Essen, Düsseldorf, Berlin: Gaslaternen-Sterben geht weiter: Klimaschutz und Wartungsarmut contra Gaslicht-Romantik

In Berlin – der „Gaslicht-Hauptstadt“ Deutschlands mit einem Bestand von 44.000 Exemplaren – hat nun die Initiative ProGaslicht begonnen, eine Übersicht über die noch vorhandenen Anlagen und ihre Zukunft zu erstellen. Sie ruft alle Interessierten auf, an der Zusammenstellung der Informationen mitzuarbeiten (www.ProGaslicht.de).

Neben Berlin gehört Düsseldorf – noch – zu den Städten mit dem größten Bestand: insgesamt 17.000 Stück. Davon sollen, Presseberichten zufolge, im Rahmen der Klimaschutzbemühungen der Stadt nun 5000 abgebaut werden, „soweit sie nicht historisch sind“. Zwar gibt es auch hier Protest gegen den Verlust des „Alleinstellungsmerkmales“ wie auch gegen den Austausch der Gaslaternen gegen kaltes LED-Licht, aber man verspricht Nachbesserung. Die tatsächlichen Effekte werden als minimal kritisiert. Zunächst sind der Fleher Deich und Lohausen betroffen.

Symptomatisch für den heftigen Gegenwind, dem derzeit die Gasleuchten ausgesetzt sind, ist das Schicksal des Essener „Lichtmuseums“. Nach Presseberichten werden die um 1980 aus verschiedenen Städten auf dem zentralen Essener Burgplatz zusammengetragenen historischen Leuchten anlässlich einer Neugestaltung ersatzlos verschwinden. Ein prunkvoller Leuchter vom Frankfurter Opernplatz fand bereits Exil auf dem Stiftsplatz in Essen-Rellinghausen – und wird nun elektrisch betrieben.