Industriekultur

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Waltrop: „Werften – Schiffe – Häfen“ – Gemälde von Alexander Calvelli im Schiffshebewerk Henrichenburg

Seit 20 Jahren spürt der Kölner mit Pinsel und Farbe den Wirklichkeiten der Schifffahrt nach. Eine Auswahl neuerer Arbeiten präsentiert der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) nach eigenem Bekunden ab Sonntag, 17. Mai, in seinem Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg. Unter dem Titel „Werften – Schiffe – Häfen“ werden auf dem historischen Schleppkahn „Ostara“ bis zum 27. September 55 Arbeiten des Malers gezeigt.Alexander Calvelli ist zum dritten Mal in Waltrop zu Gast. Seine Ausstellungen „Relikte der Arbeit“ und „Körperwelten der Technik“ stießen bereits auf große Resonanz. „Werften – Schiffe – Häfen“ zeigt Gemälde aus den letzten drei Jahren, die in die Welten hinter dem Mythos Meer führen. Die überraschenden Bildausschnitte, die Verfremdungen durch Licht- und Schattenkontraste schärfen den Blick und stehen in deutlichem Kontrast zu jeder vordergründigen Technik-Verherrlichung.

Die Ausstellung, die der Künstler selbst konzipiert hat, ist eine Übernahme aus dem Deutschen Schifffahrtsmuseum Bremerhaven, mit dem das LWL-Industriemuseum seit Jahren erfolgreich zusammenarbeitet.

Alexander Calvelli (Jahrgang 1963) widmet sich seit vielen Jahren den Prozessen der Arbeitswelt. Ein Schwerpunkt seiner Arbeiten sind die von Menschen gestalteten und zum Teil von ihnen schon wieder verlassenen Kulturlandschaften und Industrieareale. Mit großer Sensibilität erfasst er beide, die äußere und innere Seite der Wirklichkeit. Auf den ersten Blick ist in seinen zahlreichen Bildern die Tradition der großen Realisten präsent. Im zweiten Blick verbirgt sich ein kleiner metaphysischer Kosmos mit Rätseln und gezielten Unstimmigkeiten; dann und wann blitzt ein Schalk hinter einem Detail der nüchternen Ingenieur-Konstruktionen auf und unerwartete Sinnzusammenhänge geben sich zu erkennen.

Seine publikumsfreundlichen Gemälde hat Alexander Calvelli bereits in zahlreichen Ausstellungen mit großem Erfolg gezeigt, unter anderem im LWL-Industriemuseum in Dortmund und Bochum, im Deutschen Historischen Museum in Berlin sowie im Deutschen Bergbau-Museum in Bochum.

Am Sonntag, 17. Mai, wird die Gemälde-Ausstellung um 11 Uhr mit einer Begrüßung durch Museumsleiter Herbert Niewerth sowie einer Einführung in die Thematik durch Dr. Eckhard Schinkel, Wissenschaftlicher Referent des LWL-Industriemuseums, eröffnet. Der Musiker Claudius Reimann begleitet die Veranstaltung auf verschiedenen Saxophonen.

LWL- Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg

Am Hebewerk 2, 45731 Waltrop
17. Mai bis 27. September 2009, Di – So 10 -18 Uhr