Archiv für den Monat: Oktober 2009

Köln: „Tanz auf der Schraube“ – Studentische Entwürfe zur Umnutzung der verlassenen Ostermann-Halle werden ausgestellt

Im Sommersemester 2009 haben sich die Studierenden im Lehrgebiet Denkmalpflege der Architekturfakultät der ­RWTH Aachen mit der Halle auseinandergesetzt und hierbei unterschiedliche Ansätze erarbeitet. Diese werden nun in einer Ausstellung auf dem benachbarten Vulkan-Gelände in Köln gezeigt. Zur Eröffnung der Ausstellung am 29.Oktober wird auch eine Führung durch die Ostermann-Halle angeboten.

Eröffnung: 29.10.2009, 18 Uhr

Ausstellung: 29.10. – 12.11.2009

Öffnungszeiten: Di. – So., 10 – 17 Uhr

Ort: Vulkan Gelände Köln-Ehrenfeld, Lichthaus
Lichtstr. 43, 50825 Köln-Ehrenfeld (Eingang: Oskar-Jäger-Strasse)

Einführung: Prof. Dr. Christian Raabe; RWTH Aachen; Thomas Luczak, Haus der Architektur

Referenten: Dr. habil. Walter Buschmann, Rheinische Industriekultur e.V.; ­Anette Essam, RWTH Aachen

Umfangreiche Darstellung zur Unternehmens- und Baugeschichte auf rheinische-industriekultur.de (bitte anklicken!)

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Essen, Köln, Berlin: Endet nach 100 Jahren die Zeit der Warenhäuser?

Das typische Warenhaus der späten Gründerzeit war ein „Renner“ seiner Epoche und Zeugnis des industriellen Massenkonsums. Baulich prägt es bis heute viele Stadtzentren. Doch in Zeiten der Einkaufszentren und Drive-in Shopping-Malls gehen den klassischen Warenhäusern die Kunden aus; sie schließen reihenweise.­

­In Großstädten wie Köln, wo früher gleich mehrere große Warenhäuser um Kunden konkurrierten, hat sich nach den jüngsten Schließungen großräumige Leere in den Schaufenstern und mehrgeschossigen Bauten eingestellt. In anderen Städten sind die typischen Warenhausbauten bereits neuen Zwecken zugeführt, so in Münster (Stadtmuseum) und Chemnitz (Kulturkaufhaus). In das Erich Mendelsohns legendäres Warenhaus Schocken in Chemnitz wird das „Haus der Archäologie“ einziehen.

Mit dem ehemaligen Tietz-Warenhaus in Görlitz, zuletzt Hertie-Filiale, hat nach Medienberichten im Herbst 2009 auch das wohl schönste gründerzeitliche Warenhaus Deutschlands die Pforten geschlossen. Was aus dem Jugendstil-Juwel werden soll, ist völlig offen.

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Zum monumente-Artikel

 

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Siegen: Herbstfest im Ringlokschuppen – Auf dem Weg zum Zentrum für Industriekultur der Region

Bereits am 17. September wurde nach Angaben der Regionale der Baubeginn gefeiert. Mit einer Elektrodraisine zum Baubeginn des Ringlokschuppens in die Stadt Siegen zu fahren – das war auch für Minister Lutz Lienenkämper ein außergewöhnliches Erlebnis. Neben Minister Lienenkämper waren Bürgermeister Mues, Landrat Breuer, Sponsoren und Freunde angereist, um mit der IG Ringlokschuppen bei schönstem Herbstwetter zu feiern.­

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Minister Lienenkämper betonte das herausragende bürgerschaftliche Engagement. Neben der Förderung über das Programm "Initiative ergreifen" bringt der Verein die stolze Summe von 440.000 Euro in Eigenleistung auf.

In einer ersten Realisierungsstufe wird die bauliche Hülle in Ordnung gebracht – Dach, Fassade, Fenster und Türen. Mit dem Ringlokschuppen wird ein Zeichen gesetzt, das auf die zentrale Bedeutung des Bahnverkehrs bei der Enwicklung des südwestfälischen Stahl- und Hüttenwesens und der wirtschaftlichen Entwicklung Südwestfalens hinweist und diese lebendig hält. Daran arbeitet der Verein gemeinsam mit den Eisenbahnfreunden Betzdorf und vielen zusätzlichen Ehrenamtlichen, die bereits jetzt Führungen durch das "Südwestfälische Eisenbahnmuseum" im Ringlokschuppen anbieten. Und das Interesse wächst: mittlerweile kommen tausende Besucher zum jährlichen Ringlokschuppenfest.

Die ersten Gebäude und Anlagen des Betriebswerks Siegen wurden 1861 erbaut. Damals gab es noch keinen Lokschuppen. 1882 waren dann auch die Drehscheibe, der Ringlokschuppen und der Wasserturm vorhanden.

Der Ringlokschuppen sichert aber nicht nur ein Industriedenkmal, sondern bietet auch eine Perspektive für die Innenstadtentwicklung Siegens. "Folgerichtig ist der Ringlokschuppen Bestand des Siegener REGIONALE-Projekts "Zu neuen Ufern", so Bürgermeister Mues. So soll z.B. der Ringlokschuppen durch den Neubau einer Fußgängerbrücke an die Innenstadt angebunden werden.

Parallel zur Bauphase arbeitet der Verein gemeinsam mit der Stadt und weiteren Akteuren bereits an einem Konzeptrahmen für die zweite Stufe, in der ein regionales Industriemuseum/regionales Schaufenster sowie ein Veranstaltungsort im Ringlokschuppen Siegen entstehen soll.

Zum Herbstfest am „Tatort Technik“ Ringlokschuppen Siegen:

Herbstfest im Lokschuppen mit speziellem Kinderprogramm, Samstag und Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr.

Im Erdgeschoss des ehemaligen Verwaltungsgebäudes sind Fotos vom Bahnbetrieb der Vergangenheit ausgestellt. Hier befindet sich auch eine große H0-Modulanlage der Eisenbahnfreunde Betzdorf auf der viele digital gesteuerte Züge ihre Runden drehen. Neben dem denkmalgeschützten Ensemble aus Ringlokschuppen, Drehscheibe, Wasserturm und Verwaltungsgebäude können auch die Fahrzeuge im Lokschuppen besichtigt werden.

Die Besucher erwarten Dampfpendelfahrten zwischen Siegen und Kreuztal. Eine Kinderspielecke für die kleinen Besucher rundet das Programm ab.

(Fotos: Regina Schmitz / Initiative ergreifen; Verein)

Bochum: Vortrag im Deutschen Bergbau-Museum zur Restaurierung der Zollverein-Kohlenwäsche

 

Nach mehrjähriger Planung und Bauzeit wurde die Kohlenwäsche des Weltkulturerbes Zeche Zollverein 2006 erstmals in neuer Nutzung öffentlich zugänglich gemacht; ab 2010 wird das Ruhr Museum einen Teil der Flächen für seine Ausstellung nutzen. Die Sanierung und denkmalgerechte Restaurierung der erhaltenen Maschinenanlage war für alle Beteiligten eine grofle Herausforderung: 6.000 qm denkmal-geschützter Maschinenoberflächen wurden gereinigt, konserviert und restauriert und 3.000 laufende Meter Asbestdichtungen saniert. Bei der Durchführung der Maflnahmen zeigte sich, dass bei einer entsprechenden restauratorischen Fachplanung kein Widerspruch zwischen Sanierung und Denkmalpflege bestehen muss – eine wichtige Erfahrung für zukünftige Projekte!­

Kornelius Götz hat sowohl eine handwerkliche Ausbildung zum Schreiner als auch ein Studium der Geschichte absolviert, bevor er seine praktische Tätigkeit als Restaurator aufnahm. Neben jahrelanger Tätigkeit als Dozent im Studiengang Restaurierung und Verbandstätigkeit im Verband der Restauratoren ist er Obmann des Normenausschusses„Erhaltung des kulturellen Erbes“ beim DIN Berlin.

Zur gesamten Vortragsreihe siehe auch industrie-kultur-Meldung vom 27. August 2009

 

Ort: Hörsaal des Deutschen Bergbau-Museums Bochum

Uhrzeit: 19.00 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr)

Der Eintritt ist frei

Allgemeine
Information auf der Homepage des Deutschen Bergbau-Museums