Düsseldorf: 150 Jahre Verein deutscher Eisenhüttenleute

­ Seit zwei Jahrhunderten sind Eisen und Stahl unverzichtbare Werkstoffe im alltäglichen Leben. Deutschland liegt bei der Hüttentechnologie an der Weltspitze. Dazu beigetragen hat ein Verein, der 1860 die Sorge hatte, die hiesigen Firmen könnten im europäischen Wettstreit ins Hintertreffen geraten. Damals wurden die holzkohlebefeuerten Kleinhochöfen mehr und mehr von großindustriellen Anlagen abgelöst. Die deutschen Hüttenleute waren ehrgeizig und erfindungsreich; aber die Konkurrenz in England, Belgien oder Frankreich war stark und finanzkräftig. Durch ein "festes und inniges Zusammenwirken der gesamten vaterländischen Eisenindustrie" und eine "Vereinigung aller Kräfte" müsse die Schlagkraft der Stahlwirtschaft gestärkt werden, forderten deshalb Leopold Hoesch, Jakob Kocher und Reiner Daelen in einer Einladung zu einem Treffen in Düsseldorf am 3. November 1860. Es führte zur Gründung des Vereins Deutscher Eisenhüttenleute (VDEh).

Autor: Kay Bandermann; Redaktion: Ronald Feisel

Zur Geschichte des VDEh  

Schon früh setzte sich der VDEh – wie der Verein Deutscher Ingenieure – für die Erfoschung der Technikgeschichte und den Erhalt Technischer Denkmale ein. Die Rettung der Luisenhütte in Wocklum (Balve/Westfalen) in den 1930er Jahren steht dabei an herausragender Stelle. Ausserdem verfügt der Verein über eine ca. 900 Stücke zählende Sammlung historischer eiserner Ofenplatten und eine umfangreiche historische Fachbibliothek. ­

Festschrift:

Maier/Zilt/Rasch (Hgg.): 150 Jahre Stahlinstitut VDEh 1860-2010; ISBN: 9783837500516; EUR 49,95 Klartext Verlag, Essen

erschienen Ende November 2010

„150 Jahre Stahlinstitut VDEh 1860-2010“ ist nach Angaben des Verlags der Rahmen eines historischen Sammelbandes, der von dem Bochumer Technikhistoriker Prof. Dr. Helmut Meier und Prof. Dr. Manfred Rasch, Vorsitzender des VDEh-Geschichtsausschusses, herausgegeben wird. Über 30 Autoren befassen sich mit historischen Themen wie zum Beispiel „Der VDEh und die Montanstadt Düsseldorf“ oder „Der VDEh und die Wirtschaftsvereinigung Stahl“.