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Mainz: Der Dampf ist raus…. SWR-Sendung über das „Schaufelradschiff“ Goethe nach dem Umbau

Seit 95 Jahren dampft der Raddampfer Goethe bereits den Rhein rauf und runter. In dieser Zeit hatte er ein wechselvolles Schicksal: Während er den 1. Weltkrieg unbeschadet überstand, wurde er im Zweiten versenkt, dann in der Kasteler Ruthof Werft wieder komplett aufgebaut. 1989 wegen technischer Mängel stillgelegt, erstand er 1996 wieder zu neuem Leben.

Bis Herbst 2008 trieb eine Dampfmaschine die riesigen Schaufelräder der Goethe an, die Dampfmaschine, die 1913 in ihren Rumpf installiert wurde. Zusammen mit der nostalgisch angehauchten Innenausstattung bot das Schiff den Rheintouristen die perfekte Umgebung für eine Tour durch das romantische Mittelrheintal. So wird auch die Goethe seit einigen Jahren im täglichen Liniendienst zwischen Koblenz und Rüdesheim eingesetzt. Damit passiert sie Höhepunkte des Rheintals wie Burg Stolzenfels. Marksburg, Loreley und Kaub mit der Pfalzgrafenstein. Gegen Ende der Strecke warten der Mäuseturm, die Landesgartenschau in Bingen und schließlich Rüdesheim auf die Schiffsgäste.

Ein nostalgischer Raddampfer (der einzige auf dem Rhein, der größte weltweit) mit einer eingespielten, teilweise altgedienten Mannschaft – so fuhren Kapitän und erster Maschinist bereits seit gut 20 Jahren auf der Goethe. Jetzt – mit Beginn der Sommersaison 2009 – ist alles anders: Im zurückliegenden Winter wurde die historische Dampfmaschine ausgebaut und durch einen modernen Hydraulikantrieb ersetzt. Der ist sparsamer und wartungsfreundlicher. Für den ersten Maschinisten der Goethe ein hartes Brot, immerhin hat er die vollständige Renovierung des Schiffs in den 90er Jahren geleitet und er empfindet wie andere Dampfmaschinenfans den Umbau als ein Sakrileg.

Ein Film von Peter J. Klein.

Sendung am Samstag, 8. August 2009, 18.17 bis 18.45 Uhr

Die Goethe auf www.rheinische-indstriekultur.de