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Als „Klementine“ wurde sie bekannt: Werbelegende Johanna König starb mit 87 Jahren

Ob sie die Proctor&Gamble-Waschmittelmarke gegenüber dem Henkel-Konkurrenten Persil entscheidend voranbrachte, ist nicht überliefert. Zwischen Meister Proper und Herrn Kaiser verlieh sie dem Werbefernsehen der späten Sechziger bis Mitte der Achtziger Jahre eine unverwechselbare Note.

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Das online-portal ruhrnachrichten.de zitierte eine Firmensprecherin, nach deren Angaben die 87jährige zwar erkrankt gewesen sein; dennoch sei ihr Tod plötzlich gekommen. Nach einem kurzen Comeback in den 90er Jahren, so ruhrnachrichten.de weiter, sei "Klementine" endgültig aus Altersgründen vom Bildschirm verschwunden.

Anlässlich ihres 85. Geburtstages hatte auch P&G an seine Werbeikone, die längst zur Kultfigur avanciert war, erinnert. (Pressemitteilung)

Die Jubilarin konnte, so schrie P&G damals, nicht nur auf eine erfolgreiche Karriere ihres Alter Ego Klementine zurückblicken, sondern als Johanna König auch auf ein facettenreiches Künstlerleben. Bereits mit neun Jahren stand sie im Kinderballett auf der Bühne und wurde später als Tänzerin, Kabarettistin und Schauspielerin zum Star in Varietéprogrammen und großen Revuen. Insgesamt wirkte sie in über 60 Spiel- und Fernsehfilmen mit – unter anderem an der Seite von Günter Pfitzmann in der Serie "Praxis Bülowbogen".

Körbeweise Fanpost gingen nach eigenen Angaben beim Ariel-Hersteller Procter & Gamble ein, als Klementine zwischen 1983 und 1993 nicht mehr in den Waschmittel-Spots auftrat. Diese Appelle tun mittlerweile nicht mehr Not – zum 79. Geburtstag schenkte die Firma ihrer treuesten Mitarbeiterin einen Werbevertrag sowie Ariel-„Versorgung“ auf Lebenszeit. Und Klementines Latzhose und die handbestickte Mütze haben längst Ehrenplätzen im Deutschen Werbemuseum und auch bereits ein Gastspiel im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn gegeben.

(Foto: P&G)