Ausstellung im Hamburg-Haus mit ehemaligen Betriebsangehörigen wurde am Freitag, den 12.02. um 17 Uhr angeboten.

Eine Ausstellung der Galerie Morgenland/Geschichtswerkstatt ­Eimsbüttel und des Museums der Arbeit bis zum 28. Februar 2010.

Die Firma Winter – Precision Grinding Solutions gehört heute zum Saint-Gobain-Konzern (website).

­diamant_Plakat_200.jpg

Hamburg-Haus, Doormannsweg 12, 20259 Hamburg

­Öffnungszeiten: Mo-Sa 10-22 Uhr, So 14-21 Uhr

Anfahrt: U-Emilienstraße oder mit dem 20er Bus bis Fruchtallee

 

Sinsheim: Ausstellung „100 Jahre künstlicher Kautschuk“ eröffnet

Synthesekautschuk wird überall dort eingesetzt, wo Maschinen und Motoren gelagert, Kräfte übertragen, Flüssigkeiten transportiert, Antriebswellen oder unter Druck stehende Systeme abgedichtet werden müssen. Erfunden hat ihn 1909 der deutsche Chemiker Fritz Hofmann (1866 – 1956). Auf seinem Patent basieren heute die meisten Kautschuk-Produkte der Lanxess AG, die zu den Weltmarktführern für synthetischen Hochleistungskautschuk zählt.

 Kautschuk_Zahnriemen.jpg

Mit rund siebzig Prozent geht der größte Teil des künstlichen Kautschuks in die Reifenindustrie. Im Automobil finden sich maßgeschneiderte Spezialkautschuksorten an unzähligen Stellen: Keilriemen, Zahnriemen, Schläuche, Kabelummantelungen oder Dichtungen für Motoren, Türen, Fenster und Kofferraumdeckel sollen als Beispiele genügen. In manchen Motorrädern, z. B. Harley-Davidson oder bestimmten BMW-Typen, treibt ein spezieller Zahnriemen aus synthetischem Kautschuk sogar das Hinterrad an.

Auch im maritimen Bereich gibt es zahlreiche Anwendungsbeispiele. Flammgeschützter Hochleistungskautschuk für die Ummantelung von Spezialkabeln in Unterseeboten zählt dazu ebenso, wie Taucheranzüge, Gummistiefel oder wasserdichte Regenumhänge, im Volksmund Friesennerz genannt. Ein zukunftsträchtiger Markt sind Windkraftanlagen. In ihnen wird der erzeugte Strom über ein manchmal mehr als hundert Meter langes Kabel von der Gondel zum Sockel transportiert. Solche Kabel müssen Spannungen von bis zu 36 000 Volt und Betriebstemperaturen von 90 Grad Celsius, bei Kurzschluß sogar bis zu 200 Grad Celsius, aushalten. Im Haushalt finden sich ebenfalls Produkte aus Synthesekautschuk, beispielsweise in Türdichtungen von Kühlschränken, Backöfen oder Spülmaschinen, als O-Ringe und Ventilabdichtungen in Wasserhähnen oder in Einmalhandschuhen. Selbst die Lebensmittelbranche kommt ohne das elastische Multitalent nicht mehr aus: Für die Herstellung von Kaugummi liefert Lanxess einen speziellen Butylkautschuk, der das Aroma länger bewahrt als natürlicher Kautschuk.

Das Auto & Technik MUSEUM SINSHEIM ist für Besucher täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Auch die Sonderausstellung 100 Jahre künstlicher Kautschuk" kann vom 18. 2. bis 30. 9. 2010 während dieser Öffnungszeiten besucht werden.

Zur Lanxess-Pressemitteilung

Kautschuk_Reifenprod.jpg

Fotos: Stiefelherstellung; Zahnriemen; Reifenherstellung (Lanxess AG)