- Industriekultur - https://industrie-kultur.de -

­München/Düsseldorf: Alfred Flechtheim – Kunsthändler an Rhein und Ruhr

­Die Biographie Flechtheims erlaubt darüber hinaus in seltener Weise einen Blick in die Tradition und das Wirken jüdischer Kaufmannsfamlien in Westfalen [1] und später im Ruhrgebiet. Erst als das zeitweise sehr erfolgreiche Familienunternehmen 1913 in massive Schwierigkeiten geriet, sattelte Alfred Flechtheim um und wurde mit Hilfe des Berliner Galeristen Paul Cassirer Kunsthändler. Sein privates und teilweise auch geschäftliches Netzwerk und seine Professionalität machten ihn schnell zur zentralen Persönlichkeit in der Kunstszene der späten Kaiserzeit und der 1920er Jahre.
­­

Mit einem Verbundprojekt im Rahmen der Provenienzfoschung werden nun Handel und eigene Sammlungstätigkeit Flechtheims umfassend rekonstruiert. Eine Grundlage dazu bildet auch die 2011 erschienene Flechtheim-Biografie „Es ist was Wahnsinniges mit der Kunst“ [2] des Dortmunder Wirtschaftshistorikers Ottfried Dascher.­

Hintergrund der Aktion ist auch ein Streit um die Rückgabe von Flechtheim-Werken in deutschen Museen (siehe Artikel des Kunstmagazins „art“ [3]).

Mit zahlreichen Austellungen und einem gemeinsamen, enzyklopädisch aufgebauten Web-Portal „alfredflechtheim.com“ [4] unter ­Federführung der Bayerischen Staatsgemäldesammlung wird das Wirken und die von Flechtheim gesammelte, vermittelte und gehandelte Kunst dargestellt und damit ein faszinierender Einblick in die Komplexität der avantgardistischen Kunstwelt zwischen Bismarck und Hitler vermittelt.

Medienbericht [5]