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Goslar: Jubiläumsausstellung zur 750jährigen Geschichte der Knappschaft jetzt im Weltkulturerbe Erzbergwerk Rammelsberg

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Es ist ein ungewöhnlicher Ort für die Jubiläumsausstellung „Auf breiten Schultern – 750 Jahre Knappschaft“ und es ist die Wiege der deutschen und europäischen Sozialversicherung: Der Rammelsberg bei Goslar, in dem schon vor 3.000 Jahren Kupfererze abgebaut wurden. Heute steht das 1988 still gelegte Erzbergwerk Rammelsberg, dass 1992 zum Weltkulturerbe ernannt wurde, am Fuße dieses legendären Goslarer Hausberges.

Über 750 Jahre ist die Knappschaft, die weltweit einzigartige Sozialversicherung der deutschen Bergleute, inzwischen alt. Vom 5. Mai bis zum 6. November 2011 wird die vom Deutschen Bergbau-Museum in Bochum konzipierte Jubiläumsausstellung im Weltkulturerbe Erzbergwerk Rammelsberg zu sehen sein.

Am 28. Dezember 1260 ließ der Bischof Johann von Hildesheim eine Urkunde ausführen, welche eine Bruderschaft der Bergleute an der Kirche im Bergdorf bei Goslar bestätigte und unter Schutz der Hildesheimer Kirche stellte. Diese Bruderschaft sollte die Armen und Schwachen unter den Rammelsberger Knappen helfen, insbesondere jenen Bergleuten, die durch die schwere Arbeit im Berg körperlich nicht mehr in der Lage waren, ihrer Arbeit nachzugehen. Die Knappschaft war geboren.

Goslar ist nach dem Deutschen Bergbau-Museum in Bochum, die zweite Station der Jubiläumsschau. Und sie kann sich an der Wiege der Knappschaft sehen lassen. Diese Ausstellung lebt von der Zusammenstellung gewöhnlicher Alltags- und Arbeitsgegenstände aus der langen Geschichte des Bergbaus bis zur Präsentation prunkvoller Meisterwerke der Golfschmiedekunst. Über 250 Ausstellungsobjekte aus der 750jährigen Geschichte der Knappschaft in Deutschland werden in sieben Zeitabschnitten präsentiert. Die ältesten Objekte sind Abbauwerkzeuge von Bergleuten aus dem 12. Jahrhundert, die bei montanarchäologischen Grabungen am Rammelsberg gefunden wurden, so wie das Original der Gründungsurkunde der deutschen Knappschaft aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Zu den prunkvollsten Exponaten der Ausstellung gehört die Goslarer Bergkanne aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Sie ist das älteste erhaltene vom Bergbau geprägte Metallgefäß, ein prächtiges Meisterwerk der Spätgotik und das älteste der ebenfalls gezeigten Ober- und Unterharzer Bergkannen.