Kempten/Allgäu: König-Ludwig-Brücke in Kempten ist „Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst“

­In Bayern ist die König-Ludwig-Brücke das zweite und bundesweit das elfte Bauwerk, welches mit dem von der Bundesingenieurkammer verliehenen Titel geehrt wird. Damit steht sie in einer Reihe mit so bedeutenden Ingenieurbauwerken wie dem Schiffshebewerk Niederfinow, dem Stuttgarter Fernsehturm und der Fleischbrücke Nürnberg.

Die heute als Fuß- und Radwegbrücke genutzte König-Ludwig-Brücke war außerdem eines der ersten Bauwerke in Deutschland, dessen Tragelemente nicht empirisch, sondern auf Grundlage theoretischer Überlegungen bemessen wurde. Die nahezu im Originalzustand erhaltene Brücke markiert damit auch den Übergang von der empirischen zur theoretisch begründeten Konstruktion. Ohne Übertreibung ist sie als weltweit einzigartiges Monument der Bautechnik anzusehen.

Der Festakt an der König-Ludwig-Brücke beginnt um 11:00 Uhr. Am Bauwerk wird eine Ehrentafel enthüllt. Neben dem Oberbürgermeister der Stadt Kempten, Herrn Dr. Ulrich Netzer, sprechen die Präsidenten der Bundesingenieurkammer und der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, Hans-Ullrich Kammeyer und Dr.-Ing. Heinrich Schroeter. Zum Festakt an der Brücke sind alle Kemptener und ihre Gäste herzlich eingeladen.

Im Anschluss an den Festakt wurde um 12:15 Uhr im Alten Kraftwerk die von der Bundesingenieurkammer herausgegebene neue Broschüre über die König-Ludwig-Brücke vorgestellt. Den Festvortrag hielt der Autor der Broschüre, Prof. Dr.-Ing. Stefan M. Holzer, der in seinem genau recherchierten Text neben bekannten auch viele unbekannte Fakten über Kemptens baukulturelles Kleinod zusammengetragen hat. Auf den insgesamt 94 Seiten der reich illustrierten Broschüre werden auf allgemeinverständliche Weise das interessante historische Umfeld und die Bedeutung der Brücke für die Geschichte des Bauingenieurwesens aufgezeigt. Dabei kommen auch die zeitgenössischen Ingenieure selbst zu Wort. Dem Leser wird ein überaus lebendiger Eindruck von dem regen internationalen Gedankenaustausch, der die innovationsfreudige Zeit um die Mitte des 19. Jahrhunderts charakterisierte, vermittelt.

Die Publikation, die als Band 11 der Schriftenreihe zu den Historischen Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland erscheint, kann zum Preis von 9,80 bei der Bundesingenieurkammer oder im Buchhandel bestellt werden.