Archiv für den Monat: Mai 2008

Pilsen/Burton upon Trent: ERIH-Brauerei-Ankerpunkte: Erster Standort in Tschechien; Gefahr für Traditionsmuseum in Burton upon Trent

Als Ehrengast nahm Antonin Tesarik, stellvertretender Kulturminister von Tschechien, an der Veranstaltung teil. Tesarik sprach über die historische Bedeutung des Bieres bei der Entwicklung des kulturellen Lebens in Tschechien und lobte das Vergnügen, das die Besucher beim Besuch der neuen Ausstellung und der Pilsener Urquell Brauerei Tour erwartet. Er begrüße und die unterstütze die Ziele des ERIH Netzwerks und schätzte sich glücklich, dass die Brauerei nun der erste ERIH Ankerpunkte in Tschechien ist.

Die heutige Brauerei wurde 1839 als Ersatz für zahlreiche Kleinbrauereien von den Bürgern von Pilsen gegründet, die das Recht zum Bierbrauen besaßen. 1842 gelang es dem Braumeister Josef Groll, Bier mit hoher Qualität nach der berühmten Pilsener Brauart zu brauen.1999 übernahm SAB Miller die Pilsner Urquell Brauerei und weitete die Produktion gewaltig ist. Gleichwohl wird auch heute noch Bier von höchster Qualität unter Einsatz von qualitätsvollem Wasser und besten Zutaten produziert. Diese Zutaten (Wasser, Gerste, Hopfen und Hefe) stellt die neue Ausstellung in den Mittelpunkt und ermöglicht es dem Besucher, das „Geheimnis“ der Pilsener Brauart mit allen fünf Sinnen zu entdecken.

Das Unternehmen hat die historischen, denkmalgeschützten Brauereigebäude erhalten. Die Ausstellung ist im alten Brauhaus untergebracht, das originalgetreu – so wie es im frühen 20. Jahrhundert ausgesehen hat – restauriert wurde. Im vergangenen Jahr kamen 185.000 Besucher zum Standort und besichtigten den einmaligen Wasserturm, das Pumpenhaus, den Abpackbetrieb und Teile der 9 km langen unterirdischen Kellergewölbe. In diesen Kellern können Besucher ungefiltertes Pilsner Urquell verkosten, das nach traditioneller Brauart in Holzfässern gebraut und gelagert wird. Ein exklusives Vergnügen, das es nur hier und in einer einzigen Pilsener Bar gibt.

Ankerpunkt-Website
Brauerei-Website cz/en
   

Brauerei-Museum in Burton-upon-Trent in Gefahr

Die amerikanische Brauerei Coors beabsichtigt, im Juni ihr Besucherzentrum und Brauereimuseum in Burton-upon-Trent zu schließen. Der Grund: einer der größten Brauereikonzerne der Welt, der den Standort der ehemaligen Bass-Brauerei und deren Museum erst vor wenigen Jahren erworben hat, ist nicht bereit, die jährlichen Betriebskosten von rd. 1 Mio. GBP zu tragen. Burton-upon-Trent ist seit Jahrhunderten als Hauptstadt des britischen Brauereiwesens bekannt; 1888 produzierten in der Stadt 33 Brauereien. Viele von ihnen sind in den letzten Jahrzehnten geschlossen worden, doch die Geschichte des Bierbrauens wird im Brauereimuseum, ein ERIH-Ankerpunkt, eindrucksvoll und erlebnisreich vorgestellt.

Die Zeitung Burton Mail hat eine Kampagne gestartet, um die Schließung des Museums abzuwenden. Die an die Regierung gerichtete Petition, den Weiterbetrieb zu unterstützen, kann auf folgender Webseite unterzeichnet werden: Burton Mail: Save our heritage 

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Ironbridge/England: Blood, Sweat and Imagination Exhibition from 21 April 2008

Exhibition visitors will see major items from the museum’s magnificent Elton Collection, regarded as the county’s foremost collection of industrial art it has been in the museum’s care since 1978. Sir Arthur Elton (1906-73), a collector and documentary film maker, was fascinated by developments of the Industrial Revolution era and how they were shown in various forms of artwork.

Depictions of early industry in the exhibition vary from satirical cartoons, engravings, everyday objects and even a coffee percolator in the shape of a locomotive. Amongst the displays are vivid cartoons which were produced in the 1830s by the early canal companies, who were protesting against the competition from the railways. The satirical images show the dangers of travelling by locomotives which were said to be unsafe and prone to explosion.The exhibition also includes paintings and engravings ranging from the 1780s to the 1860s showing various industrial landscapes and the herculean labours of the workers that made them a reality. Mining, tunnelling, bridge building, railways, canals and ironworks are all represented, along with the 1851 Great Exhibition and an 1865 design for St Pancras station, which even then showed what a wonderful space it would be, 157 years before Eurostar took over.

Admission to Blood, Sweat and Imagination is free and the exhibition is open most weekdays 9am to 5pm. It is advised to call 01952 884391 in advance to check opening hours.

The Coalbrookdale Gallery is next door to Coalbrookdale Museum of Iron, one of the ten Ironbridge Gorge Museums. A Passport to all ten museums valid for twelve months and multiple return visits, costs £14.95 per adult, £12.95 for the 60 plus, £9.95 for students and children and £48 for a family of two adults and three children aged up to 18 years in full time education; under 5s free. Individual museum entry tickets are also available.

1. 5. 2008 – 30. 9. 2008
Ironbridge Gorge Museum Trust
Coach RoadCoalbrookdale
TF8 7DQ Telford
+44 (0) 1952 – 884391
Zur Webseite

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Wuppertal: Einweihung der neuen Endstation Vohwinkel – Historische Wagenhalle Oberbarmen wird demnächst abgebrochen

Am Samstag, 17. Mai, laden die WSW von 10 bis 18 Uhr zum Tag der offenen Tür in die Schwebebahnwerkstatt ein. Dort kann ein Blick auf die Technik geworfen werden und Mitarbeiter der Dresdner Bergschwebebahn präsentieren ihr ebenfalls von Eugen Langen erfundenes Verkehrsmittel. Modellbauer zeigen Schwebebahnen aus Legosteinen, Märklinmodellbaukästen sowie Holz und Metall. Für die Kleinen gibt es Kinderschminken und eine Spielstraße. Bis 13 Uhr begrüßt ein Stelzenmann die Besucher und formt Luftballons. Für Leckeres vom Grill ist ebenso gesorgt wie frisch gezapfte Getränke. Gegen 12.30 Uhr wird Oberbürgermeister Peter Jung von der Bühne aus die Station offiziell übergeben und drei Kirchenvertreter sollen im Anschluss den Bahnhof segnen. Mit dabei rund 15 Teilnehmer in historischer Kleidung der Jahrhundertwende. Auch Kaiser Wilhelm II. mit seiner "Guste" haben ihr Erscheinen angekündigt!

Am 17. und 18. Mai informieren die Mobiberater der WSW von 10 bis 18 Uhr an der Station und verteilen an die ersten 6000 Besucher einen Gratispin, der die neue Station samt Kaiserwagen darstellt. Gleich nebenan lädt das WSW-Wassermobil zu einem erfrischenden Gratistrunk ein. Die Verkehrshistorische Arbeitsgemeinschaft der WSW präsentiert sich ebenfalls an der neuen Station und lädt zu Schnupperfahrten mit einem Busoldie ein.Auch die Schwebebahn fährt häufiger und länger: Am Samstagabend verkehrt sie statt alle 15 Minuten im 7/8 Minutentakt. Nach dem Bühnenprogramm mit Klaus A. Flieger und dem Feuerwerk gibt es nach der letzten planmäßigen Fahrt um 22.52 Uhr noch drei weitere Schwebebahnen um 23.00 Uhr, 23.07 Uhr und 23.15 Uhr Richtung Oberbarmen.

Samstag, 17. Mai
10.00 bis 18.00 Uhr

Tag der Offenen Tür in der Schwebebahnwerkstatt Vohwinkel   

* Besichtung der Werkstatteinrichtungen
* Film- und Bildvorführungen zu den Themen Schwebebahn und Vohwinkel
* Präsentation der Dresdner Bergschwebebahn
* 12 m langes Modell der Schwebebahn aus Metallbaukastenteilen
* Modell der Schwebebahn mit Gerüst aus Legosteinen
* Fahrzeugmodelle verschiedener Wagentypen (Becker/Hoffmann)
* Kinderschminken
* Spielstraße für die jungen Besucher (10-18 Uhr)
* Stelzenmann und Luftballonmodellage (10 bis 13.00 Uhr)
* Leckeres vom Grill und frisch Gezapftes

Samstag, 17. Mai und Sonntag 18. Mai
an der Endstation Vohwinkel   

* Das WSW-Wassermobil lädt zu einem erfrischenden Gratistrunk ein
* Die MobiBerater informieren und verteilen Pin der Station Vohwinkel
* Die Verkehrshistorische Arbeitsgemeinschaft zeigt Exponate und lädt zu Schnupperfahrten mit einem Busoldie ein

Mit dem Abbruch der historischen Schwebebahn-Wagenhalle Oberbarmen am östlichen Ende der Strecke wird, wie aus Denkmalschutzkreisen verlautet, wohl Ende 2008 zu rechnen sein.

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Weitere allgemeine Schwebebahnseiten:

www.schwebebahn.de

www.schwebebahn-wtal.de 

 

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Internationaler Museumstag wird am 18. Mai auch in den Industriemuseen begangen

Mit dem Anliegen, die Museumslandschaft in das Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken, steht der Internationale Museumstag in Deutschland seit Jahren für die kulturelle Vielfalt und den Kulturföderalismus in unserem Land. Hierzu gehört auch, dass die Koordination der Kampagne in enger und gemeinschaftlicher Zusammenarbeit aller Museumsorganisationen auf Länder- und Bundesebene geschieht und bereits seit Jahren von zahlreichen Stiftungen und Verbänden der Sparkassen-Finanzgruppe unterstützt wird. Aufgrund ihrer regionalen Verbundenheit und Gemeinwohlorientierung sind sie dauerhafte und verlässliche Partner der Museen. Einige Museen sind am Museumstag ohne Eintritt zu besichtigen.

Industriekultur am Museumstag im Rheinland

Die sechs Schauplätze des Rheinischen Industriemuseums (RIM) bieten an diesem Tag zahlreiche Highlights rund um das aktuelle Sonderprojekt "nacht.aktiv": Schon am Samstag, den 17. Mai wird am Schauplatz Engelskirchen der Museumstag von 18 bis 23 Uhr mit einer langen nacht.aktiven Museumsnacht eingeläutet: Die Museumsgäste erwarten schillernde Aktionen, funkelnder Feuerzauber und Musik zum Sonderpreis von 2,50 Euro für Erwachsene und 5 Euro für Familien.

Der Schauplatz Solingen lädt zum traditionellen Museumsfest ein: Am 18. Mai zeigt das Museum von 10 bis 18 Uhr historische und moderne Fahrzeuge der Feuerwehr, bietet Spiele, Schminkstand und Malwerkstatt. Alle Aktionen stehen ganz im Zeichen der aktuellen Sonderausstellung "nacht.aktiv", der Eintritt ist frei.

Der Schauplatz Oberhausen bietet ab 12 Uhr eine geführte Fahrradtour entlang der Eisenstraße von der St. Antony.Hütte über die denkmalgeschütze Siedlung Eisenheim und den Peter Behrens-Bau bis zur Zinkfabrik Altenberg. Treffpunkt ist das Kontorhaus der St. Antony-Hütte, die Tour kostet 1,50 Euro, Fahrräder sind mitzubringen. Im Museum der Schwerindustrie gibt es zudem um 14.30 Uhr eine Kinder- und Familienführung und von 15.30 Uhr bis 16.30 Uhr Kaffeehaus-Musik der 20er und 30er Jahre mit der Gruppe "Das kleine Abendvergnügen".

Am Schauplatz Ratingen beginnt um 15 Uhr eine öffentliche Führung durch die Sonderausstellung " nacht.aktiv – Große Robe – kleines Schwarzes". Treffpunkt ist die Museumskasse, der Eintritt  beträgt inkl. Führung 5 Euro.

Ebenfalls eine Führung durch die aktuelle Sonderausstellung "nacht.aktiv – Nichts zu sehen…" bietet der Schauplatz Bergisch Gladbach um 11 Uhr und um 14 Uhr. Am Schauplatz Euskirchen geht es ab 10.30 Uhr "mit Wolli durch die Tuchfabrik": Handpuppen, Marionetten und Schattenspiele lassen auf dramatische, überraschende und phantasievolle Weise den Arbeitsalltag wieder lebendig werden. Der Eintritt für Kinder ab 5 Jahre beträgt 4 Euro, für Erwachsene 8 Euro, für Familien 12 Euro.

Weitere Informationen zu allen Programmen und Angeboten gibt es bei der kulturinfoRheinland unter 01805 – 743465 (0,14 Euro/ Min).

Aktivitäten der westfälischen Industriemuseen

Papier total: Der 18. Mai ist im LWL-Freilichtmuseum in Hagen ein Tag mit gleich zwei Höhepunkten. Unter dem Motto "Hadern, Holz und Wasser" findet von 11 bis 16 Uhr der 3. Papiertag in Zusammenarbeit mit dem Papierhersteller Stora Enso Kabel statt. Rund um das Thema Papier wird geformt, geschöpft, gemalt und gefaltet was das Zeug hält. Von der Papierherstellung über Kalligraphie bis hin zum Pulp-Painting, bei dem die Papierkünstlerinnen Martina Schäfers und Barbara Hattrup mit Zellstoff malen, ist für jeden etwas dabei. Beim beliebten Wühlen im Zellstoffbrei kann man dem Glück auf die Sprünge helfen und tolle Preise gewinnen. Die pädagogischen Angebote zum Museumstag wie Kornkaffeerösten, Stoffdrucken oder Öl herstellen laden zum Mitmachen ein.

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LWL-Industriemuseen

"Im Auftrag seiner Majestät"In Witten (Ennepe-Ruhr-Kreis) zeigt das LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall die verlängerte Sonderausstellung "Im Auftrag seiner Majestät". Oberbergrat Friedrich Wilhelm von Reden besuchte im Auftrag des Preußen-Königs Friedrich II. den Steinkohlebergbau im Ruhrtal. Er zeichnete in seinem Bericht durch die genauen Beobachtungen ein anschauliches Bild vom Ruhrbergbau vor 220 Jahren. Die Ausstellung ruft die Persönlichkeit Friedrich Wilhelm von Reden in Erinnerung und stellt mit dem Ruhrgebiet und Schlesien zwei wichtige europäische Montanregionen vor.

Mit dem "Montanticket" von Hattingen nach Witten: Premiere ist der 18. Mai!Mit der Zeche Nachtigall und der Henrichshütte bietet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) im Ruhrtal Industriekultur im Doppelpack. Verbunden sind die Standorte in Witten und Hattingen durch eine historische Eisenbahnstrecke. Aus Kohle, Eisen und Schiene haben LWL-Industriemuseum und RuhrtalBahn jetzt gemeinsam ein Erlebnispaket geschnürt: das MontanTicketRuhr. Ab sofort können jeden 3. Sonntag im Monat Gäste eine spannende Reise zu den Wurzeln des Reviers unternehmen. Zu den Angeboten gehören unter anderem eine Führung im Nachtigallstollen – dem einzigen Ort im Revier, an dem man "vor Kohle" kommt -, ein Besuch in der Schaugießerei der Henrichshütte, wo heute wieder heißes Eisen fließt, und Fahrten mit dem historischen Schienenbus sowie mit der Schmalspurbahn zum Gruben- und Feldbahnmuseum im Muttental.

Museumsfest für die FamilieDas LWL-Ziegeleimuseum in Lage (Kreis Lippe) feiert sein diesjähriges Museumsfest (10-18 Uhr) am internationalen Museumstag. Ziegelmeister Victor Keller wünscht "Gut Brand!" und heizt dem Ringofen des Industriemuseums rechtzeitig ab dem 14. Mai und bis zum Fest so richtig ein. Besucher können hautnah erleben, wie 20.000 Ziegel in historischer Manier gebrannt werden. Gute Laune für kleine und große Sockenträger verbreitet Bulli Grundmann mit seiner Musik um 11 und 12.30 Uhr. Carry Gold bringt mit seinen Irish Folk Songs eigene und traditionelle Klänge der grünen Insel ins lippische Lage (11.30/13 Uhr). Französisches Flair verbreitet Harald Kießlich mit seinem Akkordeon ab 13 Uhr. Die jungen Besucher verzaubert Magier Stevamino mit Tricks, Gaukelei und Kunststücken um 14.30 und 15.30 Uhr. Feldbahnfahrten, Museumsrallye, Kuchen und lippische Spezialitäten können die Gäste des Museumsfestes den ganzen Tag genießen. Eintritt: 1 Euro.

Textilgeschichte selbst erkundenEinen Ausflug durch den niederländischen Teil der Baumwollstraße bietet das LWL-Textilmuseum in Bocholt (Kreis Borken) an. Die Teilnehmer starten um 9 Uhr vom Parkplatz des Museums mit ihren privaten Pkws zur Erkundung. Zwischen Aalten und Enschede lässt Museumsleiter Dr. Hermann Stenkamp an zahlreichen Orten die Frühgeschichte der Baumwollverarbeitung lebendig werden. Die Rückkehr ist für 18.30 Uhr geplant, die Teilnahme kostet zehn Euro zuzüglich Eintritte. Anmeldung unter 02871 – 216 110. Im Museum selbst können Familien zwischen 15 und 16 Uhr zu einer zweistündigen Rallye mit Angela Huster und Susanne Geuchen starten. Das Heizerdiplom ist Belohnung für die Lösung der kniffligen Aufgaben. Die Kosten inklusive Material betragen pro Familie acht Euro zuzüglich Eintrittsgeld.

Frauen und ZechenMuseumsleiterin Dr. Ulrike Gilhaus zeigt interessierten Besuchern des LWL-Industriemuseums Zeche Zollern in Dortmund um 15 Uhr mit der Themenführung "Kein leichtes Los- Frauen auf Zollern. Bergmannsfrauen – Tagesarbeiterinnen – Küchenhilfen" das Leben von Frauen auf Zechen.

Gar nicht rostig"Altes Eisen. Die Geschichte der Eisenherstellung" ist der Titel der neuen Ausstellung, die am internationalen Museumstag um 15 Uhr im LWL-Industriemuseum Henrichshütte in Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis) eröffnet. Die Austellung zeigt die 5000-jährige Geschichte der Eisenerzeugung bis in die Neuzeit. Von der Mythologie über frühgeschichtliche Funde und Verfahrenstechniken spannt sich der inhaltliche Bogen bis hin zu Vergleichen mit heutigen handwerklichen Verfahren in Afrika und modernen Hochöfen des 21.Jahrhunderts.

Gläserne KunstwerkeDas LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim begeht in Petersheim (Kreis Minden-Lübbecke) den 31. Internationalen Museumstag von 10 bis 18 Uhr mit einem festlichen Abschluss der Ausstellung "50 Vasen – 50 Künstler". Die kreativen Arbeiten von mehr als 50 Künstlern rücken die Vase als Kunstobjekt in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, die sonst eher dem Inhalt, den Blumen zuteil wird. Im Begleitprogramm um 15 Uhr zeigt den Dokumentarfilm "Der letzte Hafen" von Katharina Eisch-Angus und Klaus Hernitschek das Leben und Sterben der Glashüttenkultur im Bayrischen Wald.

Leinen losDas LWL-Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop (Kreis Recklinghausen) bietet am Museumstag um 11 Uhr eine kostenlose Führung durch das Museum an. Besucher können mit dem Ausflugsschiff "Henrichenburg" bei einer einstündigen Tour Richtung Münsterland den Tag auf dem Wasser zu genießen (12.30 / 13.30 / 14.30 Uhr, Erw. 6 Euro, Kinder 4 Euro zzgl. Eintritt). Die zweistündige Schiffstour über alle vier Ruhrgebiets-Kanäle startet um 15.30 Uhr. (Erw. 10 Euro, Kinder 6 Euro zzgl. Eintritt)

Frühlingsfest mit den KumpelsPassend zum Museumstag-Motto "Museen und Gesellschaftlicher Wandel" zeigt das LWL-Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum die Ausstellung "Alt und Jung auf ZeitReise: Erlebnisausstellung zur Kommunikation zwischen den Generationen." Sie bietet Gelegenheit zum Austausch über den Wandel von Industrie, Natur und Alltag in den vergangenen 150 Jahren. Neun Erlebnisstationen regen dazu an, mit der anderen Generation ins Gespräch zu kommen. Die Ausstellung ist von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Um 12 Uhr und 15 Uhr bieten ehemalige Bergleute eine Erlebnisführung durch die Zeche und eine Schauvorführung der dampfbetriebenen Fördermaschine von 1893 an.Außerdem veranstaltet der Förderverein der Zeche Hannover e.V. an diesem Tag von 11 bis 15 Uhr sein jährliches Frühlingsfest.

Internationaler Museumstag im Deutschen Bergbau-Museum

15.00 Uhr Führung durch den Direktor des Deutschen Bergbau-Museums, Prof. Dr. Rainer Slotta: "Kunstschätze des Bergbaus". Das Museum verfügt über eine außerordentlich bedeutende Sammlung bergbaulicher Kunst, durch die erstmalig zum Museumstag eine öffentliche  Führung angeboten wird.Die große Bedeutung des Bergbaus hat sich in zahlreichen Kunstgegenständen manifestiert. Kostbare Kunstwerke bezeugen, dass der Bergbau nicht nur den Bedarf an mineralischen Rohstoffen gedeckt, sondern darüber hinaus zu materiellem Wohlstand geführt hat. Die Ausstellungsstücke reichen von schmuckvollen Gebrauchsgegenständen über Laienkunst bis zu Werken von internationaler Bedeutung.Besucher haben nun die Gelegenheit, nicht nur die Kunstwerke betrachten zu können, sondern auch viel Interessantes über die jeweiligen Hintergrundgeschichten zu erfahren.Für alle Besucher gelten an diesem Tag reduzierte Eintrittspreise: 3,00 ¤ statt 6,50 ¤ für Erwachsene und 2,00 ¤ statt 3,00 ¤ für Schüler.Deutsches Bergbau-Museum, Am Bergbaumuseum 28, 44791 Bochum

Im Industriemuseum Freudenthaler Sensenhammer in Leverkusen-Schlebusch beginnt der Museumstag bereits am Samstag, 17. Mai: Um 20 Uhr findet ein Konzert der Bigband der „offenen Jazzhaus-Schule“ Köln statt. Karten für neun Euro gibt es unter 0214 / 5 00 72 68. Am Museumstag selber kann die „Dom-Bilder“-Ausstellung Henry Haselwangers sowie die „Mitmach-Ausstellung“ „Stahl.Werk“ besucht werden. Der Eintritt hierfür kostet für Erwachsene drei, für Kinder zwei Euro. Im Eintrittspreis enthalten ist die Teilnahme an einer Schmiedevorführung – denn der Museumstag ist selbstverständlich „Schmiedetag“.

Alle in Deutschland stattfindenden Museumsaktionen – soweit gemeldet – können unter der Internet-Adresse www.museumstag.de in einer bundesweiten Datenbank recherchiert werden. Für das regionale Umfeld lohnt sich der Blick in die Tageszeitung, die in der Regel in ihrem Wochendprogramm alle Termine zusammenführen.

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(Nach Pressetexten der beteiligten Museen bzw. Landschaftsverbände; Fotos: LWL)

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Annegret Winter: Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie bedroht historische Mühlenstandorte

Die Wasserrahmenrichtlinie

Der Klimawandel löst Flut- und Hochwasserkatastrophen in Europa aus. Eine integrierte Gewässerschutzpolitik in Europa soll über Staats- und Ländergrenzen hinweg eine koordinierte Bewirtschaftung der Gewässer innerhalb der Flusseinzugsgebiete bewirken, deshalb ist die Umsetzung der Richtlinie 2000/60 des Europäischen Parlaments und des Rates zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik vom 23. Oktober 2000 (Wasserrahmenrichtlinie WRRL) erforderlich. Die Fluß- und Wasserläufe werden erstmals in ihrer Gesamtlänge von der Quelle bis zur Mündung erfasst und beurteilt. Durch die Richtlinie werden neue Impulse für einen stärker ökologisch ausgerichteten ganzheitlichen Gewässerschutz erwartet. Auch ökonomische Betrachtungen gewinnen an Bedeutung. Die Ziele sind vielfältig z B. die Bekämpfung des Klimawandels, eine Verbesserung der Wasserqualität, die Erhaltung der natürlichen Lebensräume und der biologischen Vielfalt, die Nutzung der Wasserkraft für die Herstellung von erneuerbarer Energie usw. Bis Ende 2009 werden die Maßnahmeprogramme von den Ländern in Zusammenarbeit mit den Maßnahmeträgern erarbeitet und bis März 2010 an die EU-Kommission gemeldet. Mit zahlreichen Förderprogrammen versuchen die EU-Kommission, der Bund und die Länder, die Belastungen tragbar zu gestalten. Einen Überblick über die Umsetzung der WRRL für NRW stellt www.wassernetz-nrw.de dar. Bis Ende 2015 soll der hier angestrebte Zustand an allen Gewässern Europas Wirklichkeit werden.

Rettung der Kulturlandschaft – ein Wettlauf mit der Zeit

Betroffen von dieser Richtlinie ist eine Jahrtausende alte Kulturlandschaft entlang der Flussläufe. Die Regulierung der Wasserläufe zur Nutzung der Wasserkraft besteht aus gewachsenen historischen Systemen, welche sich im Mittelalter stetig entwickelten und erst in der Neuzeit mit dem Beginn der Industrialisierung an Bedeutung verloren. Die Wiederentdeckung der Kulturlandschaften steht im Gegensatz zu den Renaturierungsmaßnahmen. Die Rettung dieses kulturellen Erbes ist deshalb ein Wettlauf mit der Zeit. Europaweit werden die Mühlen erfasst. Einen weltweiten Überblick bietet die Seite von The International Molinological Society (TIMS). TIMS widmet sich seit 1965 dem Studium von Mühlen. Einen Überblick über die Erfassung in Europa im Internet siehe unter www.aeggy.de/muehle/ und für Deutschland auf der Internetseite der Deutschen Mühlengesellschaft www.muehlen-dgm-ev.de, außerdem bei www.deutsche-muehlen.de.

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Förderfibel – Hilfe für die Mühlen und ihre Kulturlandschaft

Die Förderfibel für Mühlen soll den Eigentümern und den Freunden und Förderern von Mühlen einen Überblick über die Fördermöglichkeiten der Öffentlichen Hand sowie privater Stiftungen geben. Die Kenntnis der Fördermöglichkeiten kann helfen, auch unter Berücksichtigung der Umweltaspekte, das kulturelle Erbe zu erhalten und zu bewahren. Betroffen sind besonders die Wassermühlen, weil sie am Wasser liegen und damit auch in Überschwemmungs- und Hochwasserschutzgebieten. Wichtig ist die Überprüfung des Denkmalwertes dieser Mühlen und ihrer kompletten Außenanlagen einschließlich ihrer Querbauwerke sowie von bisher noch nicht unter Schutz gestellter Mühlen. Allein in Nordrhein-Westfalen sind von den Landeskonservatoren etwa 13500 Querbauwerke zu überprüfen. Die Förderfibel ist erhältlich bei der Geschäftsstelle des Mühlenverbandes Rhein-Erft-Rur e.V., Willy Brandt Platz 1, 50126 Bergheim, Tel.:02271/834160, Fax: 02271/832325, info@muehlenverband-rhein-erft-rur.de, website www.muehlenverband-rhein-erft-rur.de.

Mühlen im Rheinland und im Bereich der Regionale 2010

Im Rheinland gab es Mitte des 19. Jahrhunderts 3336 Wassermühlen und 265 Windmühlen. Einige der Mühlen entwickelten sich zu größeren Produktionsstätten. Dem Arbeitskreis „Mühlen und Hämmer links und rechts des Rheins“ liegt eine erste Bestandaufnahme historischer Quellenauswertung vom Historiker Peter Staatz vor. Für den Bereich der Regionale 2010 in NRW (Städte Köln, Bonn, Leverkusen und Kreise Rhein-Erft-Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis, Oberbergischer Kreis, Rhein-Sieg-Kreis) wurden rund 1070 Mühlenstandorte aus den Quellen erfasst. Diese Bestandsaufnahme ist ebenfalls beim Mühlenverband Rhein-Erft-Rur e. V. erhältlich. Das Ergebnis der Quellenforschung hat ermittelt, dass hiervon nur 15 Mühlen noch voll funktionsfähig sind. Bei 297 Mühlen sind noch Antrieb oder Mahlwerk oder Wasseranlagen erhalten. Diese Mühlen sind jedoch nicht mehr funktionstüchtig. Bei 84 Anlagen sind noch die Gebäude vorhanden. Bei 430 Mühlen ist von den Gebauden nichts mehr vorhanden.  Dies Ergebnis ist vor dem Hindergrund, daß 1957 ein Mühlenstilllegungsgesetz verabschiedet wurde, nicht verwunderlich. Es bewilligte Müllern und Mühlenbesitzern eine staatliche Prämie unter der Auflage, dreißig Jahre lang die stillgelegte Mühle nicht mehr zu betreiben. Im Zuge der staatlichen Subventionierung wurden die meisten Mühlen aufgegeben.Heute wird der Denkmalwert der Mühlen und ihrer Kulturlandschaft neu erfasst. Die Mühlenstandorte werden verortet und in die Datenbank vom Mühlenverband Rhein-Erft-Rur www.muehlenverband-rhein-erft-rur.de und in das Informationssystem über Kulturlandschaften in NRW vom Landschaftsverband Rheinland www.kuladignw.de digital eingearbeitet. Erst danach ist ein Abgleich mit der tatsächlichen Situation vor Ort und die Vernetzung ins Touristennetzwerk möglich. Ein Erfahrungsaustausch und eine Zusammenarbeit für das Rheinland mit Westfalen mit dem Rheinland findet durch den Mühlenkreis Minden-Lübecke www.minden-luebbecke.de statt.

Bedeutung der untergegangenen Mühlenstandorte

Der größte Teil der Mühlen ist zwar untergegangen. Diese Standortekönnen jedoch Bodendenkmäler sein. Der archäologische Sensationsfund der Mühle aus der Zeit der Karolinger beim Bau des neuen Hochwasserschutzbeckens in Erftstadt-Niederberg zeigt, wie wichtig die wissenschaftliche Erfassung aller Mühlenstandorte ist. An die untergegangenen Mühlenstandorte erinnern noch alte Mühlenbäche, Mühlenteiche, Wehranlagen usw.

Das Beispiel Hamburg

Das Beispiel von Hamburg, zeigt, wie noch heute bedeutende Teile desStadtbildes auf die Geschichte der Mühlen zurückzuführen sind. Hamburg wird deshalb sicherlich nicht die aufgestauten Mühlenteiche der Außen- und Binnenalster zurückbauen. Mit der Stadtgründung von Hamburg wurde auch gleichzeitig eine Mühle errichtet für die notwendige Versorgung der Bevölkerung. Hierfür war die Anstauung der Alster erforderlich. Durch den Bevölkerungszuwachs erfolgte später noch die Errichtung einer zweiten Mühle mit einer weiteren Anstauung der Alster. Der Jungfernstieg ist ein ehemaliger Mühlendamm. Vorbildlich ist die Erfassung der „Wasser-, Wind- und Industriemühlen in Hamburg“ von Axel Feuß für die Kulturbehörde Hamburg / Denkmalschutzamt (Boyens Buchverlag, ISBN-3-8042-1243-3). Auch die nicht mehr existierenden Mühlen wurden erfasst.

Autorin der Förderfibel und dieses Beitrages:
Annegret Winter
Josef-Zilken-Str. 24
50374 Erftstadt

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Fotos: Mühlen und Wasserbau in den französischen Pyrenäen, 2007

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