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Duisburg/Leverkusen/Köln: Rheinbrücken müssen saniert oder erneuert werden

Als Anfang August Risse in der Duisburger Autobahnbrücke entdeckt wurden und die A40 kurzfristig gesperrt werden musste, klang das für Viele im Großraum Köln vertraut. Bereits seit Jahren ist die baugleiche Leverkusener Rheinbrücke – Teil des Kölner Autobahnrings – für LKW gesperrt. Seitdem kommt es am Kreuz Leverkusen – Schnittstelle der zentralen Nord-Süd-Achse A3 und der A1 zwischen Köln und Dortmund – permanent zu Störungen. Außerdem müssen sich die von Norden kommenden LKW im Kölner Raum einen neuen Übergang suchen, wenn sie auf die rechte Rheinseite wechseln wollen…

Die Kölner Rheinbrücken gelten aber ebenfalls – bis auf die bereits sanierte und erweiterte Rodenkirchener Autobahnbrücke – als dringend sanierungsbedürftig und sind teilweise für höhere Lasten gesperrt. Während die Autobahnbrücken vom Land NRW betreut werden, stehen die innerstädtischen Großbrücken einschließlich der autobahnähnlichen Zoobrücke, die die Kölner Messe erschließt, im Eigentum und unter Verwaltung der Stadt Köln. Alle Brücken haben inzwischen – teils nach Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg – Jahrzehnte auf dem Buckel und werden alltäglich weit über der ursprünglich angenommenen Frequenz belastet und gelten inzwischen als Nadelöhre im Kölner Stadtverkehr. Neben der Verbindung zur rechtsrheinischen Fernverkehrsachse in Form der A3 treibt die Stadtentwicklungsplanung weiter die Revitalisierung rechtsrheinischer Industriebrachen und sonstiger Reserveflächen voran, die den flußüberschreitenden Verkehr weiter verstärken werden. Angesichts zu erwartender jahrelanger massiver Verkehrsprobleme schiebt die Stadt Köln die Sanierung ihrer eigenen Brücken immer weiter vor sich her – überraschende Sperrungen aufgrund akuter Schäden nicht ausgeschlossen.

Die Duisburger Autobahnbrücke konnte inzwischen Mitte August wieder in Betrieb genommen werden. Die Verkehrsinfrastruktur bleibt im Rheinland – aufgrund seiner Lage ein klassischer Druchgangsraum im Herzen Europas – eine zentrale Frage. Neben den Rheinbrücken kommen auch die Autobahnen in den Mittelgebirgen mit zahlreichen Großbrücken in die Jahre. Als Ausweichstrecken für die Strecken durch die Ballungsräume bieten diese Entlastung – aber auch hier stehen groß dimensionierte Sanierungen an.

Die Qualitäten der Brücken als Denkmale spielen dabei oft nur eine untergeordnete Rolle. Zwar konnten die mächtigen Naturstein-Bogenbrücken aus der Zeit der Reichsautobahnen auf der A1 durch das Bergische Land erhalten und saniert werden. Die fragilen, seilverspannten Brücken am Rhein mit ihren optimierten Trage- und Fahrbahnsystemen stellen größere Probleme dar und könne oft nur komplett ersetzt werden. Ebenfalls der Erneuerung zum Opfer fallen soll – zugunsten einer verkürzten Bauzeit – der letzte erhaltene Oberbauteil der alten Mülheimer Rheinbrücke im Verlauf der linksrheinischen Vorlandbrücke.

Aktueller Presseartikel zur Duisburger Autobahnbrücke [1]

Aktueller Presseartikel zur Sanierung der Kölner Brücken [2]