Industriekultur

Magazin für Denkmalpflege, Landschaft, Sozial-, Umwelt- und Technikgeschichte

Vorträge & Tagungen

Dortmund: Anmeldung zum internationalen Symposium „Industrielle Kulturlandschaften im Welterbe-Kontext“ am 26./27. Februar 2015

Im Oktober 2013 widmeten sich internationale Experten im Rahmen der Tagung „Industrial and Mining Landscapes within World Heritage Context“, organisiert von der TU Bergakademie Freiberg – Institut für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte (IWTG) in Zusammenarbeit mit ICOMOS Deutschland und TICCIH Deutschland, dem Thema industrieller und bergbaulicher Landschaften im Kontext des UNESCO-Welterbes. Anhand von Fallbeispielen wurde der Umgang mit diesem raumgreifenden Erbe innerhalb der Welterbekonvention der UNESCO erörtert. Die aktuelle Dortmunder Tagung versteht sich als Fortführung des 2013 begonnenen Dialogs und dient der weiteren Schärfung des Begriffs der industriellen Kulturlandschaft – mit dem Ziel, eine Definition dieses besonderen historischen Kulturlandschaftstypus zu entwerfen, seine prägenden wirtschafts- und siedlungsgeographischen Fragen zu beleuchten und die konstituierenden Bestandteile und Merkmale zu definieren. Im Vergleich und in der Diskussion mit Beispielen aus dem europäischen Raum und in der Analyse des kulturlandschaftlichen Aspektes des Ruhrgebietes werden methodische und konzeptionelle Ansätze präsentiert und diskutiert…

In kommunalen, regionalen und landesweiten Planungsprozessen wird der Kulturlandschaft als Ausdruck ganz unterschiedlicher und im Fluss befindlicher gesellschaftlicher Identitäten zunehmend Aufmerksamkeit gewidmet. Die UNESCO hatte 1992 die Welterbekategorie Historische Kulturlandschaft eingeführt und damit deren Aufnahme in die Welterbeliste eröffnet. 2004 war der Europarat mit der Europäischen Landschaftskonvention, die auf die Förderung, den Schutz, die Pflege und die Gestaltung europäischer Landschaften zielt, gefolgt. Eine Ausdifferenzierung des Begriffs der historischen Kulturlandschaft und seine Anwendung auf sogenannte Stadt- und Großstadtlandschaften bzw. urbane Agglomerationen versucht die „UNESCO-Recommendation on the Historic Urban Landscape“ vom November 2011.

Die Diskussion um die historische Kulturlandschaft der letzten Jahre stellt eine wesentliche und grundsätzliche Erweiterung dessen dar, was in den Ideen des Denkmal- und Heimatschutzes um 1900 in Grundzügen bereits verankert war und in den 1970er Jahren weitergedacht wurde: die Definition von historischen Elementen und Strukturen einer Landschaft – sei sie agrarisch, städtisch oder industriell geprägt – als Relikte einer Vergangenheit, die in ihrer Gestalt und Erlebbarkeit in die Gegenwart hineinwirkt und zur Unverwechselbarkeit historischer Orte beiträgt.

Download des Programms und Infos zur  Anmeldung über die Website der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur hier

PROGRAMM

Donnerstag, 26.02.2015

13.00 Uhr – 13.30 Uhr
Grußworte

Michael von der Mühlen
Staatssekretär im Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen

Prof. Dr. Jörg Haspel
Präsident Deutsches Nationalkomitee von ICOMOS | International Council on Monuments and Sites

Dipl.-Ing. Norbert Tempel
Sprecher Deutsches TICCIH-Nationalkomitee | The International Committee for the Conservation of the Industrial Heritage

I. Konzepte von Industrie- und Bergbaulandschaften im Welterbe
Moderation: Axel Föhl

13.30 Uhr
Dr. Birgitta Ringbeck | Auswärtiges Amt | Vertretung der Bundesrepublik Deutschland im UNESCO-Welterbe Komitee
Einführung: Industrielle Kulturlandschaft im Welterbe-Kontext

13.50 Uhr
Dipl.-Ing. Rolf Höhmann |Sprecher der Arbeitsgruppe „Denkmale der Industrie und Technik“ von ICOMOS Deutschland
Ergebnisse der Tagung „Industrial and Mining Landscapes within World Heritage Context“, Freiberg, 25.10.2013

14.30 Uhr
Diskussion

15.00 Uhr
Kaffeepause

15.30 Uhr
Gerhard Lenz M.A. | Direktor UNESCO-Welterbe Rammelsberg
Welterbe: Erzbergwerk Rammelsberg, Altstadt Goslar und das System der Oberharzer Wasserwirtschaft (Deutschland)

16.00 Uhr
Dr. Peter Wakelin | National Museum of Wales | Direktor Sammlungen und Forschung
World Heritage Site: Blaenavon Industrial Landscape, Blaenavon (United Kingdom)

16.30 Uhr
Jacques Crul | Direktor UNESCO-Welterbe Bergwerk Blegny
World Heritage Site: Major Mining Sites of Wallonia (Belgium)

17.00 Uhr
Zusammenfassung und Diskussion

18.30 Uhr
Gemeinsames Abendessen (Kokerei Hansa)

Freitag, 27.02.2015

09.30 Uhr
Grußwort

Karl Jasper
Vorstandsvorsitzender der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur

II. Begriffsbestimmung und Definition „Industrielle Kulturlandschaft“
Moderation: Axel Föhl

9.45 Uhr
Kerstin Manz |Referentin Deutsche UNESCO-Kommission
Das Konzept der Kulturlandschaften im Rahmen der Welterbekonvention

10.15 Uhr
Diskussion

10.30 Uhr
Prof. Dr. Winfried Schenk | Universität Bonn
Ländliche, städtische, industrielle Kulturlandschaft – mögliche Abgrenzungen

11.00 Uhr
Diskussion

11.15 Uhr
Kaffeepause

11.45 Uhr
Prof. Dr. Hans – Werner Wehling |Universität Duisburg-Essen
Annäherungen an die industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet – Prozesse, Strukturen, Bedeutungen

12.30 Uhr
Diskussion

13.00 Uhr
Imbiss und Fahrt auf den ehemaligen Werksbahngleisen entlang der Gichtgasleitung zum Hansa-Brückenzug

III. Methodische Ansätze zur Beschreibung/Identifikation von industriellen Kulturlandschaften
Moderation: Axel Föhl

14.30 Uhr
Marius Röhr, M. Sc. | Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur
Kulturlandschaftswandelkarten als Instrument zur Identifikation industriebedingter Strukturen am Beispiel Oberhausen

15.00 Uhr
Prof. Hans – Werner Wehling | Universität Duisburg-Essen
Genetisch-funktionale Systeme als Kernelement der Industrielandschaft am Beispiel des Areals um die Zeche Zollverein

15.30 Uhr
Podiumsgespräch.
Diskussion der Ergebnisse – mögliche Empfehlungen für kulturlandschaftliche Welterbe-Anträge
Dr. Markus Harzenetter, Landeskonservator (LWL); Kerstin Manz, Deutsche UNESCO-Kommission e.V.; Dr. Andrea Pufke, Landeskonservatorin Rheinland (LVR); Prof. Dr. Winfried , Bonn: Prof. Dr. Hans-Werner Wehling, Universität Duisburg-Essen

 

Konferenzsprache: Deutsch mit Simultanübersetzung ins Englische

Teilnahme kostenfrei.

Anmeldung
per E- mail: info@industriedenkmal-stiftung.de

Anmeldeschluss:
Aufgrund einer begrenzten Teilnehmerzahl bitten wir um
eine Anmeldung bis spätestens 11.02.2015.

Tagungsadresse:
Kokerei Hansa (Waschkaue), Emscherallee 11, 44369 Dortmund

Veranstalter | Kontakt:
c/o Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur
Emscherallee 11, 44369 Dortmund
Tel +49(0)231-931122-0, Fax +49(0)231-931122-10
info@industriedenkmal-stiftung.de
www.industriedenkmal-stiftung.de

Ansprechpartner:
Marius Röhr Tel +49(0)231-931122-90 | info@industriedenkmal-stiftung.de

Anreise:
mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Ab Do-Hbf Linie U 47, Richtung Westerfilde bis Haltestelle
Parsevalstraße, zu Fuß in Richtung „Mailoh“, dann rechts (ca.8 Min.)

mit dem PKW
von der A2: Abfahrt Dortmund – Mengede, Richtung Dortmund;
ca. 400m hinter dem Orteingangsschild Dortmund-Huckarde liegt die
Kokerei auf der linken Seite

von der A45: Abfahrt Dortmund – Huckarde/Hafen, auf der Schnellstraße
(Mallinckrodtstraße) Richtung Dortmund, Abfahrt Huckarde, dann links Richtung
Mengede, ab hier ca. 2 km geradeaus (Beschilderung Kokerei Hansa folgen).