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Hagen: Ausstellung „Zeitreise – Häuser, Hütten Hammerwerke in historischen Fotografien von Wilhelm Claas“ im Freilichtmuseum

50 Jahre nach dem Tod von Wilhelm Claas, dem ersten Ideengeber eines Freilichtmuseums Technischer Kulturdenkmale in Hagen, zeigt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in seinem Hagener Freilichtmuseum den fotografischen Nachlass.  Die  Sonderausstellung „Zeitreise. Häuser, Hütten, Hammerwerke in historischen Fotografien von Wilhelm Claas (1885–1966)“ wird am 24. April eröffnet und ist bis zum 30. Oktober zu sehen…

007.4.5 Hasper Hütte Ende1950er(1) [1] Foto: Hasper Hütte

Seit Ende der 1920er-Jahre bis in die 1950er-Jahre ging der gebürtige Hagener Wilhelm Claas (1885–1966) auf fotografische Entdeckungsreisen. Sein Interesse galt der regionalen Architektur, vor allem alten Produktionsstätten und Handwerksbetrieben. Seine Fotografien und Zeichnungen sollten zur Dokumentation vergangener Lebenswelten beitragen. Für manche Gebäude sah Claas eine ganz besondere Form der „Rettung“ vor: Bedeutsame technische Anlagen sollten am Originalstandort abgebaut und an einem speziellen Platz wieder errichtet werden. Seine Idee führte 1960 mit zur Gründung des heutigen LWL-Freilichtmuseums Hagen. „Viele Fotografien von Wilhelm Claas werden in der Sonderausstellung erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt“ sagt Anke Hufschmidt, stellvertretende Museumsleiterin. „Die Fotos zeigen Bauwerke, die einst typisch für die Region Westfalens waren und heute zum Teil verschwunden sind.“

Aus der umfangreichen Fotosammlung von Claas wurden 80 Motive ausgewählt. Diese Beispiele zeigen, wie sich Bauwerke und deren Standorte in den vergangenen Jahrzehnten verändert haben. Dabei wurden bei der dezentralen Ausstellung verschiedene Schwerpunkte gesetzt. Einer liegt auf den technischen Kulturdenkmalen, die Claas an ihrem ursprünglichen Standort fotografiert hat und die heute als Gebäude im LWL-Freilichtmuseum Hagen stehen. Die Absichten, die er mit seinen Fotos verband, sind an einigen der im Museum wieder aufgebauten Häuser auf Informationstafeln erklärt. Die Ausstellung gibt neue Perspektiven auf die Häuser und Werkstätten des Museums sowie auf die Region.

Ein zweiter Ausstellungsschwerpunkt der „Zeitreise“ ist eine Gegenüberstellung der alten Claas-Fotografien mit kürzlich fotografierten Motiven. Die neuen Fotos der Claas-Motive wurden vom LWL-Medienzentrum für Westfalen sowie von den Teilnehmern eines Fotowettbewerbs anlässlich dieser Ausstellung fotografiert. Beim Wettbewerb entstanden sachliche wie individuell inspirierte Aufnahmen der Hagener Claas-Motive. „Das Schöne an der Ausstellung ist die direkte Gegenüberstellung der aktuellen Aufnahmen mit den historischen Claas‘schen Fotografien, sie zeigt den Wandel der Gebäude im Detail. Jeder Besucher, auch wenn er die Gebäude nicht kennt, wird auf Spurensuche gehen“, erläutert Ausstellungskurator Alexander Dreier das Konzept.

07.5 Autobahnabfahrt West mit Ziegelei.(1) [2] Abfahrt Hagen-West mit Ziegelei

Zur Ausstellung „Zeitreise“ gibt es ein Begleitprogramm mit einem Lichtbildervortrag, Mitmachangeboten, Ferienaktionen sowie einer Rallye. Bei der Rallye entdecken die Besucher das Museum entlang der verschiedenen Stationen, können kleine Bilder in ein Sammelheft kleben und so die „Zeitreise“ mit nach Hause nehmen.

Ein kostenloser Vortrag „Fabriken auf Fotos“ findet am Donnerstag, 12. Mai um 19 Uhr in den „Museumsterrassen“ im mittleren Museumsbereich statt.

Die Termine des Begleitprogramms finden Sie im Flyer Zeitreise (pfd Download)