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Mexico-City: Frühere Düsseldorfer Ausstellungshalle nach Sanierung wiedereröffnet

­ Der neue Standort liegt im Viertel Santa María la Ribera, nur wenige Meter nördlich des historischen Zentrums von Mexiko-Stadt. Das imposante Gebäude des "Museo del Chopo" überragt eine lebhafte "Colonia" mit Schulen, der Universität "Valle de México", Geschäften und Kirchen. Mit zwei filigranen Stahltürmen und seinem basilikaartigen Haupt- und Querschiff bildet es das Wahrzeichen des Stadtviertels. Viele Jahre diente der Bau auch als nationales Museum der Naturgeschichte Mexikos; unter anderem waren auch Dinosaurier hier ausgestellt. 1975 übernahm die Autonome Nationaluniversität von Mexiko (UNAM) die Trägerschaft und machte den Bau zu einem Zentrum der modernen Kunst in der Mexico-City. In den vergangenen Jahren wurde das Gebäude nach den Plänen des mexikanischen Architekten Enrique Norten renoviert. Um die Architektur aus Stahl, Glas und Backstein wieder sichtbar zu machen, wurden alle späteren Einbauten entfernt. Im Innern wurde eine freistehende Rampe mit mehreren Stockwerken eingebaut, die Ausstellungsflächen, ein Café, eine Bibliothek und ein Archiv aufnimmt. Ein weiterer, erheblich kleinerer Teil der Düsseldorfer Halle hat sich beim damaligen zweiten Aussteller, der Gasmotorenfabrik Deutz aus Köln, erhalten. Sie war lange in Vergessenheit geraten und wurde erste vor wenigen Jahren wieder entdeckt. Zwar ist die Fabrik inzwischen geschlossen, aber noch wird eine neue Nutzung gesucht. Den Kölnern rät Chopo-Direktorin Rosa Jiménez nach Presseberichten, das Gebäude in Deutz nicht einzureißen: "Ich würde die Menschen befragen, denn das Gebäude hat eine Persönlichkeit und ist Teil der Umgebung, in dem es steht", sagte sie. "Und dann würde ich es renovieren und der Kultur widmen. Wir haben damit die besten Erfahrungen gemacht."

(Historische Postkarte: Sammlung LWL-Industriemuseum)