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Fünfte Jahrestagung der Gesellschaft für Bautechnikgeschichte 2021

Die 5. Jahrestagung der Gesellschaft für Bautechnikgeschichte findet nach eigenen Angaben am 10. und 11. Juni 2021 digital über Zoom statt. Die Teilnahme an der Konferenz, die in Zusammenarbeit mit dem Institut für Denkmalpflege und Bauforschung (IDB), ETH Zürich ausgerichtet wird, ist kostenlos. Die Veranstalter bitten um Anmeldung bis Sonntag, den 6. Juni 2021 über ihre Website [1]. Der Link zur Konferenz wird am Montag, den 7. Juni an alle registrierten Personen verschickt.


PROGRAMM

→ Programm [2] (PDF-Datei)

Materialgerecht konstruiert!?!

Materialgerechte Konstruktionen gelten als Ziel und Herausforderung im Bauwesen. Viele historische Konstruktionen sind „materialgerecht“ – von altrömischen Opus-caementicium-Gewölben mit abgestufter Verwendung leichter und schwerer Zuschläge bis zum klassischen Polonceau-Dach aus Holz, Guss- und Schmiedeeisen. Doch woher weiß man, dass eine Konstruktion materialgerecht ist? Sind empirisches Wissen zum Material sowie elementare Fähigkeiten der Analyse eines geplanten Tragwerks schon ausreichend?

Die Vorträge zum Tagungsthema sind mit einem Sternchen (*) gekennzeichnet.

Donnerstag, 10. Juni 2021

13:30     Begrüßung
Stefan M. Holzer, 1. Vorsitzender der Gesellschaft für Bautechnikgeschichte
Christophe Girot, Departementsvorsteher des D-ARCH, ETH Zürich

Session I: Metallbau im 20. Jahrhundert

14:00–14:25 Joram Tutsch, Kilian Wolf (München)
Auf Umwegen zum Systembau – Die Lamellendächer der Zwischenkriegszeit von Emil M. Hünnebeck

14:25–14:50 Silke Haps (Bochum) *
›Produktionsgerechtes‹ Bauen mit PLATAL: HOESCH-Bungalows und Schwimmbecken aus kunststoffplattiertem Stahl der frühen 1960er-Jahre

14:50–15:15 Konrad M. Frommelt (Cottbus)
Materialsparend und modular – Das Raumtragwerk Typ Ruhland und die Evolution stählerner Typenfachwerke in der DDR

15:15–15:45 Pause

Session II: Werkstein zwischen Gotik und Barock

15:45–16:10 Stefan Bürger (Würzburg) *
Zum Teufel mit der Materialgerechtigkeit – Zur Bedeutung epistemischer Objekte der spätgotisch/frühneuzeitlichen Baukunst als bedeutsame Quellen zur Materialität

16:10–16:35 Jonas Lengenfeld, David Wendland (Cottbus)
Die Planung der komplexen Werksteinkonstruktion im Bergfried der Schönburg – das Werk eines Naumburger Meisters

16:35–17:00 Rebecca Erika Schmitt, David Wendland (Cottbus)
Untersuchung der geometrischen Konzeption der Gewölbe der Basilika Vierzehnheiligen auf Basis von 3D-Scanningdaten im Kontext der Stereotomie

17:00–17:30 Pause

Session III: Keramische Baustoffe

17:30–17:55 Claudia Eckstein (Bamberg)
«… mit geschnitten brentten stain»: Zur spätmittelalterlichen Verwendung gebrannter Tonelemente in Oberschwaben

17:55–18:20 Thomas Wenderoth (Bamberg) *
Die Mischung macht’s: Kappendecken, eine Geschichte der Hybridkonstruktion

18:20–18:45 Wilko Potgeter (Zürich) *
Das Verblendmauerwerk der Bauakademie. Materialgerechtigkeit im Backstein-Rohbau des 19. Jahrhunderts

Förderpreis der Gesellschaft für Bautechnikgeschichte 2019

18:45–19:00 Preisverleihung

Freitag, 11. Juni 2021

Session IV: Beton und Spannbeton

9:00–9:25 Geraldine Buchenau (Esslingen) *
«Aus der Konstruktion sich sinnvoll entwickelnde Architektur»: Drei Fallbespiele für weitgespannte Eisenbetonkonstruktionen aus Baden-Württemberg

9:25–9:50 Meltem Çavdar (München) *
Sichtbetonbau, eine holzgerechte Konstruktion

9:50–10:15 Christiane Weber, Benjamin Schmid (Innsbruck)
Das Messmodell für die Alsterhalle Hamburg – ein interdisziplinäres Zusammenwirken Stuttgarter Bauingenieure auf dem Gebiet der Modellstatik

10:15–10:45 Pause

Session V: Spezielle Konstruktionen

10:45–11:10 Sebastian Hoyer, Julian Rudolph, Klaus Thiele (Braunschweig) *
Materialgerecht konstruiert!?! – Die lavierte Howaldt’sche Fügetechnik für Kupferblech-Plastiken am Beispiel der Braunschweiger Quadrigen

11:10–11:35 Antonia Brauchle (Berlin) *
Ehemals materialgerecht konstruiert – und heute? Eine neue Nutzung für die Hallen der Deutschen Niles-Werkzeugmaschinenfabrik, später AEG Transformatorenfabrik, in Berlin-Oberschöneweide

11:35–12:00 Susanne Brunner (München) *
Acrylglas im Bauen – materialgerechte Konstruktion oder konstruktionsgerechtes Material?

12:00–14:00 Pause

Session VI: Holzkonstruktionen

14:00–14:25 David Grüner (Bamberg)
Die Frühphase des liegenden Stuhles (1400–1440) Experiment – Vielfalt – Standard?

14:25–14:50 Alexandra Druzynski von Boetticher (Cottbus)
Dachwerkentwurf für drei Ausbaustufen – die Seitenschiffdächer des Berner Münsters

14:50–15:15 Jasmin Schäfer (Zürich) *
Eine weitgespannte Holzbrücke nach dem Vorbild eiserner Konstruktionen: David Vogels Wettbewerbsentwürfe für das Brückenprojekt in Eglisau ZH

15:40–15:40 Clemens Knobling, Louis Vandenabeele (Zürich) *
Der Bogen aus Holz – materialgerecht konstruiert?

15:40–16:00 Pause

Mitgliederversammlung
16:00–18:00 Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Bautechnikgeschichte (online via Zoom)


Archiv:

[CALL FOR PAPERS]

Materialgerecht konstruiert!?!

Materialgerechte Konstruktionen gelten als Ziel und Herausforderung im Bauwesen. Viele historische Konstruktionen sind „materialgerecht“ – von altrömischen Opus-caementicium-Gewölben mit abgestufter Verwendung leichter und schwerer Zuschläge bis zum klassischen Polonceau-Dach aus Holz, Guss- und Schmiedeeisen. Doch woher weiß man, dass eine Konstruktion materialgerecht ist? Sind empirisches Wissen zum Material sowie elementare Fähigkeiten der Analyse eines geplanten Tragwerks schon ausreichend?

Die Tagung geht der Frage nach, wie sich das materialgerechte Konstruieren von den Anfängen des Bauens bis ins 20. Jahrhundert entwickelt hat. Es sind sowohl Fallstudien zu konkreten Objekten als auch Beiträge zur Geschichte der Ingenieurwissenschaft erwünscht, sowie die moderne kritische Beurteilung der effektiven „Materialgerechtigkeit“ historischer Konstruktionen.

Berichte aus Forschung und Praxis der Bautechnikgeschichte

Vorgestellt werden sollen Thematik, Fragen, Hypothesen und Ergebnisse aktueller Forschungsvorhaben und Praxisprojekte aus dem Bereich der Bautechnikgeschichte. Angebote für Vorträge und Posterpräsentationen sind gleichermaßen willkommen.