Industriekultur

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Bergisch Gladbach: Landschaftspark Lerbach der Familie Zanders/von Siemens als Denkmal des Monats präsentiert

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Auch Unternehmerwohnsitze gehören zur Industriekultur. Sie dokumentieren nicht nur die neue gesellschaftliche Stellung und ökonomische Macht ihrer Bauherren, sondern dienten in vielen Fällen auch als Ort vertraulicher Verhandlungen auf Spitzenebene wie auch der Kontaktpflege allgemein. So erfüllten sie eine wichtige Funktion für den Industriellen. Haus Lerbach wurde von dem Bergisch Gladbacher Papierfabrikanten Richard Zanders und seiner Frau Anna von Siemens errichtet…

Sie beauftragten 1893 den Münchener Architekten Gabriel von Seidl, bekannt für seine exquisiten Landhäuser, mit dem Neubau eines Anwesens mit Herrenhaus auf dem Gelände des alten Schlosses Lerbach, das abgebrochen wurde. Die Umgebung wurde unter Federführung des Berliner Gartenarchitekten Albert Brodersen weiträumig als Landschaftspark neu gestaltet. Mehrere Pavillons, Gärtner- und Pförtnerhäuser, ein umfangreicher Wirtschaftshof mit Reithalle sowie mehrere Gewächshäuser vervollständigten das Anwesen

Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte Haus Lerbach zahlreiche Nutzungen, zuletzt als Hotel mit Nobelrestaurant. Seit einige Jahren wird es nun, noch immer im Besitz der Zanders-Erben, instandgesetzt und soll wieder als Hotel dienen.

Am 18. Oktober 2016 stellte der Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landchaftsschutz im Rahmen eines Ortstermins den Park von Haus Lerbach als hochrangiges Gartendenkmal vor und sprach sich für dessen qualifizierte Pflege du Verjüngung sowie die Rückführung bereits eingetretener nachteiliger Veränderungen aus, insbesondere der durch Bepflanzung nicht mehr erlebbaren Sichtachsen innerhalb des Parks.

Die Vertreter der Eigentümer begrüssten das Interesse und Engagement des Vereins und erklärten, innerhalb eines vertretbaren Kostenrahmens nach der Gebäudesanierung auch die Wiederherstellung des Parks in Angriff nehmen zu wollen. Die Einheit von Schloss und Park solle ebenso gewahrt bleiben wie bewährte Praxis der öffentlichen Zugänglichkeit.

Zur Pressemitteilung des RVDL

Zum Pressebericht der Bergischen Landeszeitung / KSTA

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