Archiv für den Tag: 14. Mai 2009

Internationaler Museumstag am 17. Mai – viele Sonderaktionen für die Besucher

Die Industriemuseen in Nordrhein-Westfalen etwa laden zu Museumsfesten und Ausstellungseröffnungen an verschiedenen Standorten ein:

Zu den Angeboten des LVR-Industriemuseums

Highlights: Solingen: Museumsfest am Waschhaus Weegerhof; Ratingen-Cromford: Kinderfest im Park; Bergisch Gladbach: Papierfest

Zu den Angeboten des LWL-Industriemuseums

Highlights: Schiffshebewerk Henrichenburg: Calvelli-Ausstellung; Zeche Nachtigall: Oldtimer-Treffen; Zeche Hannover: 6. Dampf-Festival im Ruhrgebiet; Ziegeleimuseum Lage: Museumsfest

Dazu natürlich jede Menge Führungen, Mitmachaktionen und und und …

Der Eintritt ist überwiegend reduziert oder ganz frei

Einen bundesweiten Überblick über die vom Deutschen Museumsbund koordinierten Aktivitäten unter dem Thema „Museen und Tourismus“ finden Sie unter www.museumstag.de, Stichwort „Museumsaktionen“

Detaillierte und aktuelle Informationen vor allem in der Lokalpresse und auf den Homepages der jeweiligen Museen.

PS: Es nehmen natürlich nicht nur Industriemuseen teil!

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Waltrop: „Werften – Schiffe – Häfen“ – Gemälde von Alexander Calvelli im Schiffshebewerk Henrichenburg

Seit 20 Jahren spürt der Kölner mit Pinsel und Farbe den Wirklichkeiten der Schifffahrt nach. Eine Auswahl neuerer Arbeiten präsentiert der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) nach eigenem Bekunden ab Sonntag, 17. Mai, in seinem Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg. Unter dem Titel „Werften – Schiffe – Häfen“ werden auf dem historischen Schleppkahn „Ostara“ bis zum 27. September 55 Arbeiten des Malers gezeigt.Alexander Calvelli ist zum dritten Mal in Waltrop zu Gast. Seine Ausstellungen „Relikte der Arbeit“ und „Körperwelten der Technik“ stießen bereits auf große Resonanz. „Werften – Schiffe – Häfen“ zeigt Gemälde aus den letzten drei Jahren, die in die Welten hinter dem Mythos Meer führen. Die überraschenden Bildausschnitte, die Verfremdungen durch Licht- und Schattenkontraste schärfen den Blick und stehen in deutlichem Kontrast zu jeder vordergründigen Technik-Verherrlichung.

Die Ausstellung, die der Künstler selbst konzipiert hat, ist eine Übernahme aus dem Deutschen Schifffahrtsmuseum Bremerhaven, mit dem das LWL-Industriemuseum seit Jahren erfolgreich zusammenarbeitet.

Alexander Calvelli (Jahrgang 1963) widmet sich seit vielen Jahren den Prozessen der Arbeitswelt. Ein Schwerpunkt seiner Arbeiten sind die von Menschen gestalteten und zum Teil von ihnen schon wieder verlassenen Kulturlandschaften und Industrieareale. Mit großer Sensibilität erfasst er beide, die äußere und innere Seite der Wirklichkeit. Auf den ersten Blick ist in seinen zahlreichen Bildern die Tradition der großen Realisten präsent. Im zweiten Blick verbirgt sich ein kleiner metaphysischer Kosmos mit Rätseln und gezielten Unstimmigkeiten; dann und wann blitzt ein Schalk hinter einem Detail der nüchternen Ingenieur-Konstruktionen auf und unerwartete Sinnzusammenhänge geben sich zu erkennen.

Seine publikumsfreundlichen Gemälde hat Alexander Calvelli bereits in zahlreichen Ausstellungen mit großem Erfolg gezeigt, unter anderem im LWL-Industriemuseum in Dortmund und Bochum, im Deutschen Historischen Museum in Berlin sowie im Deutschen Bergbau-Museum in Bochum.

Am Sonntag, 17. Mai, wird die Gemälde-Ausstellung um 11 Uhr mit einer Begrüßung durch Museumsleiter Herbert Niewerth sowie einer Einführung in die Thematik durch Dr. Eckhard Schinkel, Wissenschaftlicher Referent des LWL-Industriemuseums, eröffnet. Der Musiker Claudius Reimann begleitet die Veranstaltung auf verschiedenen Saxophonen.

LWL- Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg

Am Hebewerk 2, 45731 Waltrop
17. Mai bis 27. September 2009, Di – So 10 -18 Uhr

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Bochum: Zeche Hannover in Bochum unter Dampf beim 6. Dampf-Festival

Themenschwerpunkt sind in diesem Jahr Dampfkraftwagen. Neben dem kutschenartigen "Waltham Dampf-PKW" von 1902 und einem Bridgeport-Locomobile" aus den USA zeigt das LWL-Industriemuseum eine luxuriöse Stanley Steam Car-Limousine aus dem Jahr 1921 sowie einen von weltweit nur noch drei erhaltenen Sentinel Dampf-LKW, Baujahr 1924. Eine weitere Rarität ist das Dampf-Motorrad des amerikanischen Herstellers Field von 1908.

Dampfauto.450.jpgSportliche Limousine für sieben Personen: Stanley Dampfauto Typ 735 B von 1921 (Foto: LWL)

"Die Dampfautos erlebten im 19. Jahrhundert nur eine kurze Karriere auf den Straßen Europas", erzählt Osses. In England wurden die schnell fahrenden, nahezu geräuschlosen Dampfautos 1836 sogar verboten, weil sie zu gefährlich schienen. Und mit der Entwicklung der Benzin- und Dieselkraftwagen ab 1880 verschwanden die Fahrzeuge bald ganz aus dem Straßenbild.Straßenwalzen ebneten die Wege für die Dampfautos. Dietmar Osses: "Diese Ungetüme konnten nicht nur effektiv Straßen und Plätze ebnen, sie machten auch die Verwendung neuer Straßenbeläge wie Asphalt oder Teer praktisch erst möglich." Beim diesjährigen Dampf-Festival sind typischen Walzen aus englischer und deutscher Produktion sowie die erste niederländische Dampfwalze in Betrieb.

Stark vertreten sind beim 6. Dampf-Festival auch die Dampftraktoren, die gut ein Jahrhundert lang in der Landwirtschaft große Bedeutung hatten. Sie dienten zum Pflügen der Felder wie auch zum Antrieb von Dreschmaschinen, Sägewerken oder Steinbrechern. Mit dabei sind in Bochum zwei Feld-Traktoren und drei Traktoren, die als Antriebs- und Zugmaschinen dienten. Als mobile, aber nicht selbstfahrende Antriebe für Nutzgeräte sind eine "Wolf Lokomobile" mit Steinbrecher sowie ein frühes Dieselaggregat mit Sägegatter als Nachfolger der Dampflokomobilen im Einsatz.

LokomAnh.450.jpgMaschinist Thomas Weidemann beim Anheizen der Lokomobile Wolf Magdeburg von 1919 (Foto: LWL)

Das Prachtstück des Festivals ist eine Kirmes-Zugmaschine von 1913 des britischen Herstellers Garrett & Sons.Schon zur Tradition geworden ist die Teilnahme der Modelldampfschiffe aus der Region. In einer eigens angelegten Wasserlandschaft tummeln sich Modelle von imposanten Raddampfern, flotten Dampfbooten und kräftigen Schleppern. Einen Einblick in die faszinierende Technik der Dampfmaschinen, Gas- und Heißluftmotoren der vergangenen 200 Jahre bieten detailgetreue Modelle, die die Dampfstammtische Dortmund und Essen sowie zahlreiche weitere Modellbauer präsentieren.

Die größte und älteste Dampfmaschine des Festivals hat dagegen das LWL-Industriemuseum selbst zu bieten: es ist die Fördermaschine von 1893 – die älteste Fördermaschine des Ruhrbergbaus, die noch am Originalstandort zu sehen ist. Bei Schauvorführungen setzt sich die mächtigen Koepescheibe in Bewegung – gesteuert durch Druckluft und angetrieben mit einem Elektromotor.

Rahmenprogramm

Neben den Vorführungen der originalen Dampftechnik erwartet die Besucher ein buntes Begleitprogramm mit Musik, Clownerie, Kindertheater und Mitmach-Aktionen für Groß und Klein. "Das Dampf-Festival ist nicht nur etwas für Technikfans, sondern ein Fest für die ganze Familie", betont Museumsleiter Osses. Für die passende Atmosphäre sorgen "The New Savoy Jazzmen" und die "Pax Jazz Band" mit schwungvollem Dixieland und Jazzmusik. Clown Zimbo präsentiert Jonglage und Clownerie der Extraklasse für die ganze Familie. Die jüngsten Besucher führt die Alt-Westfälische Puppenbühne in das Reich der märchenhaften Abenteuer. Während des gesamten Festivals fährt das Kinderbergwerk Zeche Knirps Sonderschichten. Museumsteam und Förderverein der Zeche Hannover bieten fachkundige Führungen durch die Zeche Hannover an. Eine Filmdokumentation zeigt die Dampfmaschinen des LWL-Industriemuseums, und ein Workshop für Kinder erklärt das Geheimnis der Dampfmaschine.

Das komplette Programm und das Programmheft zum Download im Internet unter www.dampffestival-ruhrgebiet.de

6. Dampf-Festival Ruhrgebiet, Sa / So, 16. / 17. Mai, jeweils von 11 bis 18 Uhr

LWL-Industriemuseum Zeche Hannover, Günnigfelder Straße 251, 44793 Bochum; Eintritt: 6 ¤ / 3 ¤

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