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Rüsselsheim: Opel-Altwerk: Petition gegen Abriss

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Die Petition gegen den geplanten Abriss großer Teile des historischen und denkmalgeschützten Opel-Altwerks hat nach Angaben der Liste Solidarität Dr. Peter Schirmbeck zusammen mit Karl-Heinz Schneckenberger und Heinz-Jürgen Krug, Stadtverordnete von Die Linke/Liste Solidarität, an den hessischen Landtag gerichtet. Schirmbeck, langjähriger Leiter des Rüsselsheimer Stadt- und Industriemuseums und Autor des ersten umfassenden Buchs zur Architektur der Opel-Werke "Fabrikstadt Opel, 130 Jahre Industriearchitektur von Weltrang" , hatte letzte Woche vor dem Bau- und dem Kulturausschuss der Stadtverordnetenversammlung seine Ablehnung der Abrisspläne der Einkaufszentrumsplaner engagiert dargelegt.

In der Petition wird neben der Erhaltung der Gebäude beantragt, bis zu einer Landtagsentscheidung den Vollzug von Maßnahmen, die dem Anliegen der Petition entgegenstehen, auszusetzen. Desweiteren wird ein Ortstermin gefordert. Zur Begründung verweisen die drei Antragsteller auf die Bedeutung des ab 1912 nach einem Entwurf des Darmstädter Architekturprofessors Meißner im neoklassizistischen Stil errichteten Herzstücks des Altwerks als ältestem zusammenhängenden Komplex des 150 Jahre alten Opelwerks mit dem bekannten “Adamshof”, der zentralen Werksachse sowie dem Gebäudeteil, in dem das erste Fließband stand.

Das Opel-Werk ist darüber hinaus bedeutender Teil der Route der Industriekultur Rhein-Main und wurde vom ehemaligen Landeskonservator Dr. Christoph Mohr als “Ensemble von Weltrang” charakterisiert. Nicht nur in den Produkten der Firma Opel, auch in diesem Ensemble, so die Antragsteller "materialisierten sich der Fleiß und das Können der Opel-MitarbeiterInnen. Gerade dieser Teil des Werkes ist, auch unabhängig von denkmalschützerischen Bewertungen, zentraler Identifikationspunkt für Generationen von Opel-Beschäftigten, die hier ein und aus gingen. Ein Abriss wäre ein unverzeihlicher Jahrhundertfehler!"