Bochum/Witten: Hommage zum 100. Todestag des Bergarbeiterdichers Heinrich Wilhelm Kämpchen(1847-1912) am 6. März 2012
Im heutigen Essen, in Altendorf an der Ruhr, geboren; in Linden (heute Bochum) gelebt, gearbeitet, gedichtet und begraben: Heinrich Kämpchen, ein Sohn des Ruhrgebiets, ein Bergmann und Dichter, der sich bis zum Tod mit seinen Versen für die Rechte und die Einigkeit unter den Bergleuten einsetzte. Mehr als tausend Gedichte hat er hinterlassen: zur Heimat, zur Bergarbeit und ihren Unglücken und Konflikten im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert, zum Alltag und vielen anderen Themen der Zeit. Die Bergarbeiter kannten seine „Bergarbeiterlieder“ aus der „Bergarbeiter-Zeitung“; den Bergwerksbesitzern und Ämtern war er auch bekannt, denn er „huldigte“ der Sozialdemokratie und war einer der gewählten Zechendelegierten beim großen Bergarbeiterstreik von 1889. 4000 Menschen folgten im März 1912 dem Trauerzug vom Sterbehaus zu seinem Grab auf dem katholischen Friedhof in Linden.
An seinem 100. Todestag am 6. März erinnert das „LWL-Industriemuseum“ (an seinem Standort Zeche Nachtigall in Witten) zusammen mit dem „Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt“, Dortmund an den Menschen Heinrich Kämpchen und an sein vielfältiges Werk, das zum immateriellen Erbe des Industriezeitalters gehört.
Wir folgen Kämpchens Spuren im Ruhrgebiet. Begleitend rezitieren die Musiker und Schauspieler „Duo Sago“ seine Verse und präsentieren erstmals vertonte Gedichte des Ruhrgebietspoeten, dessen Lieder zu Unrecht weitgehend in Vergessenheit geraten sind.
LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall, Witten
Nachtigallstr. 35
Dienstag, 6. März, 19.00 Uhr
Die Veranstaltung wird umrahmt mit Musik der Zeit; in der Pause gibt es ein kleines gastronomisches Angebot.
Quelle: Presse- und Informationsamt Bochum