Industriekultur

Magazin für Denkmalpflege, Landschaft, Sozial-, Umwelt- und Technikgeschichte

Museen & Ausstellungen

Dortmund: Ausstellung „Ruth Baumgarte und das Wirtschaftswunder. Farbrausch am Kessel“, ab Sonntag, 11. März 2018

20_Lager-der-Kesselbauwerkstoffe-1958-Abb_DetailNormal_MD_LG
Vom 11. März bis zum 6. Mai 2018 präsentiert das Hoesch-Museum nach eignen Angaben die Ausstellung „Ruth Baumgarte und das Wirtschaftswunder. Farbrausch am Kessel“. Zur Eröffnung am 11. März 2018, 11 Uhr stimmt die Schauspielerin und Adolf-Grimme-Preisträgerin Hannelore Hoger in das Thema der Ausstellung ein: sie liest Texte aus dem Umfeld der industriellen Arbeit von Martin Walser und Egon Erwin Kisch. Eine wissenschaftliche Einführung zur Ausstellung geben der Kurator Prof. Dr. Hanno Sowade sowie die Direktorin des Koblenzer Ludwig Museums und Ruth Baumgarte-Kennerin, Prof. Dr. Beate Reifenscheid…

Im Zentrum der architektonisch ansprechenden Schau stehen die von 1952 bis 1967 entstandenen Arbeiter- und Industriebilder der bekannten, in Berlin aufgewachsenen Künstlerin Ruth Baumgarte (1923 – 2013). Durch ihren zweiten Ehemann, den Bielefelder Fabrikanten Hans Baumgarte, kam die Künstlerin Anfang der 1950er-Jahre erstmalig mit der Stahlindustrie in Berührung. Als eine der wenigen Frauen in der Kunstgeschichte porträtierte sie neben ihren anderen Arbeiten fortan immer wieder Menschen im Kontext industrieller Produktion. Teils malerisch, teils grafisch und mit einem Hang zur expressiven Farbgebung dokumentieren diese Arbeiten Baumgartes ein Stück deutsche Nachkriegsgeschichte und setzen dem Arbeiter von damals ein sensibles, unpathetisches Denkmal. Eingebunden in einen historischen Erzählstrang zum „deutschen Wirtschaftswunder“ werden in der Ausstellung sowohl die rund 60 Aquarelle und Mischtechniken als auch der zeitgeschichtliche Kontext plastisch erlebbar.

Ruth Baumgarte, Tochter der Schauspielerin Margarethe Kellner-Conrady und des Schauspielers, Regisseurs und Ufa-Direktors Kurt Rupli, erlangte vor allem durch ihren expressiv-gegenständlichen Afrika-Zyklus internationale Bekanntheit, der zuletzt bis Anfang Januar 2018 im Ludwig Museum Koblenz gezeigt wurde. Von Oktober bis Dezember wird dieser abermals im Ludwig Museum St. Petersburg, Marble Palace, zu sehen sein.

Begleitend zur Ausstellung in Dortmund erscheint eine 168 Seiten starke Publikation im Wienand Verlag Köln zum Preis von 32 EUR/ 36 EUR (Museumskasse/ Buchhandel).

Der Eintritt zur Vernissage ist frei.

HOESCH-MUSEUM
Eberhardstr. 12, 44145 Dortmund

www.hoeschmuseum.dortmund.de