Archiv für den Monat: Juli 2009

Hagen: Neues von der Ruhrtalbahn

Jedenfalls: eine Zugkreuzung mit Zugleitbetrieb auf einer Strecke, die eigentlich nur als eingleisige Strecke mit einem Streckenblock (es darf immer nur ein Zug zwischen Wengern Ost und Hattingen (Ruhr) auf der Strecke sein) deklariert ist, ist für die wahren Kenner der deutschen Eisenbahnrechtes eine, ja fast schon, Sensation. Nun, wir haben es geschafft. Mit vereinten Kräften, viel gutem Willen und wahrer Nervenstärke ist es gelungen, die zahlreichen Widrigkeiten und Hindernisse zu überwinden. Endlich standen zwei Schienenbusse mit unterschiedlichen Fahrrichtungen in Herbede – doppelt schön. Vielen Dank an allen Beteiligten – fast 2500 Fahrgäste in der Nacht der Industriekultur waren ebenfalls begeistert. 

Aber auch trotz dieses Erfolges bleibt nüchtern betrachtet eine wichtige Erkenntnis. Im derzeit völlig überregulierten Eisenbahnwesen kann so keine Konkurrenz gegen den Personen- und Güterverkehr auf der Straße gelingen. Jeder Spediteur und jeder Busunternehmer würde bei einer solchen Bürokratie- und Vorschriftendichte wie im Eisenbahnverkehr Sonderfahrten aller Art sofort ablehnen und seinen Lobbyverband aktivieren. Hier muss mittel- bis langfristig unbedingt etwas passieren, sonst wird der Schienenverkehr mit Ausnahme der Topverkehre nicht mehr finanzierbar sein.

Übrigens: Der Eisenbahnbetrieb der RuhrtalBahn ist nur möglich, weil die Städte Hagen und Bochum sowie der Ennepe-Ruhr-Kreis für die Jahre 2008 – 2011 den Eisenbahnbetriebs auf der Linie Ruhrtal fördern. Die Städte Herdecke, Gevelsberg, Ennepetal und der EN-Kreis fördern den Fahrbetrieb auf dem „Teckel“, die Stadt Dortmund den Betrieb des Zechenexpress. Der Regionalverband Ruhr (RVR) mit seinem Infrastrukturunternehmen TouristikEisenbahnRuhrgebiet (TER) hat die Strecke Hattingen – Wengern Ost erhalten und stellt die laufenden Unterhaltung sicher. Vielen Dank! 

Kommen Sie doch einfach einmal vorbei – und genießen Sie das Bahnfahren wie früher, etwa bei unseren Schienenbusfahrten jede Freitag. Egal ob Sie die Ferien daheim oder in der Fremde genießen, das RuhrtalBahn-Team wünscht Ihnen, allen Unterstützern, Freunden und Kunden eine schöne und erholsame Urlaubszeit. Fast schon traditionell gilt auch wieder unser Feriensonderangebot: Kinder fahren in den Ferien im Schienenbusverkehr kostenlos mit.

Schönen Urlaub! – Ihr RuhrtalBahn-Team

Alle Informationen zu den Fahrten sowie Reservierungsmöglichkeiten finden Sie wie immer unter www.ruhrtalbahn.de

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RuhrtalBahn GmbH, Postfach 0211, 58002 Hagen

Info-Telefon: 01801- 660 099 0752 (Ortstarif)

E-Mail: info@ruhrtalbahn.de – www.ruhrtalbahn.de 

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Mülheim/Ruhr – Speldorf: Neue Hoffnung für die „Alte Dreherei“

Die Alte Dreherei ist Teil eines bereits 1874 von der Rheinischen Eisenbahn errichteten Ausbesserungswerks. Die Umnutzung wird maßgeblich initiiert vom „Trägerverein Haus der Vereine in der Alten Dreherei“. Weitere Informationen unter www.alte-dreherei.de.

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(Fotos: Dt. Stiftung Denkmalschutz / R. Rossner; Trägerverein Alte Dreherei)

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ExtraSchicht trotzte dem Unwetter – Begeisterte Nachtschwärmer erkundeten die Metropole Ruhr

Nach anfänglichen Regengüssen kam die neunte Auflage der ExtraSchicht nach Ende der Regenschauer gegen 21.30 Uhr richtig in Fahrt: An 40 Spielorten entdeckten die Besucher Neues und Überraschendes, erlebten künstlerische Performances vor außergewöhnlichen Kulissen und genossen einmalige Inszenierungen. So zum Beispiel den Auftritt der Duisburger Philharmoniker im Landschaftspark Duisburg-Nord. Bis kurz vor Konzertbeginn beobachteten die Musiker in Sorge um ihre empfindlichen Instrumente den Himmel. Und der hatte ein Einsehen: Mit Einbruch der Dunkelheit konnte das 70-köpfige Orchester wie geplant den Hochofen zum Klingen bringen – ein einmaliges Erlebnis.

„Diese bunte Vielfalt an Menschen, Darbietungen und Spielstätten, verbunden mit der einzigartigen Dynamik der Kulturnacht macht die Faszination der ExtraSchicht aus“, freut sich Axel Biermann, Geschäftsführer der Ruhr Tourismus GmbH (RTG) über den Zuspruch des Publikums. „Bei keiner anderen Veranstaltung kann die Metropole Ruhr ihre vielen Facetten und Stärken so eindrucksvoll zeigen.“ Treue ExtraSchicht-Fans und neue Besucher bestaunten gemeinsam die Darbietungen internationaler Künstler. Trotz eines nassen Starts konnten auch alle Finalinszenierungen umgesetzt werden. Die Nachtschwärmer genossen atemberaubende Inszenierungen mit Feuer, Licht, Tanz und Musik, so zum Beispiel auf der Dinslakener Zeche Lohberg, im Gelsenkirchener Nordsternpark und am Zukunftsstandort Ewald in Herten.Ungewöhnliche Inszenierungen und ein Ausblick auf RUHR.2010

Ihren Ruf als europäisches Festival für Kunst im öffentlichen Raum untermauerte die ExtraSchicht an verschiedenen Spielorten. Die riesigen schwebenden Skulpturen der französischen Straßentheatergruppe „Plasticiens Volants“ erhielten beim nächtlichen Finale an der Drehscheibe Henrichshütte in Hattingen viel Applaus. Zuvor hatten schon die Darbietungen des 1. Wiener Gemüseorchesters, die flotten Musikhühner „Cocktales“ und die märchenhafte Rennschnecke „Maurice“ für viele verblüffte und fröhliche Gesichter auf dem Hüttengelände im Ruhrtal gesorgt. Am UNESCO Welterbe Zollverein in Essen versammelten sich mit 45.000 ExtraSchichtlern die meisten Besucher. Auf dem Zechengelände sorgten mit den Gruppen Titanick und Pan.Optikum gleich die beiden bedeutendsten Namen der deutschen Straßentheater-Szene für Furore. Zwischen Zeche und Kokerei entspann sich ein derart dichtes und vielfältiges Programm, dass viele Nachtschwärmer auf dem riesigen Gelände von Zollverein einen Großteil des Abends verbrachten. Gleichzeitig war hier eine besonders dichte Vorschau auf das Kulturhauptstadt-Jahr 2010 zu erleben.

Doch nicht nur an den Drehscheiben zeigte sich die ExtraSchicht von ihrer besten Seite. „Jeder einzelne Spielort hat sich ungemein ins Zeug gelegt und dazu beigetragen, dass die Nacht der Industriekultur auch in diesem Jahr als unvergleichliches Kulturevent überregional von sich Reden macht“, so Axel Biermann. So starteten auch die neuen Spielorte furios ins ExtraSchicht-Geschehen, etwa die Zeche Lohberg in Dinslaken. Schon am frühen Abend bildeten die Besucher am Eingang zum Zechengelände lange Schlangen, und bis zum spektakulären Finale erfreute sich die „Kreativexpedition“ bei den Nachtschwärmern großer Beliebtheit. Über eine gelungene Premiere freute sich auch der SIGNAL IDUNA PARK in Dortmund. Etliche Kulturfans ließen sich die Gelegenheit zum Stadionbesuch der etwas anderen Art nicht entgehen und schnupperten auf traditionsreichem BVB-Boden Fußballluft.

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Mit Bus und Bahn durch die Nacht unterwegs waren die weitaus meisten ExtraSchichtler wieder mit den eigens eingesetzten Shuttlebussen. An das Mobilitätsnetz der Nacht waren alle 40 Spielorte angebunden, und wie schon in den vergangenen Jahren waren die beteiligten Verkehrsunternehmen und die Koordinatoren des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) stark gefordert. 200 zusätzliche Busse wurden eingesetzt, um den Besucherandrang zu bewältigen. Obwohl es stellenweise zu Wartezeiten wegen voller Fahrzeuge kam, tat das der Stimmung keinen Abbruch. Auch bei den Zügen lief nicht alles reibungslos: Der Regionalexpress von Dortmund nach Düsseldorf und die S2 waren betroffen, nachdem gegen 22 Uhr die Strecke für eine knappe Stunde gesperrt werden musste. Die Nachtschwärmer ließen sich auch hier die Laune nicht verderben und nutzten die Pausen einfach zum Gespräch mit anderen ExtraSchichtlern.

Gemeinsam haben die ExtraSchicht-Projektpartner RTG, RVR, VRR und RUHR.2010 GmbH die Nacht der Industriekultur auf die Beine gestellt – tatkräftig unterstützt von den Spielorten, den örtlichen Verkehrsunternehmen und den Premiumpartnern RWE AG, Privatbrauerei Moritz Fiege und RAG Montan Immobilien GmbH (vormals MGG). Bei Organisatoren und Programmplanern freut man sich schon jetzt auf ein ganz besonderes Kulturfest im kommenden Jahr: Zu ihrem 10. Jubiläum ist die ExtraSchicht dann am 19. Juni das große Sommerfest der Kulturhauptstadt Europas 2010. Ein Termin, der unbedingt schon jetzt im Kalender vermerkt werden sollte.

Für alle Nachtschwärmer, die noch einmal in Erinnerungen schwelgen möchten: Impressionen der ExtraSchicht 2009 sind unter www.extraschicht.de zu finden.

(Fotos: Veranstalter)

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Taormina/Sizilien: „Gedenkstätte Regierungsbunker“ in Ahrweiler von Europa Nostra als Europäisches Kulturgut geehrt

Beim Festakt anlässlich der Enthüllung der Bronzetafel des europäischen Denkmalpreises sagte die Leiterin der Dokumentationsstätte Regierungsbunker, Heike Hollunder: «Jetzt gehören wir zum europäischen Kulturgut dazu». Der Regierungsbunker galt nach Presseberichten als eines der geheimsten Bauwerke der Bundesrepublik. Das 1972 fertiggestellte Tunnelsystem bestand aus fast 900 Büro- und Konferenzräumen, 936 Schlafzellen sowie fünf Großküchen und Kantinen für je 600 Menschen. Genutzt wurde der Bunker nie. Der Großteil der Anlage wurde mittlerweile abgerissen. Im März 2008 wurde in einem rund 200 Meter langen Reststollen des ursprünglich gut 17 Kilometer langen Bauwerks ein Museum eröffnet, das vom Heimatverein Alt-Ahrweiler betrieben wird (siehe industrie-kultur-Meldung).

Die Gedenkstätte hatte sich als einziger deutscher Beitrag gegen 137 weitere Bewerber aus 24 Ländern durchgesetzt; insgesamt wurden 28 Preisträger geehrt.

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Aus dem Bereich der Industriekultur erhielt die High Level Bridge in Newcastle einen der sieben mit je 10.000 Euro dotierten Ehrenpreise. Hervorgehoben wurde hier „das hohe Niveau der ingenieurtechnischen Professionalität, von der originellen Recherche zur Materialermüdung des Gusseisens bis hin zur Restaurierung der ursprünglichen Lampen“. Weitere „industriekulturelle“ Preisträger sind die Stanley Mills in Schottland und The Pier Arts Centre auf den Orkney-Inseln.

Calls for entry for the 2010 edition of the Awards scheme have already begun and the deadline for submissions is 1 October 2009. Conditions and application forms are available for downloading on the Europa Nostra website www.europanostra.org.

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