Berlin: Umfangreiche Welterbe-Fördermittel auch für die Industriekultur
Aus den über 120 Kommunen in Deutschland, in denen sich Teile einer UNESCO-Welterbestätte befinden, wurden insgesamt 281 Projektanträge eingereicht. Anträge wurden mit einer Stellungnahme der betreffenden Landesbehörde eingereicht. Das Antragsvolumen betrug rund 328 Mio. Euro. Beantragt wurden investive sowie konzeptionelle Maßnahmen, die der Erhaltung, Sanierung oder Weiterentwicklung nationaler UNESCO-Kultur- und Naturerbestätten dienen und modellhaften Charakter für die städtebauliche Entwicklung der Welterbekommunen besitzen. Auf Empfehlung einer vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung einberufenen Expertenkommission wurden aus den eingegangenen Bewerbungen 119 Projekte für eine Förderung ausgewählt. Drei Kommunen – Köln, Obernburg und Walldürn – haben ihre Förderanträge zurückgezogen bzw. nicht weiter verfolgt. Viele Kommunen haben außerdem in der Planungsphase größere Vorhaben in Einzelprojekte aufgesplittet. Somit ergibt sich nun eine Gesamtzahl von 148 geförderten Projekten in insgesamt 47 Kommunen. Im Jahr 2009 sind an diese Kommunen insgesamt Fördergelder von ca. 46 Mio. Euro geflossen.
Deutschland ist mit 33 Welterbestätten auf der Welterbeliste der UNESCO vertreten. Die Denkmäler werden nur dann in die Liste des Welterbes aufgenommen, wenn sie die in der Konvention festgelegten Kriterien der "Einzigartigkeit" und der "Authentizität" (bei Kulturstätten) bzw. der "Integrität" (bei Naturstätten) erfüllen und wenn ein überzeugender "Erhaltungsplan" vorliegt. In diesem Zusammenhang räumt die UNESCO jedoch ein, dass "Authentizität" auf sich wandelnden, kulturspezifischen Werten beruht und nicht absolut zu definieren ist (Nara Document on Authenticity von 1994). Federführend beim Investitionsprogramm ist das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung.
Auch die drei „industriellen“ Welterbestätten, das Bergwerk Rammelsberg (1991), die Völklinger Hütte (1994) und die Zeche Zollverein (2001) erhalten nach Angaben der Bundesregierung Fördermittel in Gesamthöhe von gut 16,25 Mio. ¤.
Davon entfallen auf den Rammelsberg (Umsetzung von Maßnahmen auf der Basis des Museumskonzeptes vom Dezember 2008, Denkmalpflegerisches Sanierungskonzept unter Tage; Sanierungsmaßnahmen über Tage): 2.500.465 ¤
auf die Völklinger Hütte (Entwicklung des Bereichs der ehemaligen Kohlenwertstoffbetriebe;Revitalisierung des ehemaligen Schleusengeländes): 4 Mio ¤
und auf die Zeche Zollverein (Sanierung Rohrbrücken, Kammgebäude, Vorkühlergebäude, Kaminkühler 2, Wagenumlauf Ost (1. + 2. Bauabschnitt): 9.750.000 ¤
(Link jeweils mit detaillierten Maßnahmenbeschreibungen)
Weitere Links:
Website des Investitionsprogrammes