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Wuppertal: Schwebebahn überraschend wegen Mängeln in der Tragfestigkeit stillgelegt

Als neuralgische Punkte wurden die alten Bahnhöfe Oberbarmen, Werther Brücke, Völklinger Straße, Landgericht und die so genannte Stütze 100 in Sonnborn genannt. Dem Material der Altkonstruktion, die teilweise über 100 Jahre alt ist, machten vor allem die sinkenden Temperaturen zu schaffen.

­Im Erneuerungsprogramm der Wuppertaler Schwebebahn klaffen nach Angaben der Stadtwerke immer noch Lücken, die in den kommenden Jahren geschlossen werden sollen. Einige Passagen der Strecke seien über 100 Jahre alt. Seit langem würden diese Abschnitte von den Wuppertaler Stadtwerken besonders intensiv untersucht. Doch ein neues Gutachten habe gezeigt, dass die von den WSW getroffenen Maßnahmen nicht ausgereicht haben, des zunehmend schlechter werdenden Zustands einiger Gerüstteile Herr zu werden. Insgesamt 27 alte Brücken, bei der Stütze 100 am Zoo/Stadion sowie in den Stationen Landgericht, Völklinger Straße, Werther Brücke und Oberbarmen/Berliner Platz, seien davon betroffen.

Vor allem sinkende Temperaturen machen nach Angaben der Betreiber dem alten Baumaterial zu schaffen. Zwar ist die Strecke prinzipiell sicher, aber um auch letzte Sicherheitsbedenken auszuräumen, müssen einige Teile an der Altkonstruktion erneuert werden. Darum hat die Geschäftsführung der Wuppertaler Stadtwerke der absoluten Sicherheit den Vorrang gegeben und kurzfristig beschlossen, die Schwebebahn ab Dienstag, 15. Dezember, außer Betrieb zu nehmen. Da es sich um umfangreiche Montagearbeiten handelt, wird die Sperrung voraussichtlich bis Ostern andauern. Die Arbeiten sollen im Zweischichtbetrieb erfolgen. So kann die Nachtruhe für die Anwohner gewährleistet werden. Nach den Osterferien 2010 soll das Wuppertaler Wahrzeichen dann wieder ohne Einschränkungen zur Verfügung stehen.

Während seit 1997 bereits für knapp 500 Mio. Euro der überwiegende Teil der insgesamt 13 km langen Strecke erneuert worden war (industrie-kultur-Bericht), sollten einige der historischen Bahnhöfe, die fest mit der Streckenkonstruktion verbunden sind, als technische Denkmale erhalten bleiben. Vor allem in diesen Bereichen scheinen nun Probleme festgestellt worden zu sein. Damit erhält nach Ansicht von Fachleuten die Diskussion über den Abbruch sämtlicher historischen Stationen neuen Zündstoff.­

SchwebebahnExpress

Während der Bauarbeiten wird ein Schwebebahnersatzverkehr eingerichtet. Die WSW bitten um Verständnis, wenn in den ersten Tagen der SchwebebahnExpress noch nicht zur vollen Zufriedenheit der Kunden verkehren kann.

Während der Ausbauzeiten und dem Stillstand der Schwebbahn fährt der SchwebebahnExpress die Strecke zwischen Vohwinkel und Oberbarmen. Die Busse halten meist in unmittelbarer Nähe der Schwebebahnstationen. Ein Leitsystem, bestehend aus orangefarbenen Schildern, hilft bei der Orientierung und weist den Weg zur Bushaltestelle.

Parallel zum SchwebebahnExpress fährt die Linie 611 zwischen den Haltestellen "Varresbecker Straße" und "Alter Markt". Eine weitere Alternative zwischen Vohwinkel und Oberbarmen bietet das Angebot der Deutsche Bahn mit ihren S- und Regionalbahnen.

Pressemitteilung der Wuppertaler Stadtwerke

WDR-Bericht

Spiegel-Artikel

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