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Köln-Mülheim: Kosten für Brückensanierung verzehnfacht

Exorbitante Kostensteigerungen und Terminüberschreitungen bei kommunalen Bauprojekten sind inzwischen fast Normalität. Eine Spitzenposition nimmt aber die Sanierung der Mülheimer Brücke in Köln ein. Die 1929 erstmals eingeweihte und bis 1951 leicht verändert wieder aufgebaute Hängebrücke über den Rhein sollte urspünglich innerhalb weniger Jahre und für ca. 30 Mio saniert werden. Inzwischen hat sich die Kostenschätzung verzehnfacht, und man geht offiziell von einer Fertigstellung nicht vor 2026 aus. Ebeso bedauerlich ist, dass der Sanierung der denkmalgeschützen Brücke der überwiegende Teil der noch aus der Bauzeit stammenden Bauteile (rechts- und linksrheinische Vorlandbrücke) zum Opfer fallen werden bzw. schon verschwunden sind. Der Baufortschritt lässt sich insbesondere aus den Stadtbahnwagen verfolgen, die weiterhin die Brücke queren – neben einem einspurigen PKW-Verkehr.

Im Internet-Portal moderneREGIONAL wurden jetzt zahlreiche Bilder der Brückenbaustelle auf der rechten Rheinseite inmitten der Mülheimer Altstadt veröffentlicht, die seit Jahren ein Bild der Verwahrlosung und oft auch Untätigkeit bieten. Während weiter südlich die derzeit ruhenden Bauarbeiten auf den Industriebrachen von Mülheim-Süd liegen, die bestenfalls noch über Jahre hinweg eine riesige Baustelle sein werden, stirbt die nach massiven Kriegszerstörungen erneuerte und noch als Wohngebiet genutzte Mülheimer Altstadt die trostlose und vernachlässigte Szenerie eines durch die scheinbar endlosen Baumaßnahmen abgehängten Stadtteils bietet – und das am wunderbaren, als innerstädtischer Naherholungsraum beliebten Mülheimer Rheinbogen.

Medienbericht Mülheimer Brücke: Teurer und später fertig – „Hätte nicht sein müssen“ | Kölner Stadt-Anzeiger (ksta.de) [1]

Zur Webiste moderneREGIONAL Mülheim: Im Inneren des Betons – moderneREGIONAL Mülheim (moderne-regional.de) [2]

Wikipedia-Artikel Mülheimer Brücke – Wikipedia [3]

Foto: Creative Commons (CC BY SA 4.0 [4]) © Raimond Spekking