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Essen: Extraschicht-Bilanz 2019 – 300 000 Besucher an 50 „Spielorten“ / Brand auf Kokerei Zollverein

[1]Eine positive Bilanz zogen die Veranstalter nach der 19. Auflage der Extraschicht, die als nächtliches Kulturfestival im gesamten Ruhrgebiet traditionell am letzten Samstag im Juni stattfand. Dabei kam es nach Medienberichten während der Veranstaltung auf dem Gelände der zum Welterbe gehörenden ehemaligen Kokerei Zollverein zu einem Brand (nicht im Bild), bei dem ein mit Holz ausgekleidetes Ventilatorengebäude zu einem Drittel zerstört worden sein soll. Als Ursache wird ein Feuerwerkskörper vermutet…

Text der Bilanz-Pressemeldung:
„Immer wieder anders, immer wieder neu. Die ExtraSchicht begeisterte in der Nacht der Industriekultur acht Stunden lang viele zehntausende Besucher und verwandelte zum 19. Mal ehemalige Zechen, Maschinenhallen, Hochöfen, Werksgelände und weitere industriekulturelle Standorte in einzigartige Bühnen. 50 Spielorte aus 24 Städten von Moers bis Hamm und von Marl bis Hagen lockten mit einem bunten und vielseitigen Programm 300.000 Menschen hinaus in einen stimmungsvollen Abend. Die Spielorte faszinierten mit Kunst, Kultur, Comedy, Theater, Akrobatik und Musik und beleuchteten Tradition, Geschichte und Zukunft im Ruhrgebiet.
Ob Tanz und Akrobatik in der alten Gießhalle, Live-Musik und Aktionstheater in historischen Maschinenhallen oder Feuerkünstler unterm Hochofen, hier war für jeden etwas dabei! Die ExtraSchicht 2019 stand ganz im Zeichen des Staunens, Entdeckens und Erlebens. Den Besuchern wurden auch in diesem Jahr Highlights von einmaliger Qualität und Spielorte mit eigenem Charakter und Charme geboten.

Die Künstler von „Phönix“ im Kreativ.Quartier Lohberg entführten die ExtraSchichtler in atemberaubende Welten, im LWL-Museum für Archäologie in Herne zog eine gigantische Krake Besucher in ihren Bann und im Museum der Deutschen Binnenschifffahrt gab es eine futuristische Odyssee. Die Nacht ermöglichte tiefe Einblicke in sonst Verborgenes und exklusive Blicke hinter die Kulissen. Weitere Highlights waren die beliebten Feuerwerke sowie Laser- und Pyroshows vor einzigartiger Industriekulisse, z.B. im Amphitheater des Nordsternparks in Gelsenkirchen oder am Zukunftsstandort Ewald in Herten. Im Landschaftspark Duisburg-Nord wurde gleich doppelt gefeiert. Neben der ExtraSchicht feierte der Landschaftspark Duisburg-Nord sein 25-jähriges Bestehen. Für das Silberjubiläum wurde ein abwechslungsreiches Geburtstagsprogramm zusammengestellt. Das Aktionstheater PAN.OPTIKUM, ein 50-köpfiges Ensemble, belebte die ehemaligen Erzbunker und den Bunkervorplatz und endete in einem Finale mit grandiosem Höhenfeuerwerk. Führungen von ehemaligen Bergleuten, Kokern und Stahlarbeitern ließen die vergangene Geschichte der Spielorte wieder aufleben und zusätzlich füllten Poetry Slam, Jazz und Swing die alten Werksgebäude mit Leben.

Einige bekannte Gesichter waren in diesem Jahr Teil der ExtraSchicht. Im LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop trafen die Besucher auf Ralf Richter. Er sprach über die Dreharbeiten zu „Das Boot“ und stand für Autogramme und Fotos bereit. Auf musikalischer Seite rockten Jini Meyer, die ehemalige Frontsängerin der Band Luxuslärm, auf Haus Opherdicke in Holzwickede sowie Fritz Brause mit seiner Band auf dem Zukunftsstandort Ewald in Herten. Zusätzlich konnte an zwei Spielorten, der Jahrhunderthalle Bochum und dem LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen, den Klängen des Klavier-Festivals Ruhr gelauscht werden. Hier bekamen international bekannte Nachwuchstalente aus der Region ihre Bühne.
Alle sechs Newcomer trafen den Nerv der Besucher und legten eine fulminante Premiere hin: Der Peter-Behrens-Bau in Oberhausen, die Stadthalle Mülheim an der Ruhr, das Funke Druckzentrum Essen, das Feuer.Wehrk in Hattingen, das Nahverkehrsmuseum in Dortmund und die Burgruine Freiheit in Wetter. Nach einer Pause kehrte der Tetraeder in Bottrop zurück und auch das CreativRevier Heinrich Robert in Hamm war wieder dabei. Am Tetraeder verzauberten Tuch- und Luftakrobaten in einem hängenden LED-Diamanten die Besucher und in Hamm gab Heinrich Robert den Startschuss in eine neue Zukunft.

Insgesamt waren alle Spielorte gut besucht, lieferten ein überzeugendes Debüt und erzeugten eine hohe, teilweise bundesweite Aufmerksamkeit. Neben 140 akkreditierten Journalisten machte das ZDF für die Terra X-Reihe „Deutschland bei Nacht“ an verschiedenen Standorten mit einem Helikopter Luftaufnahmen.

„Wir freuen uns, dass auch in diesem Jahr wieder 300.000 Besucher unterwegs waren, die bei tollem Wetter das industriekulturelle Erbe gemeinsam gefeiert haben und sehen konnten was an vielen Standorten in der Zukunft passiert“, resümiert Axel Biermann, Geschäftsführer der Ruhr Tourismus GmbH.

Die ExtraSchicht in Bildern
Die ExtraSchicht – die Nacht der Industriekultur liefert jedes Jahr aufs Neue einzigartige Fotomotive. Bis zum 07.Juli 2019 können die ExtraSchichtler ihre zwei schönsten Aufnahmen unter www.extraschicht.de/fotowettbewerb hochladen und am Fotowettbewerb teilnehmen.“ (Pressetext der Ruhr Tourismus GmbH RTG)

Website der Extraschicht [2]

Medienbericht zum Brand auf der Kokerei [3]

Foto: Zeche Zollverein, Schacht XII (RTG/ Sascha Kreklau)