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Kiel: Tagung „Archäologie der Moderne. Standpunkte und Perspektiven“ vom 3. bis 5. 12. 2018

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Die Moderne – so nah und doch so fern. Wer ist noch mit Kohle und Stahl aufgewachsen, wessen Eltern oder Großeltern lebten in einer Diktatur? Wer kennt Telefone mit einer Wählscheibe, wer weiß, was Henkelmänner sind? Eine Archäologie der Moderne blickt auf die Gegenstände und die Orte, die Biografien der Objekte und der Menschen. Sie muss sich aber auch der gesellschaftlichen Verantwortung mit dieser Epoche stellen und beantworten, was das Neue an ihren Erkenntnissen ist…

Standpunkte und Perspektiven für eine Archäologie der Moderne: die Tagung am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Kiel soll in fachübergreifender Sichtung die Archäologie des 19. bis 21. Jhs. mit ihren Möglichkeiten aber auch Grenzen zur Diskussion stellen.

Programm

Montag, 03.12.2018

09:00
Begrüßung und Einführung
09:30 – 10:00
Fritz Jürgens/Nils Wolpert, Die Alte Eisenbahn bei Willebadessen. Ein Relikt des frühen Industriezeitalters
10:00 – 10:30
Detlef Hopp, Über Stahl und Bergbau in Essen – Ungeliebte archäologische Relikte der Schwerindustrie
10:30 – 11:00
Martin Vollmer-König, Moderne Anlagen als Aufgabe der archäologischen Denkmalpflege

Diskussion und Pause

11:45 – 12:30
Wolfram Essling-Wintzer/Olaf Schmidt-Rutsch, Vergessene Stahlzeit – Die Steinhauser Hütte in Witten als Beispiel für die Herausforderungen und Chancen einer Industriearchäologie der Moderne
12:30 – 13:00
Helmuth Albrecht, Industriearchäologie. Konkurrent oder Teil der Archäologie der Moderne?

Diskussion und Mittagspause im IUFG

14:30 – 15:00
Andreas / Regina Ströbl, Vom Dorftischler zur Sargfabrik – Bestattungskultur an der Schwelle zur Moderne
15:00 – 15:30
Natascha Mehler, Archäologie der Moderne an Universitäten und Forschungseinrichtungen: Strukturen, Probleme, Lösungsansätze
15:30 – 16:00
Ulf Ickerrodt, Realarchäologische Denkmalpflege der Moderne – Ein neu entstehender Fachbereich zwischen inhaltlicher Etablierung und organisatorischem Zusammenhang
16:00 – 16:30
Matthias Wemhoff, Präsentationsformen für eine Archäologie der Moderne in Zeitfenstern und Museen

Diskussion und Zusammenfassung

Dienstag, 04.12.2018

08:30 – 12:30
Besuch Festung Friedrichsort
13:00 – 13: 45
Constanze Röhl/Peter I. Schneider, Das Ende der Parabeln? Peenemünde zwischen Mythos. Aufarbeitung und dark heritage
13:45 – 14:15
Jörg Skriebeleit, KZ-Archäologie: Das Beispiel Flossenbürg. Befunde und Positionen
14:15 – 14:45
Attila Dézsi, Ein fortwährender Protestort als Kulturerbe? Zur Bedeutung der Quellenvielfalt und Zusammenarbeit mit ZeitzeugInnen und Communities für eine (kritische) Archäologie der Moderne.

Diskussion und Pause

15:30 – 16:00
Claudia Theune, Agenden einer Archäologie der Moderne im Spannungsfeld von Denkmalpflege, Gedenkstättenpräsentation, Forschung sowie staatlicher und nicht-staatlicher nationaler, internationaler Diskurse
16:00 – 16:30
Reinhard Bernbeck, Beiläufigkeit der Dinge in einer Archäologie der Moderne
16:30 – 17:00
Silke Göttsch, Was ist authentisch am Kulturellen Erbe? Deutungshoheiten und disziplinäre Zuständigkeiten.

Diskussion und Zusammenfassung

Mittwoch, 05.12.2018

09:00 – 09:30
Harald Stadler, Archäologische Aspekte zur Erforschung einer Zwangsdeportation im 20. Jh. am Fall der sogenannten Kosakentragödie in Lienz, Osttirol
09:30 – 10:00
Johannes Müller-Kissing, Kampfgräben und Streufunde zwischen Teutoburger Wald und Weser – fachliche Grenzen und Möglichkeiten auf einem vorbereiteten Gefechtsfeld des 2. Weltkrieges
10:00 – 10:30
Susan Pollock, Archäologie und die „New Forensis“. Ein Beispiel aus Berlin-Dahlem
10:30 – 11:00
Felix Rösch, Bauhaus Ausgraben – Zur archäologischen Untersuchung der Außenanlagen eines unter Hannes Meyer verwirklichten Laubenganghauses
11:00 – 11:30
Thomas Kersting, Bodendenkmale der Zeitgeschichte in Brandenburg: Herausforderung und Chance der Landesarchäologie

Diskussion und Zusammenfassung

Veranstaltungsort
Institut für Ur- und Frühgeschichte, Universität Kiel. Johanna-Mestorf-Str. 2-6

Veranstalter

Lehrstuhl für Frühgeschichte, Mittelalter- und Neuzeitarchäologie

Website [2]

Kontakt
Ulrich Müller
Inst. für Ur- und Frühgeschichte, Johanna-Mestorf-Str. 2-6, 24098 Kiel
04318802334
04318807300
umueller@ufg.uni-kiel.de